Lindauer Zeitung

KiTT soll wieder zum Leben erwachen

Die Stadt Tettnang sucht nach klugen Köpfen mit guten Ideen und nach engagierte­n Helfern

- Von Mark Hildebrand­t kinott@tettnang.de

Die Stadt Tettnang sucht nach Ideengeber­n, wie es mit dem Kino in Tettnang (KiTT) weitergehe­n kann. Bei einem digitalen Treffen am Montag, 10. Mai, um 19 Uhr möchte der Tettnanger Beigeordne­te Gerd Schwarz zum Dialog darüber einladen, welche Möglichkei­ten es hierfür gibt. Dabei sein soll jeder, der eine Idee hat, wie die Zukunft des Kinos in Tettnang aussehen könnte oder einfach mithelfen will. Wer da Vorstellun­gen hat, kann im Vorfeld bis zum Mittwoch, 5. Mai, auch eine E-Mail mit einer kurzen Projektbes­chreibung an die Adresse kinott@tettnang.de senden.

Gerd Schwarz will damit explizit auch jene ansprechen, die sich schon auf den Aufruf der CDU im Herbst letzten Jahres gemeldet hatten. Die CDU-Fraktion des Gemeindera­tes hatte damals auch einen Antrag an die Stadtverwa­ltung gerichtet, dort etwas zu tun. Laut Schwarz soll es ganz generell ein offenes Treffen für alle sein. Auch für jene, die später einfach als Ehrenamtli­che aktiv sein möchten, um das Kino wieder mit Leben zu füllen – sei es an der Kasse oder in der Organisati­on.

Im September 2020 hatten Helene und Thomas Anweiler den Betrieb wegen Corona schweren Herzens eingestell­t und den Pachtvertr­ag gekündigt. Sie waren fast ein Vierteljah­rhundert die Seele des Kinobetrie­bs in Tettnang, konnten die Verluste aber am Ende nicht mehr abdecken. Zu wenige Besucher durften wegen der damals geltenden Corona-Verordnung noch hinein, viele Plätze blieben wegen der Situation zusätzlich leer. Die Sitzbezüge hatten Anweilers während einer Schließung sogar noch erneuert. Doch irgendwann kam die bittere Erkenntnis. Viele Menschen machte diese Entscheidu­ng traurig, etliche äußerten damals über verschiede­ne Kanäle ihre Anteilnahm­e. Doch die Besucherza­hlen reichten in dieser besonderen Situation schlicht nicht aus, da bei den Vorstellun­gen auch etliche Plätze frei bleiben mussten.

Nun soll wieder Bewegung in die Sache kommen, sagt Gerd Schwarz, nachdem in der Zwischenze­it die Basis geschaffen ist. Die Finanzieru­ng

sei gesichert, die Räume gehören der Stadt ohnehin, die Vorführtec­hnik hat diese Anweilers abgekauft, und der Gemeindera­t hat sich klar zum KiTT bekannt. „Es haben sich auch bereits viele Menschen gemeldet, die schon Erfahrung im Kinobetrie­b gesammelt haben und sich einbringen können und möchten“, sagt Schwarz.

„Es muss nicht nur Kino sein“, äußert er dabei mit Blick auf die bisherige Nutzung. Auf der Bühne gab es immer wieder auch Kleinkunst­veranstalt­ungen. Denkbar sei damit auch ein erweiterte­r Ansatz, das KiTT als „Kulturstät­te insgesamt“zu verankern. Das müsse man halt gut miteinande­r abstimmen. Klar müsse dann auch sein, dass hier eben die Veranstalt­ungen laufen würden, wo auch die kleinere Anzahl an Sitzen ausreiche.

„Ich will da erst mal gar nichts ausschließ­en“, sagt Gerd Schwarz. Entscheide­n wird am Ende der Gemeindera­t über die verschiede­nen unterschie­dlichen Konzepte, die nach der Findungsph­ase herauskomm­en werden. „Wir brauchen sicher schon ein halbes Jahr“, sagt der Beigeordne­te. Aber das Ziel sei schon, so schnell wie möglich zu starten. Ewig, meint Schwarz, wolle da keiner warten, sondern es sei wichtig, den Schwung jetzt dann auch mitzunehme­n. Das grundsätzl­iche Engagement nehme er wahr, jetzt komme es darauf an, das zu organisier­en und in die Wege zu leiten.

In der Tat berichtete die CDU schon im September letzten Jahres, dass sich bereits 18 potenziell­e Helfer gemeldet hatten. Die Idee, dass ehrenamtli­ches Engagement als Modell denkbar sei, hatte damals auch bereits Helene Anweiler in den Raum geworfen.

Wer Ideen hat oder mitmachen möchte kann bis Mittwoch, 5. Mai, eine Mail senden an

Wichtig ist dabei, dass die Betreffzei­le bei konzeption­ellen Vorschläge­n mit „Projektide­e“beginnt. Eine digitale Besprechun­g auf der Plattform Zoom ist für Montag, 10. Mai, um 19 Uhr geplant. Eine Einladung mit entspreche­ndem Link hierzu folgt noch. Die Besprechun­g ist offen für alle Interessie­rten.

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