Der Sternenhimmel im Juni
Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni um die Mittagszeit – Jupiter leuchtet am Nachthimmel unübersehbar im Wassermann
Der Sternhimmel im Juni: Erläutert, wie immer an dieser Stelle, von der Volkssternwarte Laupheim.
Die Sonne
Am Mittag des 10. Juni findet ein seltenes Ereignis statt: Der Mond schiebt sich vor die Sonne und es kommt zu einer
Leider wird für Bewohner Mitteleuropas die Sonnenscheibe nicht vollständig vom Mond verdeckt. Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis handelt es sich hier um eine partielle (teilweise) Sonnenfinsternis, bei der es nicht merklich dunkler wird. Die Sonne wird in Oberschwaben nur zu geringen 7,5 Prozent vom Mond verdeckt. Der Verlauf der Bedeckung kann von 11.32 Uhr bis 13.21 Uhr beobachtet werden. Die maximale Bedeckung findet um 12.26 Uhr statt (Durchschnittswerte für Ulm).
Bitte blicken Sie auf keinen Fall mit bloßem Auge und gar mit einem Fernglas oder Fernrohr in die Sonne. Benützen Sie ausschließlich spezielle Sonnenfilter!
Am 21. Juni um 5.32 Uhr findet aus astronomischer Sicht der
statt. An diesem Tag der Sommersonnenwende herrscht die kürzeste Nacht des Jahres mit einer Dauer von etwa sieben Stunden und 37 Minuten.
Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne, angegeben – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – in mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ):
1. Juni 5.16 Uhr, 21.21 Uhr;
10. Juni 5.11 Uhr, 21.28 Uhr;
20. Juni 5.10 Uhr, 21.33 Uhr;
30. Juni 5.14 Uhr 21.33 Uhr.
Vorsicht:
Der Mond
Sonnenfinsternis.
Sommerbeginn
Am 2. Juni zieht unser Erdbegleiter als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch das Sternbild „Wassermann“. Die danach immer schmaler werdende Sichel verschwindet dann in der Neumondnacht
des 10. vom Firmament. Sie kehrt jedoch in den folgenden Tagen rasch an den westlichen Abendhorizont zurück und ist am 18. in der „Jungfrau“zum zunehmenden Halbmond (Phase des ersten Viertels) angewachsen. Der Erdbegleiter rundet sich weiter bis zur Vollmondnacht am 24., wo er im „Schlangenträger“mit größter Helligkeit leuchtet. Danach schwindet die Leuchtgestalt des Erdtrabanten wieder. Am Monatsletzten ist sie nur noch einen Tag von der des abnehmenden Halbmonds (Phase des letzten Viertels) entfernt.
Der sonnennächste Planet
kann sich nicht aus dem Glanz der Sonne lösen. Er ist daher im Juni nicht mit dem bloßen Auge zu erspähen.
Die unser Nachbarplanet innerhalb der Erdbahn, zeigt sich weiterhin nur kurz als Abendstern am späten Abend tief im Nordwesten. Sie verschiebt ihren Untergang von
22.49 Uhr am 1. Juni auf 23.04
Uhr am 31. Um diese Uhrzeit herrscht immer noch die Abenddämmerung. Die Venus wechselt am 2. vom „Stier“in die „Zwillinge“und am 25. weiter in den „Krebs“.
unser Nachbarplanet außerhalb der Erdbahn, verabschiedet sich langsam vom Abendfirmament. Am Monatsersten geht er um 0.26 Uhr am Westhorizont unter, am Monatsletzten bereits um 23.20 Uhr. Am 8. Juni wandert der Rote Planet von den „Zwillingen“in den „Krebs“.
der größte Planet unseres Sonnensystems, zieht als unübersehbarer Leuchtpunkt durch den „Wassermann“. Er ist in dieser aus unauffälligen Sternen zusammengesetzten Sternregion leicht zu erkennen. Darüber hinaus ist er das hellste Nachtobjekt nach dem Mond und der Venus.
