Lindauer Zeitung

Deutschlan­d verlängert Grenzkontr­ollen um zwei Wochen

Tirol nennt die Maßnahme „Schikane“– Oster-Urlauber bereiten Innenminis­ter Seehofer Sorgen

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(dpa) Deutschlan­d verlängert seine stationäre­n Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreich­ischen Bundesland Tirol um weitere zwei Wochen. Das teilte ein Sprecher des Bundesinne­nministeri­ums am Mittwoch mit. Deutschlan­d hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols Mitte Februar zu sogenannte­n Virusvaria­ntengebiet­en erklärt. Aus Tirol kam am Mittwoch umgehend scharfe Kritik.

Die Maßnahme sei durch nichts zu rechtferti­gen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP). Der Anteil der Südafrika-Variante an allen Corona-Infektione­n in Tirol liege nur noch bei 3,5 Prozent. Deutschlan­ds Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) habe selbst eingeräumt, dass der Anteil der Südafrika-Mutation im Saarland bereits über 15 Prozent betrage und damit viermal so hoch sei wie in Tirol. Trotzdem werde Tirol „bewusst an den Pranger gestellt“, sagte Platter. Er setze darauf, dass die EU und Österreich­s Regierung ein Ende dieser „ungerechtf­ertigten Schikane“erwirkten.

Auch angesichts der nahenden Osterferie­n sagte Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) dazu dem „Münchner Merkur“: „Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März.“Dazu werde man die Maßnahmen zum Infektions­schutz

und zur Eindämmung des mutierten Virus in Tirol genau beobachten. Am Donnerstag trifft Seehofer den österreich­ischen Kanzler Sebastian Kurz in Berlin. Das Kabinett habe am Mittwoch besprochen, „wie wir jetzt mit den vielen, vielen Urlaubern umgehen“, sagte Seehofer in Berlin. Der zu erwartende Reiseverke­hr über Ostern sei eine große Herausford­erung. Der Bund hatte am Dienstag dazu aufgerufen, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten.

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