Zermürbend langsam
Deutschland ramponiert einmal mehr seinen guten Ruf. Die Pandemie fördert offen zutage, dass das Organisieren nicht mehr wirklich das Ding der angeblich so effizienten Deutschen ist.
Da braucht es auch keinen Fingerzeig gen Brüssel, die Probleme sind hausgemacht. In den USA wird in Supermärkten geimpft, in Großbritannien in Kirchen, das südamerikanische Chile wird in wenigen Wochen alle Erwachsenen immunisiert haben. Bei uns wird zermürbend über die Möglichkeiten der Impftätigkeit von Hausärzten diskutiert. Warum wird Astra-Zeneca nicht ähnlich wie ein Grippe-Impfstoff freigegeben und jeder informierte Mensch kann sich den Wirkstoff injizieren lassen? Für die Priorisierung von Risiko- und Berufsgruppen spricht trotzdem weiterhin vieles. Warum nicht das eine tun, ohne das andere sein zu lassen? Nicht in der Kritik stehende Vakzine werden in den Impfzentren an die Frau oder Mann gebracht und wer noch nicht an der Reihe ist und trotzdem in dieser brisanten Situation schnell geimpft werden will, der geht zum Hausarzt und bekommt dort die aufgezogene Astra-Zeneca-Spritze. Dann macht auch ein EU-Impfausweis Sinn, der tatsächlich für Geimpfte mehr Freiheiten bringt.