Kanarische Inseln freuen sich auf deutsche Touristen
Spanische Inselgruppe wird von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen
- „Das ist eine wunderbare Nachricht für die Inseln“, freut sich Ángel Víctor Torres, der Ministerpräsident der Kanarischen Inseln. Und seine Tourismusministerin Yaiza Castilla zeigt sich zuversichtlich, dass die Urlauber nun in großer Zahl auf die Inselgruppe im Atlantik zurückkehren werden. Anlass für den Optimismus ist, dass die Infektionskurve auf den Kanaren stark gesunken ist. Das öffentliche Leben in diesem Ferienparadies, eines der meistbesuchten Urlaubsziele Europas, normalisiert sich wieder – und immer mehr Reisebeschränkungen fallen.
Deutschland belohnte die vergleichsweise gute Corona-Entwicklung auf der spanischen Inselgruppe mit der Ankündigung, dass die Kanaren nun nicht länger als Risikogebiet eingeordnet werden. Die kanarischen Hoteliers jubelten über diese Nachricht, denn Deutschland ist derzeit der wichtigste Reisemarkt für dieses Paradies, das vier bis fünf Flugstunden von den zentraleuropäischen Hauptstädten entfernt liegt. Im vergangenen Jahr kamen 40 Prozent aller ausländischen Inselbesucher aus Deutschland.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 39 Infektionsfällen pro 100 000 Einwohner. Bereits seit Ende April befindet sich die wöchentliche Fallhäufigkeit auf der Inselgruppe unter dem Grenzwert von 50. Ab dieser Barriere kann das deutsche RobertKoch-Institut (RKI) eine Region als Risikozone einordnen.
Das RKI hatte die Kanaren am 20. Dezember 2020 auf die Liste der Risikogebiete genommen. Danach knickte das Urlaubsgeschäft auf den Inseln, die wegen des immer milden Klimas besonders gerne in den Wintermonaten besucht werden, stark ein. Von Januar bis März 2021 kamen nur noch 260 000 ausländische Urlauber – 90 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Nun kann die Tourismusbranche also wieder hoffen. Das durchschnittliche Infektionsgeschehen auf diesen spanischen Inseln sieht inzwischen sehr viel besser aus als zum Beispiel in Deutschland, in dem der Sieben-Tage-Wert am Sonntag 83
Ansteckungen pro 100 000 Bewohner betrug. Auch die Länder Österreich, Luxemburg und die Schweiz haben deutlich schlechtere Infektionswerte als die Kanarischen Inseln.
Allerdings ist die Lage noch nicht auf allen sieben Inseln im grünen Bereich: Lanzarote und El Hierro liegen noch über dem wöchentlichen Risikogrenzwert von 50 Infektionsfällen. Auch auf Teneriffa und Fuerteventura ist die Fallhäufigkeit weiterhin im Grenzbereich. Nur auf Gran Canaria, La Palma und La Gomera sind die Ansteckungswerte inzwischen weit unter der Risikogrenzmarke.
Auf La Palma zum Beispiel, die wegen ihres unglaublichen Naturreichtums auch den Beinamen „Die schöne Insel“hat, liegt die SiebenTage-Inzidenz inzwischen bei nur noch 8 Fällen pro 100 000 Einwohner. Diese wilde Vulkaninsel, die mit einsamen Stränden, Schluchten und urwaldähnlichen Farnwäldern lockt, ist ein Paradies für Naturliebhaber. Vor der Küste tummeln sich die Delfine und Wale. Nachts funkeln die Sterne, wie sonst nirgendwo – deswegen stehen auf den Vulkangipfeln La Palmas die wichtigsten astronomischen Observatorien Europas.
Inzwischen ist die Gastronomie auf den Kanaren ohne größere Einschränkungen wieder geöffnet – auch wenn die pro Tisch erlaubte Personenzahl noch begrenzt ist. Je nach Infektionslage dürfen zwischen vier und zehn Gäste an einem Tisch sitzen. In den Innenräumen müssen – wegen des höheren Infektionsrisikos – alle Gäste ihre Personalien hinterlassen. Die Lokale schließen zwischen 23 und 24 Uhr. Die nächtliche Ausgangssperre ist weggefallen.
Obwohl sich die Lage auf allen Inseln verbessert hat, müssen ausländische Touristen bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen. Zudem muss man sich vor Reisebeginn im „Spain Travel Health Portal“registrieren. Auch vor der Rückkehr in das Heimatland muss unter Umständen wieder ein negativer Test vorgewiesen werden. Im Falle Deutschlands sind davon aber inzwischen Personen ausgenommen, die einen vollständigen Impfschutz oder eine Covid-19-Genesung nachweisen.