Seltene Kaffeepflanze soll Klimawandel trotzen
Forscher hoffen auf eine wiederentdeckte Sorte, die Hitze und Trockenheit besser verträgt
(dpa) - Eine seltene Kaffeesorte könnte nach Ansicht von Experten trotz des Klimawandels die Zukunft von Kaffeebauern sicherstellen.
Die in Westafrika wiederentdeckte Pflanze mit dem wissenschaftlichen Namen Coffea stenophylla ähnele im Geschmack dem ArabicaKaffee. Allerdings vertrage Stenophylla heiße Temperaturen viel besser, berichten Forscher im Fachblatt „Nature Plants“. Daher könne die Pflanze an viel wärmeren Orten als Arabica angebaut und als Zuchtressource für die Produktion neuer, klimaresistenter Pflanzen verwendet werden, um den weltweiten Wunsch nach Kaffee zu befriedigen.
Der Kaffeeanbau wird vom Klimawandel mit steigenden Temperaturen und abnehmendem Regen sowie zusätzlichen Krankheiten bedroht. Zwar gebe es viele Kaffeesorten, die in heißer Umgebung wachsen. Ihnen fehle aber das Aroma von Arabica sowie die Eigenschaften für kommerziellen Anbau, betonten die Forscher vom Botanischen Garten in Kew (London), der
Universität Greenwich, dem französischen Forschungszentrum Cirad und aus dem westafrikanischen Sierra Leone. Stenophylla sei einst in Westafrika weit verbreitet gewesen, so die Wissenschaftler. Seit den 1920er-Jahren aber werde die Pflanze nicht mehr kommerziell angebaut. In der freien Natur sei sie 2018 erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder gesehen worden. Stenophylla sei trockenheitstolerant und teilweise immun gegen Kaffeerost.