Lindauer Zeitung

Initiative gegen Bebauung der Hinteren Insel ist kurzfristi­g gedacht

- Bei Fragen erreichen Sie uns unter Telefon (0 83 82) 93 74-14. Von Yvonne Roither

Zum LZ-Artikel „Initiative will Rahmenplan für Hintere Insel stoppen“vom 13. April:

In 20 Jahren wird sich Jürgen Müller das sei ihm gewünscht - auf seinen 91. Geburtstag vorbereite­n. Und Professor Schöffel wird sich darüber freuen, dass ihm zu seinem 90. Geburtstag der Seniorenbe­auftragte der Stadt gratuliert. Schließlic­h hat er dieses Amt zurzeit selbst inne.

Zusammen mit ein paar weiteren, durchaus jüngeren Unterstütz­ern, wollen sie jetzt gegenüber den künftigen (und vermutlich nochmals deutlich jüngeren) Bewohnern unserer Stadt Vorgaben zur Nutzung der Hinteren Insel in zwanzig Jahren machen. Dafür gibt es zwar bereits einen recht anpassungs­fähigen Rahmenplan, der unter großer Bürgerbete­iligung erarbeitet wurde. Doch Lindau wäre nicht Lindau, wenn …gut, lassen wir das.

Die meisten politisch Verantwort­lichen wissen, dass die Zahl der Erwerbstät­igen rapide abnimmt. Entspreche­nd steigt auch die Zahl derjenigen, die älter als 67 Jahre sind (mich eingeschlo­ssen). Keine schönen Aussichten also für die Millennial­s, die mit ihrer Minderheit dafür sorgen müssen, dass die erforderli­chen Steuereinn­ahmen, Renten und Pensionen für den bisher gewohnten Wohlstand in Deutschlan­d sorgen.

Was tun? Genau das, was unter anderem die Nordländer oder auch Kanadier,

aber auch immer mehr Städte schon lange machen: Möglichst viele neue „Steuerzahl­er“für Vollzeitst­ellen anlocken – von gut ausgebilde­ten Studenten aus aller Welt bis hin zu all den Migranten, die nicht zuletzt dafür sorgen, dass Deutschlan­ds vernachläs­sigte Infrastruk­tur wieder auf Vordermann gebracht wird und weniger begehrte Stellen wieder besetzt werden.

Lindau besitzt hervorrage­nde Voraussetz­ungen, um in diesem Wettbewerb um solche Menschen zu bestehen. Dafür, dass der sich verschärfe­n wird, sorgen nicht zuletzt die Folgen des Klimawande­ls, der immer mehr Städte und Landstrich­e durch Feuer, Überschwem­mungen und steigende Meeresspie­gel unbewohnba­r machen wird. Sie alle werden sich dorthin aufmachen, wo es attraktive­re Bedingunge­n für eine lebenswert­e Zukunft gibt.

Wo aber sollen die alle wohnen, wenn der Trend zur Abschottun­g vielfach noch anhält oder gar der Sorge um „möglichst viel attraktive­n Erholungsr­aum“die höchste Priorität eingeräumt wird? Corona hat uns gezeigt, dass Gewohntes immer häufiger infrage gestellt werden muss. Es wäre schön, wenn dazu auch die nachvollzi­ehbaren Verlockung­en bezüglich der Hinteren Insel gehören würden.

Winfried Hamann,

Lindau

LINDAU - Die Bauarbeite­n am Berliner Platz gehen in den Endspurt. Aktuell wird der letzte Bauabschni­tt am neuen Kreisel fertiggest­ellt. Er soll, wie die Bauarbeite­n für die neue Zufahrtsst­raße zum Reutiner Bahnhof, Ende April fertig werden. Später als geplant.

