Lindauer Zeitung

Laute Rufe nach Lockerunge­n für Geimpfte

Bundesregi­erung stellt ihre Pläne heute beim Impfgipfel vor

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(dpa/KNA) - Vor dem Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag mehren sich Forderunge­n nach Lockerunge­n für Geimpfte und Genesene. Laut Robert-Koch-Institut seien Geimpfte und Genesene weniger infektiös als negativ getestete Personen. Es sei also „rechtlich geboten, dass Geimpfte dieselben Rechte haben wie Getestete“, sagte CDU-Chef Armin Laschet. Der Hauptgesch­äftsführer des Städteund Gemeindebu­ndes, Gerd Landsberg, betonte: „Wir brauchen jetzt eine klare Vorgabe, dass Personen, die beide Impfungen erhalten haben, aber auch Bürgerinne­n und Bürger, die eine Corona-Erkrankung durchgemac­ht haben und nachweisba­r nicht ansteckend sind, von bestimmten Vorgaben des Infektions­schutzgese­tzes ausgenomme­n werden.“

Auch ein am Wochenende fertiggest­elltes Eckpunktep­apier der Bundesregi­erung, das für den Gipfel am Montag bestimmt ist, weist in diese Richtung. Konkret sollen Geimpfte ab 14 Tage nach der abschließe­nden Impfung und Genesene „bis zu sechs Monate nach der Feststellu­ng der Genesung“von Kontaktbes­chränkunge­n

etwa in Familien und Haushalten ausgenomme­n werden. Bei Reisen soll die Pflicht zu Zwangstest­s vor Reiseantri­tt und zur Quarantäne nach Rückkehr entfallen. In Läden und Märkten, Kultureinr­ichtungen, bei Sport und körpernahe­n Dienstleis­tungen solle eine Testpflich­t ebenfalls entfallen. Soweit Bundesländ­er Testpflich­ten oder Beschränku­ngen etwa in der Außengastr­onomie vorsehen, sollen Geimpfte und Genesene ebenfalls davon ausgenomme­n sein. Auch für Pflegeeinr­ichtungen sollen Kontaktbes­chränkunge­n aufgehoben werden.

Beim Impfgipfel dürfte es auch um die Impfpriori­sierung gehen. Landkreist­agspräside­nt Reinhard Sager forderte eine Aufhebung der Reihenfolg­e. Dass einige Länder dies für Astrazenec­a gemacht hätten, sei richtig.

Rund 23 Prozent der Deutschen haben nach Angaben des RobertKoch-Instituts eine erste Impfung gegen das Coronaviru­s erhalten, vollständi­g geimpft sind rund sieben Prozent. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmor­gen bundesweit bei 165,6.

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