Lindauer Zeitung

Stadttheat­er bleibt auch im April leer

In Bayern dürfen Theater ab 22. März spielen, aber Künstler können kaum reisen

- Von Dirk Augustin

(dik) - Wenn in einem Landkreis die Sieben-Tage-Quote unter Hundert liegt, dürfen Theater ab dem 22. März wieder öffnen. Das Lindauer Theater bleibt aber bis Mai leer, denn Künstler können in der Pandemie kaum reisen.

„Die kulturelle Durststrec­ke nähert sich dem Ende“, hatte Kunstminis­ter Bernd Sibler versproche­n. Doch das gilt vor allem für Theater mit festem Ensemble, die ab 22. März wieder auftreten können. Für ein Gastspiel-Theater ist der Start nach Corona weitaus schwierige­r, wie Theaterlei­terin Rebecca Scheiner und Kulturamts­chef Alexander Warmbrunn auf Anfrage der LZ mitteilen.

„Im Theater Lindau dauert es noch eine Weile, bis sich der Vorhang endlich wieder heben kann“, schreiben Scheiner und Warmbrunn. Dabei hatten sie die Künstler angefragt, die laut dem Spielplan eigentlich im April in Lindau auftreten wollten. Aber geschlosse­ne Botschafte­n, erschwerte­s Reisen und Quarantäne­Vorschrift­en machen die geplanten

Gastspiele unmöglich. „Das Naghash Ensemble hat seinen Sitz in Armenien, und Weltstar Giora Feidman hätte aus Israel nach Deutschlan­d einreisen müssen“, fasst Scheiner zusammen.

Aber auch Künstler aus Deutschlan­d haben abgesagt. Tim Fischer und seine Band und die Jungs von Walhalla zum Seidlwirt hätten gebeten, ihre Termine zu verschiebe­n, berichtet Scheiner. Angesichts der unsicheren Corona-Lage könnten sie nicht vernünftig proben. Außerdem wollen die Künstler nicht im engen Tourbus zusammen reisen, bevor sie geimpft sind. Deshalb hat das Kulturamt mit allen Künstlern neue Termine verabredet.

Grundsätzl­ich erlaubt der Freistaat Theatervor­stellungen oder Konzerte wieder dort, wo die SiebenTage-Quote unter hundert liegt. Dabei gibt es keine pauschale Vorschrift für die Zuschauerz­ahl, vielmehr richtet sich das nach der Größe der Säle. Wichtig sind Hygienevor­schriften und Mindestabs­tände. Bei einer Corona-Quote zwischen 50 und 100 müssen Zuschauer zudem einen Coronatest vom gleichen Tag vorzeigen. Fällt die Quote unter 50, sind Tests nicht erforderli­ch.

Scheiner hofft nun, dass die Zahl der Coronafäll­e im Kreis Lindau wieder sinkt, sodass in sieben Wochen tatsächlic­h die erste Vorstellun­g im Stadttheat­er möglich wird. Dann könnte sich der Vorhang am 9. Mai für eine Lesung von Ulli Olvedi heben, die beim Bodensee-Festival unter dem Titel liest „Buddhismus und Wissenscha­ft – Wo Ost und West einander begegnen können“.

Die Schriftste­llerin ist bekannt für Romane und Sachbücher mit buddhistis­chem Hintergrun­d. In Lindau will sie das Buch vorstellen, an dem sie gerade arbeitet und in dem sie ihre ganz persönlich­en Erfahrunge­n darstellt mit der östlichen Weisheit und die Rolle, welche die westliche Wissenscha­ft dabei spielte.

Auch wenn das Stadttheat­er derzeit geschlosse­n ist, ist die Theaterkas­se von Montag bis Samstag zwischen 10 und 13.30 Uhr telefonisc­h erreichbar unter 08382 /

911 39 11 oder jederzeit per E-Mail an theaterkas­se@kultur-lindau.de. Am 6. April will das Kulturamt die Theaterkas­se wieder öffnen: von Montag bis Samstag zwischen 10 und 13.30 Uhr sowie von Montag bis Donnerstag zusätzlich zwischen 15 und 18 Uhr.

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ARCHIVFOTO: CF Die Stuhlreihe­n des Lindauer Stadttheat­ers bleiben wegen der Pandemie zumindest bis Mai ebenso leer wie die Bühne.
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FOTO: BRYAN REINHART Eine Lesung von Ulli Olvedi am 9. Mai wird nach jetzigem Stand die erste Vorstellun­g im Lindauer Stadttheat­er nach Ende des Lockdowns sein.

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