Ansturm auf Touri-Hotspots hat begonnen
Polizei und Touristiker rechnen über die Osterfeiertage mit Verhältnissen wie in 2020
- Mit einem starken Ansturm auf Berge und Seen im Allgäu rechnen Gemeinden, Landkreise und Polizei an den Osterfeiertagen. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/ West hat angekündigt, an den touristischen Hotspots verstärkt Verstöße gegen Umweltvorschriften zu überwachen. Dazu zählt beispielsweise das wilde Parken im Grünen, vor allem in Landschafts- und Naturschutzgebieten. Wer dort unberechtigt campt oder mit seinem Wohnmobil steht, muss mit mehreren Hundert Euro Bußgeld rechnen. Sanktioniert werden derartige Verstöße von den jeweiligen Landratsämtern.
Eigentlich habe der Ansturm schon begonnen, sagt der Füssener Polizeichef Edmund Martin, der sich am Mittwochnachmittag nahe Rieden am Forggensee ein Bild von der Lage macht. Viele Wanderer und Radfahrer sind bei diesem sonnigen Wetter unterwegs, auf den Parkplätzen stehen etliche Wohnmobile und Campingbusse. Allein in der Nacht zum Mittwoch fallen am Hopfensee 25 Wohnmobile auf. Sie stehen auf Parkplätzen, die nachts nicht benutzt werden dürfen.
In einer gemeinsamen Erklärung haben sich am Freitag Polizei, Landratsämter und betroffene Gemeinden an die Öffentlichkeit gewandt.
Der Tonfall ist versöhnlich: „Wir bitten sowohl die Ausflügler als auch die Anwohner, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen“, sagt Polizeipräsidentin Claudia Strößner, Chefin des Präsidiums Schwaben Süd/West. Ab 2. April erhalten die betroffenen Polizeiinspektionen personelle Verstärkung, unter anderem durch Bereitschaftspolizisten. Auch die Motorrad-Kontrollgruppe wird bei gutem Zweirad-Wetter zum Osterwochenende wieder unterwegs sein. Die verstärkten Kontrollen sind nicht auf Ostern beschränkt. Vermutlich werde es auch an den folgenden Wochenenden zu einem Besucheransturm kommen, sagt Polizeisprecher Dominic Geißler.
Einig sind sich alle: Wie die Osterfeiertage an den touristischen
Der „Ausflugsticker“startete im Juli 2020. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat nun den „Ausflugsticker Bayern 2.0“gefördert.
Der Ticker ist der erste Schritt zu einer stärker vernetzten Dateninfrastruktur im Tourismus, die mit der „BayernCloud Tourismus“weiter optimiert werden soll. In dem Zusammenhang beschäftigt
Hotspots ablaufen, das wird entscheidend vom Wetter abhängen. Bleibt das so gut wie in der ersten Hälfte der Karwoche, könnte es richtig voll werden. Doch nach Angaben von Diplom-Meteorologe Joachim Schug von Meteogroup wird es voraussichtlich ab Freitag wechselhafter und spürbar kühler, aber nicht kalt. Vor allem am Samstag und Sonntag könnte die Sonne auch wieder länger scheinen, bevor die Temperaturen in der Woche nach Ostern nochmals kräftig nach unten gehen. Nach jetzigem Stand könnte es am Mittwoch sogar noch einmal Schneeflocken bis ganz runter geben.
Rechtzeitig vor dem Osterwochenende ist der überarbeitete bayernweite „Ausflugsticker“gestartet sich die Allgäu GmbH mit Fragen der Besucherlenkung. „Wir bauen auf die enge Zusammenarbeit mit dem Naturpark Nagelfluhkette, dem Zentrum Naturerlebnis Alpin und den begonnenen Konzepten zur Besucherlenkung“, sagt Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.
Mehr Informationen dazu online unter ausflugsticker.bayern.de (siehe Infokasten ). Etwa die Hälfte aller Einträge im Freistaat kommt aus dem Tourismusverbandsgebiet Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Beispielsweise können sich damit Tagesgäste schon vor dem Beginn oder während der Fahrt darüber informieren, ob am Zielort noch Parkplätze frei sind oder wie stark der Betrieb an Sehenswürdigkeiten ist.
Mountainbiken, Wandern, Klettern oder auch noch Skitouren: In den Bergen wird an den Osterfeiertagen ebenfalls einiges los sein. „Soweit das Wetter passt“, sagt Alpinexperte Matthias Hill von der Alpenvereinssektion Allgäu-Immenstadt. Da das Lechtal in Tirol und das Tannheimer Tal quasi nicht erreichbar sind, hielten sich viele Bergsportler – wie bereits in den vergangenen Tagen – im Allgäu auf. Hill sagt aber auch: „In höheren Lagen gibt es noch viel mehr Schnee, als viele glauben.“Beispielsweise liegen derzeit auf dem Nebelhorn immer noch über zwei Meter Schnee, auf dem Fellhorn 1,20 und auf dem Tegelberg ein Meter.
Der Deutsche Alpenverein rechnet damit, dass in Zeiten von geschlossenen Kletterhallen und Grenzen auch der Ansturm in den Klettergebieten zunimmt. Deswegen hat der Verein die Kampagne „natürlich Klettern“ins Leben gerufen. Dabei geht es angesichts des Ansturms um das Einhalten von Umwelt-Regeln.