Treffpunkt Zech ist für Zukunft gesichert
Stadt gibt klares Bekenntnis zum Begegnungsort für Jung und Alt ab – Fördergelder fließen
- Ankommen, reinkommen, wohlfühlen. So kennen viele Menschen den Treffpunkt Zech. Als Ort der Begegnung, an dem man unkompliziert Kontakte knüpfen kann, wo gespielt und gelacht wird, wo es aber auch ganz konkrete Hilfe für verschiedene Lebenslagen gibt. Mit dem Umzug ins Höckle-Areal sollte alles noch einfacher werden – wäre da nicht die Corona-Pandemie. Sie hat in den vergangenen Monaten vieles ausgebremst. Um so mehr werden sich die Aktiven des Treffpunkts über einen einstimmigen Beschluss des Lindauer Finanzausschusses freuen: Der hat jetzt ein klares Bekenntnis für das sogenannte Mehrgenerationenhaus abgegeben.
Anfang der 2000er-Jahre im damals ungenutzten Seitenflügel der Grundschule Zech ins Leben gerufen, sollte der Treffpunkt vor allem der Kommunikation der Menschen im Stadtteil Zech fördern. Sie sollten einen Ort haben, an dem sie gemeinsam neue Ideen für ihren Stadtteil entwickeln, kleine Projekte starten, ob nun Nachbarschaftshilfe, Kinderbetreuung, Bürgerforum oder gemeinsames Mittagessen. Der Treffpunkt mit seinem quirligen Alltag hat schnell dazu beigetragen, dass in Zech in neues Wir-Gefühl entstanden ist.
Was jedoch den Alltag in all den Jahren immer wieder beeinflusste: Irgendwie muss die Arbeit im Treffpunkt auch finanziert werden. Die Zecher Augen richten sich dabei immer wieder auf Petra Schönherr in der Lindauer Stadtverwaltung: Sie hat über die Jahre hinweg fast detektivisch stetig neue Fördertöpfe ausfindig gemacht. So entschied Lindau vor rund 15 Jahren, für den Treffpunkt einen Antrag fürs Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus zu stellen. Mit Erfolg – seit 2007 gibt es jährlich 40 000 Euro Zuschuss für den Treffpunkt, von denen die Stadt ein Viertel selbst aufbringen muss.
Weil Berlin mit diesem Programm sehr gute Erfahrungen gemacht habe, wie es in der Sitzungsunterlage des Finanzausschusses heißt, habe der Bund nun die neue Förderperiode verlängert: Sie läuft jetzt acht Jahre, also bis einschließlich 2028. Damit soll den deutschlandweit geförderten Mehrgenerationenhäusern „eine weitaus höhere Finanzierungs- und Planungssicherheit zugestanden“werden. Die zweite gute Nachricht dabei: Der jährliche Förderbetrag steigt auf 50 000 Euro, wobei der kommunale Anteil bei 10 000 Euro bleibt. Den leistet die Stadt nach dem Umzug ins neue Quartier übrigens, indem sie die monatliche Kaltmiete für die Räume übernimmt.
Für den bereits gestellten Folgeantrag sieht die Lindauer Verwaltung
gute Erfolgsaussichten. Dass das fürs Förderprogramm zuständige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben noch einen Beschluss mit „einem grundsätzlichen Bekenntnis der Stadt zum Mehrgenerationenhaus“sehen will, ist für die Stadträte im Finanzausschuss Ehrensache gewesen: Ohne große Diskussionen haben sie das in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit dürfte die Zukunft des Treffpunkt Zech und das quirlige Leben der Menschen dort für die nächsten acht Jahre gesichert sein.