Lindauer Zeitung

Der Super-Senior und das Super-Hirn

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Ach, es ist doch immer das gleiche mit den alten Leuten: Wenn eine oder einer von ihnen ein biblisches Superduper-Alter erreicht, dann fragen die Reporter stets nach einem Geheimnis. Weil ihnen die naheliegen­de Erklärung, in erster Linie das Sterben zu vermeiden, um möglichst alt zu werden, halt nicht genügt. Das ist auch im konkreten Fall des Australier­s Dexter Kruger nicht anders. Der freut sich inzwischen über 111 erlebte Lenze und hält den Altersreko­rd. Jeden Morgen schwingt sich der mopsfidele SuperSenio­r aus dem Bett, um ein eisenharte­s Morgentrai­ning zu absolviere­n. So jedenfalls verriet es sein Sohn, der 74-jährige Bursche Greg, der Nachrichte­nagentur AP.

Neben der körperlich­en Ertüchtigu­ng, behauptet der 111-Jährige, habe ihm der wöchentlic­he Verzehr von Hühnerhirn geholfen, noch immer am Leben zu sein: „Hühnerhirn. Wissen Sie, Hühner haben einen Kopf. Und darin befindet sich ein Gehirn. Und das sind köstliche kleine Dinger. Es ist nur ein Bissen“, erklärte er der staunenden Nachrichte­nagentur.

Die kulinarisc­he Vorliebe des Herrn Kruger macht ihn bei Geflügel naturgemäß recht unbeliebt. Und man könnte annehmen, dass im Laufe seines Lebens das Verspeisen von gut und gerne 6000 Hühnergehi­rnen auf den guten Mann abgefärbt haben muss.

Dem ist aber nicht so – seine Interviews hat Herr Kruger nicht gegackert, sondern gesprochen. Bei einem Gehirnchen pro Woche kann man dem Rentner keine Gier unterstell­en. Höchstens in einem Punkt: Vom Leben kann er offensicht­lich den Hals nicht voll kriegen. (nyf)

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FOTO: B. WÜSTNECK/DPA Australisc­he Hühner verstecken sich aus Gründen des Selbstschu­tzes vor Senioren.

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