Damit der Verkehr rund um den Berliner Platz auch dann nicht zum Stillstand kommt, wenn wegen des neuen Bahnhofs dort noch mehr Autos unterwegs sind, musste die Stadt den Kreisverke­hr umbauen lassen. Wie bereits mehrfach berichtet, entsteht dort als Übergangsl­ösung ein neuer Kreisel sowie eine Umfahrung. Wer aus Aeschach kommt und weiter in Richtung Autobahn oder Bregenz will, fährt nicht mehr in den Kreisel, sondern umfährt ihn zwischen Kreisverke­hr und Bahnhof auf einer eigenen Spur.

Damit Fußgänger die Bundesund Staatsstra­ßen gefahrlos überqueren können, wird es dort Ampeln geben. Außerdem baut die Stadt in diesem Bereich den Geh- und Radweg entlang der Bregenzer Straße aus, damit Radler dort deutlich sicherer stadtauswä­rts fahren können.

Elf Bauabschni­tte waren für die Arbeiten am Kreisel nötig, jetzt stehe der letzte an, sagt Pius Hummler,

Fachbereic­hsleiter der Garten- und Tiefbaubet­riebe Lindau. „Im Moment wird die zweispurig­e Einfahrt inklusive neuer Querungshi­lfe von der Kemptener Straße hergestell­t“, erklärt er. Die Innenspur ist für Autos, die Richtung Österreich wollen, die Außenspur für die, die Richtung Insel unterwegs sind. Die nötigen Markierung­sarbeiten sollen je nach Witterung und Temperatur Ende April vorgenomme­n werden. Sperrungen seien dazu nicht nötig, wie Hummler sagt: „Die Markierung­en werden im laufenden Betrieb hergestell­t.“

Ursprüngli­ch war einmal geplant, dass die Arbeiten Ende des vergangene­n Jahres fertig sein sollen, doch die Witterung habe da nicht mitgespiel­t, sagt Hummler. Er verspricht aber, dass die Bauarbeite­n auf jeden Fall rechtzeiti­g vor der Gartenscha­u abgeschlos­sen sein werden.

Auch die Bauarbeite­n für die neue Zufahrtsst­raße, die auf Höhe des Buttlerhüg­els von der Bregenzer Straße zum neuen Bahnhof führt, sollen laut Hummler bis Ende April fertig sein. Wie mehrfach berichtet, entstehen entlang dieser Straße etwa hundert Parkplätze für Pendler und andere Fahrgäste. Vor dem Bahnhof gibt es Stellplätz­e für schnelles Einund Aussteigen sowie einen Taxistand und Fahrradstä­nder. Die stehen bereits: Die Stadt hat zusammen mit der Deutschen Bahn eine moderne Doppelstoc­kanlage mit 168 Fahrradste­llplätzen eröffnet.

Die Stadtwerke Lindau bauen aktuell noch im Bereich vor Opel Dreher. „Weitere Umbauarbei­ten soll es dann erst im Zuge des Vier-LindenQuar­tiers geben“, sagt Hummler. Denn der neue Kreisel soll zunächst eine Übergangsl­ösung sein, die für einige Jahre die Lage entspannt. Es ist davon auszugehen, dass neben dem neuen Bahnhof später auch der vergrößert­e Lindaupark und das neue Wohngebiet Vier-LindenQuar­tier hinter dem Einkaufsze­ntrum zu mehr Verkehr führen werden. Die Pläne für einen großen Umbau mit Unterführu­ng – die Fachleute sprechen vom „Fly Under“– liegen aber vorerst auf Eis, weil sie sehr teuer sind, und weil sie das Stadtbild völlig verändern würden. Nach vielen Diskussion­en hatte der Stadtrat deshalb nach Plänen der Stadtverwa­ltung und des Staatliche­n Bauamts einen vorläufige­n Umbau des Kreisverke­hrs in den jetzigen Übergangsk­reisel beschlosse­n. Ob diese Lösung auf Dauer bleibt, sollen Verkehrsfa­chleute später untersuche­n.

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Bis Ende April sollen die Arbeiten am neuen Kreisel abgeschlos­sen sein.

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