Wasserburger Verwaltung rüstet sich digital für die Zukunft
Neues System kostet rund 36 000 Euro – Gemeinde reagiert mit der Einführung auf gesetzliche Vorgaben
- Die Wasserburger Verwaltung soll sicherer, strukturierter und effektiver werden. Deshalb hat der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, ein digitales Managementsystem anzuschaffen.
Mit diesem Beschluss hat das Gremium auf entsprechende Gesetzesvorgaben reagiert. Während das System mit fast 36 000 Euro zu Buche schlägt, wovon der Freistaat jedoch die Hälfte der Summe fördert, muss die Gemeinde die monatlichen Folgekosten für die Betreuung des Systems durch eine externe Firma komplett selbst bezahlen.
Eigentlich reagiert die Gemeinde mit der Einführung des sogenannten ISMS-Systems (Information Security Management System) lediglich auf gesetzliche Vorgaben. Diese schreiben nämlich vor, dass die Kommunen dazu verpflichtet sind, die Sicherheit ihrer informationstechnischen Systeme zu gewährleisten. Und zwar durch technische und organisatorische Maßnahmen. Und eine solche Maßnahme, ein solches System wiederum ist das ISMS. Weil Wasserburg sowohl mit der Einführung als auch mit der Folgebetreuung des Systems überfordert wäre, hat der Wasserburger Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung nicht nur die Anschaffung von ISMS beschlossen, sondern auch dessen Betreuung durch eine Kemptener Firma.
Wie Bürgermeister Harald Voigt erklärte, habe sich das Wasserburger
Rathaus für die Einführung von ISIS 12 entschlossen, einem einfachen und extra auf Kommunen zugeschnittenem System. Dieses Managementsystem beinhaltet konkrete Maßnahmen zur systematischen und kontinuierlichen Erhöhung der Informationssicherheit. Wohlgemerkt zur Informationssicherheit, nicht aber zum Datenschutz, wie Martin Kuschke von der Kemptener Firma PCK-IT-Solutions dem Gremium erklärte. Allerdings sei das System mit einem zusätzlichen Datenschutzsystem kompatibel. Wenngleich ISIS 12 in erster Linie den Informationsschutz, also die Cybersicherheit, sichere, sei es trotzdem Grundlage für den Datenschutz. Zudem berge das System vielerlei Vorteile, mit denen Wasserburg letztendlich Zeit und Kosten spare und zudem eine IT-Infrastruktur in der Verwaltung aufbaue, die darüber hinaus auch noch benutzerfreundlich sei, warb Kuschke. Letztendlich mache Wasserburg mit dessen Einführung den ersten Schritt weg zur Kommune im alten Sinne und hin zur digitalen Verwaltung, deren künftiges Ziel der digital verwaltete Bürger sei.
Allerdings hat das digitale Verwaltungssystem auch seinen Preis. Insgesamt 35 997 Euro brutto kostet das auf drei Jahre angelegt „Projekt“, wie Kuschke es nannte, wobei der Freistaat Bayern 50 Prozent der Kosten übernimmt. Wie Bürgermeister Harald Voigt vorrechnete, verblieben somit 17 000 Euro bei der Gemeinde. Hinzukommen 460 Euro brutto als monatliche Folgekosten nach Einführung des Systems. Diese Folgekosten beinhalten die externe Betreuung des Systems durch die Kemptener Firma, die bereits 50 andere Kommunen betreut.