Lindauer Zeitung

Towerstars gleichen die Serie aus

Ravensburg gewinnt zweites Play-off-Viertelfin­ale gegen Tölz mit 3:2 nach Verlängeru­ng

- Von Michael Panzram

- Es brauchte am Samstagabe­nd zwar die Verlängeru­ng, doch am Ende waren die Ravensburg Towerstars siegreich. Dank eines 3:2-Erfolgs gegen die Tölzer Löwen glich die Mannschaft von Trainer Marc Vorderbrüg­gen die Serie im Play-off-Viertelfin­ale der Deutschen Eishockey-Liga 2 aus. Den Siegtreffe­r besorgte Mathieu Pompei nach wenigen Augenblick­en in der Overtime. „Wir haben es geschafft, Tölz unser Spiel aufzuzwing­en“, freute sich Vorderbrüg­gen: „Zum Schluss war es der Wille. Die Mannschaft war heute zu 100 Prozent da.“

Nach der Auftaktnie­derlage in Tölz am Donnerstag sortierte Vorderbrüg­gen die Reihen neu und vertraute auf Blöcke, die im Laufe der Saison gut funktionie­rt hatten: Robbie Czarnik spielte mit Andreas Driendl und Mathieu Pompei, Kai Hospelt mit John Henrion und Joshua Samanski. Dazu rutschte Andrew Kozek für den verletzten Olivier Hinse in die Mannschaft und lief mit David Zucker und Yannick Drews auf. Die vierte Reihe blieb auf der Centerposi­tion offen, weil Vincenz Mayer für den verletzten Daniel Stiefenhof­er in die Defensive wechselte. Auch der Kapitän als Verteidige­r hatte sich in der Hauptrunde immer wieder bewährt. Vorderbrüg­gen traute ganz offensicht­lich Nachwuchsm­ann Tim Sezemsky noch nicht die volle Belastung in einer regulären Reihe zu. Im Tor begann wieder Olafr Schmidt, der erneut den Vorzug vor Jonas Langmann bekam.

Bei den Gästen fehlte im Vergleich zum Donnerstag zwar nur Stürmer Manuel Edfelder, der allerdings aus einem dramatisch­en Grund. Am Samstagvor­mittag hatte er einen Autounfall und musste zur Untersuchu­ng ins Krankenhau­s. Immerhin nur mit leichten Verletzung­en, wie die Löwen mitteilten.

So hatten die Gäste nicht einmal drei volle Offensivre­ihen zur Verfügung – das sind die Tölzer allerdings fast schon gewohnt in dieser Saison. Deshalb war den Löwen auch eigentlich nichts anzumerken. Sie fuhren mit der Serienführ­ung im Rücken forsch auf Schmidts Kasten, die gefürchtet­e Offensivpo­wer entfaltete sich aber noch nicht wirklich. Allein

Luca Tosto kam einem Tor mit einem Pfostentre­ffer sehr nah. Die Towerstars spielten munter nach vorne, besonders die Reihe Hospelt/Henrion/ Samanski sorgte für Betrieb. Zählbares sprang bis zur ersten Pause aber nicht heraus, auch nicht in der einzigen Ravensburg­er Überzahl.

Im zweiten Drittel mussten die Towerstars eine erste Unterzahl überstehen und einen schmerzhaf­ten Ausfall verkraften. Nach einem harten Bandenchec­k auf Brusthöhe lief Kilian Keller zwar noch übers halbe Feld zurück, brach dann aber auf Höhe der Mittellini­e zusammen und blieb liegen. Nach einigen Schrecksek­unden kam er zwar mit Unterstütz­ung wieder hoch, fuhr aber direkt mit schmerzver­zerrtem Gesicht in die Kabine. Keller musste ins Krankenhau­s, wo er zur Beobachtun­g auch noch am Sonntag blieb. Für ihn rückte Sezemsky nun doch in eine reguläre Reihe und spielte neben Seifert.

Wenige Augenblick­e später zappelte der Puck erstmals im Netz. Einen Scheibenve­rlust von Pawel Dronia

nutzte Marco Pfleger zu einem Pass auf Lubor Dibelka, der Schmidt zum 0:1 (29.) überwand. Kurz darauf glichen die Towerstars immerhin durch einen platzierte­n Schuss von Seifert ins linke Kreuzeck aus (30.). Dann hatten auch die Tölzer einen Ausfall zu beklagen: Dibelka humpelte in die Kabine (33.). Trotzdem die Löwen nun kaum mehr als zwei Offensivre­ihen aufbrachte­n, gingen sie wieder in Führung. Nach einem starken Pass von Tosto zog Pfleger ab und traf mühelos zum 1:2 (36.).

Im letzten Drittel probierte es Vorderbrüg­gen mit veränderte­n Offensivre­ihen – und das zahlte sich aus. Ausgangspu­nkt einer Traumkombi­nation war Joshua Samanski, der auf Andreas Driendl abspielte, der weiter zu John Henrion, der wieder zu Samanski – und der traf zum 2:2 (47.). 13 Minuten vor dem Ende war die Partie somit wieder völlig offen. Und so verhielten sich auch beide Mannschaft­en. Es ging munter hin und her. In den Schlussmin­uten drückte vor allem Ravensburg auf den dritten Treffer, die Tölzer schienen müde und waren viel mit Abwehrarbe­it beschäftig­t. Den Towerstars gelang aber nichts Zählbares mehr.

So ging es in die Verlängeru­ng. Und da dauerte es nicht lange bis zur Entscheidu­ng: Mathieu Pompei, perfekt bedient von Seifert, machte nach 79 Sekunden das 3:2 und glich die Serie für Ravensburg aus. Der Jubel in der CHG-Arena war entspreche­nd groß. Weiter geht es am Montag (19.30 Uhr/SpradeTV) in Bad Tölz.

Ravensburg Towerstars – Tölzer Löwen 3:2 n.V. (0:0, 1:2, 1:0/1:0) Tore: 0:1 (28:20) Lubor Dibelka (Pfleger, Eberhardt), 1:1 (29:18) Patrick Seifert (Samanski), 1:2 (35:01) Marco Pfleger (Tosto, McNeely), 2:2 (46:09) Joshua Samanski (Driendl, Henrion), 3:2 (61:19) Mathieu Pompei (Mayer, Seifert)

Strafen: Ravensburg 4 Minuten, Bad Tölz 2 Minuten

Zuschauer: 0.

Serienstan­d: 1:1 (Best of Five)

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FOTO: FELIX KÄSTLE Joshua Samanski machte ein gutes Spiel für die Ravensburg Towerstars und traf beim Sieg gegen die Tölzer Löwen (links Kenney Morrison) zum zwischenze­itlichen 2:2. Die Vorlage zum 1:1 lieferte er ebenfalls.
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FOTO: FELIX KÄSTLE Nur Zuschauer: Jonas Langmann auf der Bank der Towerstars.

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