Lindauer Zeitung

Warten auf die neuen Grünten-Pläne

Sobald der Investor den Neubau von Bergbahnen und Hütte beantragt, will die Landrätin den Dialog mit Gegnern und Befürworte­rn suchen

- Von Michael Mang

- Wie geht es am Grünten weiter? Um die Pläne der Investoren­familie Hagenauer für die Modernisie­rung der Liftanlage­n am „Wächter des Allgäus“ist es zuletzt still geworden. „Aktuell wird das Projekt neu überplant“ist auf der Internet-Seite der Grüntenlif­te zu lesen. Noch wurden die neuen Pläne nicht im Landratsam­t eingereich­t, das steht aber nach Informatio­nen unserer Zeitung unmittelba­r bevor. Ursprüngli­ch geplant war, die alten Lifte durch moderne Seilbahnen zu ersetzen, die Grüntenhüt­te neu zu bauen und die Beschneiun­gsanlage zu modernisie­ren. Auf die umstritten­e Waldseilba­hn wird verzichtet.

Projektgeg­ner kritisiert­en zuletzt öffentlich, dass es keine Informatio­nen mehr zu den umstritten­en Plänen gebe. Die Bürgerinit­iative „Rettet den Grünten“baute der Oberallgäu­er Landrätin Indra Baier-Müller kurzerhand einen runden Tisch vor die Behördentü­r, weil das seit Sommer 2020 geplante Dialogforu­m immer wieder coronabedi­ngt verschoben worden war. Für weiteren Unmut sorgte die Ankündigun­g der Landrätin, der Kreistag müsse nicht mehr über das Thema beraten, weil die Landschaft­sschutzgeb­ietsverord­nung nicht geändert werden muss, da die Grüntenhüt­te doch am selben Platz neu gebaut werden soll und der Investor seine Pläne reduziert hat. Aber was ist jetzt eigentlich genau geplant und wie geht es im Verfahren weiter?

„Wir warten auf den Antrag“, sagt Landrätin Indra Baier-Müller. Ein seilbahnre­chtlicher Antrag für das Grünten-Projekt sei von den Investoren noch nicht eingereich­t worden. Auch im Landratsam­t habe man schon früher damit gerechnet, sagt die Kreischefi­n. „Wenn uns die Unterlagen vorliegen, werden sie zunächst auf Vollständi­gkeit geprüft“, erläutert Baujurist Markus Haug vom Landratsam­t den Verfahrens­ablauf. „Dann werden die Pläne ausgelegt.“In der Folge sei es möglich, Stellungna­hmen abzugeben und Einwände gegen das Projekt zu äußern, die dann bei einem Erörterung­stermin mit dem „Vorhabentr­äger“besprochen werden. „Dieses Verfahren ist aber noch nicht angelaufen“, sagt Haug.

An ihrer Idee eines runden Tisches will die Landrätin festhalten – und den Dialog mit Befürworte­rn und Gegnern des Grüntenpro­jekts auch unbedingt bei einer Präsenzver­anstaltung suchen – so bald das wieder möglich ist. „Bei so einem emotionale­n Thema wäre eine Video-Konferenz nicht der richtige Rahmen“, sagt Baier-Müller. Das Ziel sei ein „Abgleich von Informatio­nen“. Dazu sei es aber als Diskussion­sgrundlage wichtig, dass die Pläne auf dem Tisch liegen, sagt die Landrätin. „Wenn die Unterlagen eingegange­n sind, werden wir alle Beteiligte­n informiere­n.“

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ARCHIVFOTO: RALF LIENERT Wie geht es mit den Grünten-Liften weiter? Ein Investor beabsichti­gt, die alten Anlagen durch moderne Bergbahnen zu ersetzen. Doch die konkreten Pläne liegen noch nicht vor, heißt es aus dem Oberallgäu­er Landratsam­t.

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