Die Hoffnung auf EM-Einsatz lebt
Ceyda Altug vom RRMV Friedrichshafen ist für das deutsche U19-Nationalteam nominiert
- Das deutsche Aufgebot für die U19-Europameisterschaft in der Schweiz steht. Im 1er Kunstrad sollen Jana Pfann (RKB Soli Bruckmühl) und Hannah Reichle (RMSV Bad Schussenried) das Land bestmöglich vertreten. Und mit Ceyda Altug soll sich eine Sportlerin vom RRMV Friedrichshafen bereithalten – sie ist als Ersatz angegeben und darf im Falle einer Verletzung von Pfann oder Reichle ran.
Ihre Hoffnung auf einen EM-Einsatz lebt also weiter, offen ist nun aber der Termin. Aufgrund der Corona-Lage hat der Europäische Radsportverband (UEC) nun die U19Europameisterschaft im schweizerischen Altdorf verschoben. Laut der Bekanntgabe des UEC kann der Wettkampf nicht wie geplant am 14./ 15. Mai stattfinden. „Die pandemiebedingten Entwicklungen in den vergangenen Wochen und die daraus resultierenden Einschränkungen im Kanton Uri, lassen eine Durchführung derzeit nicht zu. Es ist geplant, die Veranstaltung in der zweiten Jahreshälfte neu anzusetzen“, teilte der UEC mit. Der deutsche Nationaltrainer Markus Klein haderte etwas mit der Entscheidung: „Die Terminverschiebungen sind natürlich nicht erfreulich“, sagte er und äußerte zugleich sein Verständnis: „Aber die Gesundheit geht vor.“Es ist nicht der einzige Wettbewerb im Kunstradsport, der verschoben wurde. Auch die für den 1. und 2. Mai geplante deutsche U19-Juniorenmeisterschaft in Wetzlar wurde vom Bund Deutscher Radfahrer mit ähnlicher Begründung abgesagt. Umstände, die zu einer speziellen und komplizierten Vorbereitung auf die Europameisterschaft führen. Klein: „Für die Sportler heißt es sich nunmehr fit zu halten und die Zeit bis zum neuen EM-Termin zu überbrücken. Wer bei einer EM dabei sein kann, wird mit Sicherheit dann optimal vorbereitet an den Start gehen. Was mir Sorgen macht, sind jedoch die notwendigen Wettkämpfe davor. Das Wettkampffeeling brauchen wir in unserem Sport.“
Immerhin am Wochenende durften sich viele talentierte Kunstradfahrer noch messen. In der Schozachtalhalle in Ilsfeld ist nämlich das Finale der Junior-Masters-Serie zu Ende gebracht worden: ohne Zuschauer und unter verschärften Hygienebedingungen. So mussten alle Sportler, Betreuer, Offizielle und Helfer einen negativen Corona-Test vorlegen. Diese Voraussetzung erfüllten also auch die beiden Sportlerinnen Altug und Nadine Kurz sowie Trainer Hermann Brugger vom RRMV Friedrichshafen.
Altug ging allerdings geschwächt an den Start. „Sie musste krankheitsbedingt diese Woche das Bett hüten und konnte nur einmal kurz am Donnerstag trainieren“, berichtete Brugger. Dies war Altug auch deutlich anzusehen. Der Lenkerhandstand, der Sattelstand mit anschließendem Mautesprung klappte perfekt. Doch dann begann der Kampf, das vermittelte ihr ungewohnt lautes Atmen. Nach der letzten Übung stieg sie erschöpft von ihrem Kunstrad und musste auf der Fläche liegend nach Luft schnappen. Dafür erreichte sie ein gutes Ergebnis: Mit 144,38 Punkten landete sie am Ende auf dem vierten Platz. Auf den Start in der Zwischenrunde verzichtete sie vorsorglich, „denn Gesundheit geht vor“so Brugger. Besser als Altug schnitten Pfann (182,47 und 177,26 Punkte), Reichle (168,04 und 166,20 Punkte) und Lena Leutgeb (RKV Denkendorf, 146,7 und 146,45 Punkte) ab.
Gleich zweimal auf die Fläche musste Kurz. Die zweite Sportlerin aus Friedrichshafen schaffte es dabei nicht, alle Übungen innerhalb der vorgegebenen fünf Minuten zu zeigen. Mit 139,08 Punkten reihte sie sich hinter Sandra Öhler auf dem sechsten Platz ein, in der EM-Qualifikation belegt sie somit Platz sieben. Kurz und Altug ruhen sich nun jedoch nicht aus. Brugger: „Weiterhin steht Programm fahren auf dem Trainingsplan und vielleicht das Programm noch etwas aufstocken.“Gleichzeitig beobachtet das Häfler Trio natürlich gespannt die Nachrichten rund um die abgesagten Wettkämpfe.