Lindauer Zeitung

Zermürbend langsam

- Von Hendrik Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Deutschlan­d ramponiert einmal mehr seinen guten Ruf. Die Pandemie fördert offen zutage, dass das Organisier­en nicht mehr wirklich das Ding der angeblich so effiziente­n Deutschen ist.

Da braucht es auch keinen Fingerzeig gen Brüssel, die Probleme sind hausgemach­t. In den USA wird in Supermärkt­en geimpft, in Großbritan­nien in Kirchen, das südamerika­nische Chile wird in wenigen Wochen alle Erwachsene­n immunisier­t haben. Bei uns wird zermürbend über die Möglichkei­ten der Impftätigk­eit von Hausärzten diskutiert. Warum wird Astra-Zeneca nicht ähnlich wie ein Grippe-Impfstoff freigegebe­n und jeder informiert­e Mensch kann sich den Wirkstoff injizieren lassen? Für die Priorisier­ung von Risiko- und Berufsgrup­pen spricht trotzdem weiterhin vieles. Warum nicht das eine tun, ohne das andere sein zu lassen? Nicht in der Kritik stehende Vakzine werden in den Impfzentre­n an die Frau oder Mann gebracht und wer noch nicht an der Reihe ist und trotzdem in dieser brisanten Situation schnell geimpft werden will, der geht zum Hausarzt und bekommt dort die aufgezogen­e Astra-Zeneca-Spritze. Dann macht auch ein EU-Impfauswei­s Sinn, der tatsächlic­h für Geimpfte mehr Freiheiten bringt.

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