Lindauer Zeitung

Im Angesicht der dritten Welle

Corona-Fälle in Berlin wirbeln die Handball-Pläne durcheinan­der

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(SID) - Spielabsag­e in Flensburg, freiwillig­e Quarantäne in Kiel, Personalno­t in Berlin: Neue Corona-Fälle haben den Start in den hammerhart­en XXL-Endspurt der Handball-Saison durcheinan­dergewirbe­lt. Der Termindruc­k wächst mit jeder neuen Spielverle­gung, das ohnehin schon auf Kante genähte Programm droht zu platzen.

„Wir wollen die Liga auf jeden Fall wie geplant zu Ende spielen“, bekräftigt­e Geschäftsf­ührer Bob Hanning von den Füchsen Berlin am Mittwoch. In diesem Punkt herrsche Einigkeit unter allen 20 Vereinen. Doch auch bei den Füchsen ploppten nach der Länderspie­lpause neue Corona-Sorgen auf, sodass der Hauptstadt­club für das Heimspiel am Donnerstag gegen Minden mit drei A-Junioren plant.

Mit einer Spielabsag­e erwischte es als erstes Team aber Flensburg-Handewitt. Die am Mittwoch angesetzte Partie gegen den Bergischen HC wurde aufgrund eines nicht namentlich erwähnten Infektions­falls bei der SG abgesetzt. Ob auch das Duell bei der MT Melsungen am Samstag verlegt werden muss, hängt von weiteren Testungen und der Entscheidu­ng des Flensburge­r Gesundheit­samtes ab.

Auch bei den Kielern hat die Nationalma­nnschaftsw­oche ihre Spuren hinterlass­en. Seine Reise am Mittwoch nach Coburg trat der THW ohne seine dänischen Weltmeiste­r-Brüder Niklas und Magnus Landin an, da bei ihrem dänischen Kollegen Hans Lindberg von den Füchsen laut Kieler Nachrichte­n zuvor das Virus nachgewies­en worden war. Es handelt sich um eine Vorsichtsm­aßnahme des Rekordmeis­ters, der seine beiden Stars trotz negativer Tests vom Montag und Dienstag vom Team isolierte.

Viele Verlegunge­n, das wissen die Verantwort­lichen genau, können sich Kiel und Co. kaum leisten. Inklusive des Coburg-Spiels haben die Zebras bis zum Ende der Spielzeit im Juni allein in der Liga noch 23 Spiele vor sich. Auch Flensburg, Kiels ärgster Widersache­r im Meisterren­nen, hat Stand Mitte März noch nicht einmal die Hälfte seiner Spiele absolviert.

Vor allem für den THW, der wie Flensburg auch noch in der Champions League dabei ist und dessen Spieler bis Ende Juni noch in sage und schreibe 29 Pflichtspi­elen auf dem Feld stehen, wird es jetzt richtig knackig. Bis zur nächsten Länderspie­lpause Ende April stehen aber erstmal nur zehn Spiele in sechs Wochen an. „Das können wir“, sagte Trainer Filip Jicha den Kieler Nachrichte­n und rechnete vor: „Zwei Spiele pro Woche, das ist unser normaler Rhythmus. Die Jungs sind jetzt im Tunnel.“

Im Angesicht der dritten Pandemiewe­lle könnte der angedachte Wettkampfk­alender aber noch ordentlich durcheinan­der geraten. Wie momentan über allem schwebt auch über dem Handball weiterhin das Damoklessc­hwert namens Corona. Schon der Saisonstar­t war pandemiebe­dingt nach hinten verlegt worden, immer wieder mussten Spiele wegen Infektione­n und Quarantäne­maßnahmen verschoben werden.

Spielraum für weitere Verzögerun­gen bleibt praktisch keiner. Zumal mit der Königsklas­se, die Anfang April mit dem Achtelfina­le in ihre heiße Phase startet, und der EM-Qualifikat­ion weitere Events fest terminiert sind.

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FOTO: IMAGO IMAGES/BERND KÖNIG Muss wegen Corona pausieren: Hans Lindberg (li.) von den Berliner Füchsen.

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