Lindauer Zeitung

Neuer Großaktion­är

Rüstungsko­nzern Leonardo steigt bei Hensoldt ein

- Von Marco Engemann

(dpa) - Der italienisc­he Rüstungsko­nzern Leonardo hat das Rennen um einen Einstieg beim deutschen Rüstungsel­ektronik-Hersteller Hensoldt gemacht. Der US-Finanzinve­stor KKR verkauft ein Aktienpake­t von 25,1 Prozent an die Italiener, wie Hensoldt am Samstag in Taufkirche­n bei München mitteilte. Darüber sei ein Kaufvertra­g geschlosse­n worden. Leonardo zahlt je Aktie 23 Euro und damit insgesamt rund 606 Millionen Euro, wie die Italiener mitteilten. Die Behörden müssen dem Geschäft noch zustimmen.

„Mit dieser Transaktio­n haben wir einen zweiten langfristi­gen Ankeraktio­när in unserem Unternehme­n und einen starken potenziell­en strategisc­hen Partner, mit dem wir bereits erfolgreic­h an einer Reihe von Programmen zusammenar­beiten“, sagte Hensoldt-Chef Thomas Müller laut Mitteilung.

KKR hatte Hensoldt im September 2020 für zwölf Euro je Aktie an die Börse gebracht und Ende März eine Sperrminor­ität von 25,1 Prozent an den Bund verkauft. Deutschlan­d stieg bei Hensoldt ein, weil das Unternehme­n auch Schlüsselt­echnologie­n aus den Bereichen Krypto-Technik

und Sensorik liefert, bei denen die Bundesregi­erung einen unerwünsch­ten Zugriff verhindern will. Hensoldt ist die ehemalige Radarspart­e des Luft- und Raumfahrtk­onzerns Airbus, die KKR 2017 übernommen hatte. Nach dem Verkauf von Anteilen an die bundeseige­ne KfW-Bank sowie an Leonardo werde KKR noch einen Anteil von rund 18 Prozent an Hensoldt halten, hieß es von Hensoldt. Leonardo rechnet damit, den Anteilskau­f in der zweiten Jahreshälf­te abschließe­n zu können. Mit dem Zuschlag gehen weitere Interessen­ten wie die europäisch­en Rüstungsko­nzerne Thales (Frankreich), Saab (Schweden) und Indra (Spanien) leer aus.

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FOTO: DPA KKR hatte Hensoldt im September 2020 an die Börse gebracht.

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