Polizei rechnet mit arbeitsreichen Ostertagen
Verstärkte Verkehrskontrollen am Alpenrand und im Allgäu angekündigt
(lby) - Angesichts überwiegend trockenen Wetters, vieler Demonstrationen und möglichem Ausflugsverkehr rechnet die Polizei mit arbeitsreichen Ostertagen. Mehrere Präsidien kündigten verschärfte Kontrollen der Corona-Regeln an. Die Polizei-Gewerkschaften im Freistaat rechnen mit einem „Stress-Wochenende“. Mehrere Kommunen verschärften deshalb die Maskenpflicht. Am Karfreitag blieb es nach Polizeiangaben ruhig – sowohl beim Ausflugs- wie auch beim Reiseverkehr. Übermäßiges Gedränge an Besucher-Hotspots oder an den Grenzen habe es nicht gegeben.
In München stellt sich die Polizei am Osterwochenende nicht nur auf viele Erholungssuchende ein, sondern auch auf mehrere Demonstrationen. „Es wurde ab heute bis Montag einiges angemeldet“, sagte ein Sprecher am Donnerstag. „Diese Versammlungen finden aber nicht immer so statt, wie sie angemeldet waren.“Wie viele Beamten eingesetzt würden, sei daher erst kurzfristig absehbar.
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Münchner Polizei nach eigenen Angaben ohnehin mit bis zu 200 Beamten mehr pro Tag im Einsatz. Sollte es an beliebten Erholungsorten wie dem Englischen Garten oder dem Isar-Ufer bei schönem Wetter wieder zu größeren Ansammlungen kommen, werde man gegebenenfalls mit Anzeigen arbeiten, sagte der Polizeisprecher. Am Abend des Gründonnerstags feierten rund 400 Menschen lautstark und teilweise alkoholisiert auf dem Gärtnerplatz in der Innenstadt. Rund 30 Beamte lösten das Treiben auf. In der Nacht zum Karfreitag blieb es einem Sprecher zufolge dann ruhig. Auch in anderen Orten in Bayern berichteten PolizeiDienststellen
von zahlreichen Corona-Verstößen – etwa bei Grillpartys oder kleineren Menschenansammlungen im Freien. In München gilt ab Sonntag wegen des gestiegenen Inzidenzwertes wieder die nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr, was Nachtschwärmer ohnehin einbremsen dürfte.
Mehrere Gemeinden in Regionen mit hohen Inzidenzwerten reagierten zudem mit einer Verschärfung der Maskenpflicht auf erwartete Menschenmengen im Freien. In Hof müssen Kinder seit Karfreitag auf Spielplätzen einen Mund-NasenSchutz tragen, teilte die Stadt mit. Auch die Stadt Füssen (Landkreis Ostallgäu) weitet die Maskenpflicht vor Ort aus. Wegen des erwarteten Ausflügler-Andrangs gilt diese nun auch an der Uferstraße des Hopfensees.
Die Polizeipräsidien Oberbayern Süd und Schwaben Süd/West kündigten verstärkte Verkehrskontrollen am Alpenrand an, Ausflugsregionen wie die Rhön in Nordbayern oder das Gebiet Alpsee-Grünten im Allgäu rieten von langen Anreisen für Ausflüge ab. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnte davor, schönes Osterwetter für Fahrten in beliebte Regionen zu nutzen.
Im südlichen Oberbayern kommt am Sonntag zum erwarteten Ausflugsverkehr noch eine MotorradDemonstration hinzu. Wegen der Protestaktion gegen ein WochenendFahrverbot für Biker wird die Bundesstraße 11 bei Kochel am See etwa eine halbe Stunde lang halbseitig gesperrt, wie das Landratsamt des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen mitteilte. Die Demonstration dürfe trotz Fahrverbots stattfinden, die Teilnehmerzahl sei auf 500 beschränkt worden.