Lindauer Zeitung

Ansturm auf Touri-Hotspots hat begonnen

Polizei und Touristike­r rechnen über die Osterfeier­tage mit Verhältnis­sen wie in 2020

- Von Michael Munkler

- Mit einem starken Ansturm auf Berge und Seen im Allgäu rechnen Gemeinden, Landkreise und Polizei an den Osterfeier­tagen. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Süd/ West hat angekündig­t, an den touristisc­hen Hotspots verstärkt Verstöße gegen Umweltvors­chriften zu überwachen. Dazu zählt beispielsw­eise das wilde Parken im Grünen, vor allem in Landschaft­s- und Naturschut­zgebieten. Wer dort unberechti­gt campt oder mit seinem Wohnmobil steht, muss mit mehreren Hundert Euro Bußgeld rechnen. Sanktionie­rt werden derartige Verstöße von den jeweiligen Landratsäm­tern.

Eigentlich habe der Ansturm schon begonnen, sagt der Füssener Polizeiche­f Edmund Martin, der sich am Mittwochna­chmittag nahe Rieden am Forggensee ein Bild von der Lage macht. Viele Wanderer und Radfahrer sind bei diesem sonnigen Wetter unterwegs, auf den Parkplätze­n stehen etliche Wohnmobile und Campingbus­se. Allein in der Nacht zum Mittwoch fallen am Hopfensee 25 Wohnmobile auf. Sie stehen auf Parkplätze­n, die nachts nicht benutzt werden dürfen.

In einer gemeinsame­n Erklärung haben sich am Freitag Polizei, Landratsäm­ter und betroffene Gemeinden an die Öffentlich­keit gewandt.

Der Tonfall ist versöhnlic­h: „Wir bitten sowohl die Ausflügler als auch die Anwohner, gegenseiti­g aufeinande­r Rücksicht zu nehmen“, sagt Polizeiprä­sidentin Claudia Strößner, Chefin des Präsidiums Schwaben Süd/West. Ab 2. April erhalten die betroffene­n Polizeiins­pektionen personelle Verstärkun­g, unter anderem durch Bereitscha­ftspolizis­ten. Auch die Motorrad-Kontrollgr­uppe wird bei gutem Zweirad-Wetter zum Osterwoche­nende wieder unterwegs sein. Die verstärkte­n Kontrollen sind nicht auf Ostern beschränkt. Vermutlich werde es auch an den folgenden Wochenende­n zu einem Besucheran­sturm kommen, sagt Polizeispr­echer Dominic Geißler.

Einig sind sich alle: Wie die Osterfeier­tage an den touristisc­hen

Der „Ausflugsti­cker“startete im Juli 2020. Das Bayerische Wirtschaft­sministeri­um hat nun den „Ausflugsti­cker Bayern 2.0“gefördert.

Der Ticker ist der erste Schritt zu einer stärker vernetzten Dateninfra­struktur im Tourismus, die mit der „BayernClou­d Tourismus“weiter optimiert werden soll. In dem Zusammenha­ng beschäftig­t

Hotspots ablaufen, das wird entscheide­nd vom Wetter abhängen. Bleibt das so gut wie in der ersten Hälfte der Karwoche, könnte es richtig voll werden. Doch nach Angaben von Diplom-Meteorolog­e Joachim Schug von Meteogroup wird es voraussich­tlich ab Freitag wechselhaf­ter und spürbar kühler, aber nicht kalt. Vor allem am Samstag und Sonntag könnte die Sonne auch wieder länger scheinen, bevor die Temperatur­en in der Woche nach Ostern nochmals kräftig nach unten gehen. Nach jetzigem Stand könnte es am Mittwoch sogar noch einmal Schneefloc­ken bis ganz runter geben.

Rechtzeiti­g vor dem Osterwoche­nende ist der überarbeit­ete bayernweit­e „Ausflugsti­cker“gestartet sich die Allgäu GmbH mit Fragen der Besucherle­nkung. „Wir bauen auf die enge Zusammenar­beit mit dem Naturpark Nagelfluhk­ette, dem Zentrum Naturerleb­nis Alpin und den begonnenen Konzepten zur Besucherle­nkung“, sagt Bernhard Joachim, Geschäftsf­ührer der Allgäu GmbH.

Mehr Informatio­nen dazu online unter ausflugsti­cker.bayern.de (siehe Infokasten ). Etwa die Hälfte aller Einträge im Freistaat kommt aus dem Tourismusv­erbandsgeb­iet Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Beispielsw­eise können sich damit Tagesgäste schon vor dem Beginn oder während der Fahrt darüber informiere­n, ob am Zielort noch Parkplätze frei sind oder wie stark der Betrieb an Sehenswürd­igkeiten ist.

Mountainbi­ken, Wandern, Klettern oder auch noch Skitouren: In den Bergen wird an den Osterfeier­tagen ebenfalls einiges los sein. „Soweit das Wetter passt“, sagt Alpinexper­te Matthias Hill von der Alpenverei­nssektion Allgäu-Immenstadt. Da das Lechtal in Tirol und das Tannheimer Tal quasi nicht erreichbar sind, hielten sich viele Bergsportl­er – wie bereits in den vergangene­n Tagen – im Allgäu auf. Hill sagt aber auch: „In höheren Lagen gibt es noch viel mehr Schnee, als viele glauben.“Beispielsw­eise liegen derzeit auf dem Nebelhorn immer noch über zwei Meter Schnee, auf dem Fellhorn 1,20 und auf dem Tegelberg ein Meter.

Der Deutsche Alpenverei­n rechnet damit, dass in Zeiten von geschlosse­nen Kletterhal­len und Grenzen auch der Ansturm in den Klettergeb­ieten zunimmt. Deswegen hat der Verein die Kampagne „natürlich Klettern“ins Leben gerufen. Dabei geht es angesichts des Ansturms um das Einhalten von Umwelt-Regeln.

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