Die Planeten
Venus,
Mars,
Jupiter,
Merkur
Jupiter geht am Monatsersten um 1.50 Uhr auf, am Monatsletzten bereits um 23.54 Uhr. Wie Saturn im letzten Monat, kommt Jupiter am 21. Juni auf seiner Reise über das Firmament zum Stillstand (Beginn der Oppositionsschleife) und setzt dann seine Bewegung am Nachthimmel in umgekehrter, „rückläufiger“Richtung fort. Schon in der Antike war dieses Bewegungsmuster bekannt, das auch Mars und Saturn aufweisen. Es gelang Nikolaus Kopernikus, sie mit dem heliozentrischen
Modell des
Sonnensystems einfach zu erklären: Die Richtungsänderung ist ein scheinbarer Effekt, der dadurch entsteht, wenn ein Beobachter auf einem schnellen Planeten (derErde) auf einer Innenbahn um die Sonne einen langsameren Planeten (Jupiter) auf einer Außenbahn um die Sonne überholt.
der entfernteste mit bloßem Auge sichtbare Planet, streift durch den „Steinbock“. Am 1. Juni taucht der Ringplanet um 1.10 Uhr über dem Horizont auf, am 30. schon
um
Saturn,
23.09 Uhr. Auch Saturn ist als auffällig heller Lichtpunkt und als dritthellster Planet nach Venus und Jupiter in einem Gebiet lichtschwacher Sterne leicht zu erkennen.
Die Fixsterne
In der westlichen Himmelshälfte steht das Frühlingsdreieck, gebildet aus den drei hellen Sternen Regulus im „Löwen“, der bläulichen Spica in der „Jungfrau“und dem orangefarbenen Arktur im „Bärenhüter“.
Die östliche Himmelshälfte nimmt bereits das Sommerdreieck ein. Seine drei hellen Ecksterne sind Atair im „Adler“, Deneb im „Schwan“und Wega in der „Leier“. Wega und Arktur fallen als Erste in der Abenddämmerung auf und zählen zu den fünf hellsten Sternen am Nachthimmel. Arktur ist der hellste Stern auf der Nordhalbkugel des Firmaments. Die mutigen Seefahrer Hawaiis nannten Arktur „Hokule’a“und nutzten ihn zur Navigation auf ihren ausgedehnten nächtlichen Reisen über den pazifischen Ozean in ihren hochseetauglichen Katamaranen, da Arktur senkrecht über Hawaii hinwegzieht.
Am Westhorizont breitet sich der „Löwe“aus. Im Schwenk nach Süden folgt ihm die „Jungfrau“. Tief am Südhorizont lauert der „Skorpion“mit dem rötlichen Riesenstern Antares. Mit seinem Giftstachel brachte der Skorpion der Sage nach den prahlerischen Jäger Orion zum Schweigen. Heute befinden sich beide in sicherem Abstand entgegengesetzt voneinander am Firmament.
Nördlich vom „Skorpion“sind das ausgedehnte Sternbild „Schlangenträger“und die dazugehörige „Schlange“zu Hause. Beide sind leuchtschwach, aber geben ein lohnendes Sternpuzzle für klare Sommernächte ab. Über dem Kopf der „Schlange“, zwischen „Bärenhüter“ und „Herkules“, liegt das Sternendiadem der „Nördlichen Krone“. Ihr hellster Stern heißt Gemma oder „Edelstein“.
Der östliche Nachbar der „Nördlichen Krone“ist der bärenstarke Haudrauf-Held „Herkules“. Dieses Sternbild ist recht ausgedehnt, seine Sterne sind jedoch eher unauffällig. Zwischen den zwei westlichen „Kastensternen“, der Brust des Herkules, ist der berühmte Kugelsternhaufen M13 zu finden. Im Fernglas präsentiert er sich als milchiges Fleckchen, auf Profi-Aufnahmen sind jedoch Tausende kugelförmig angeordnete Sterne zu erkennen, die etwa 22 200 Lichtjahre entfernt sind. Astronomen fanden außerdem heraus, dass unser Sonnensystem, also die Sonne mit all ihren Planeten und Monden, sich mit etwa 20 Stundenkilometer auf den „Herkules“zubewegt.
Da die milden Sommernächte immer wieder gerne zur Sternbeobachtung einladen, hier noch einmal, wie die zu benutzen ist. Zunächst sei rasch erklärt, warum auf ihr die Himmelsrichtungen Ost und West vertauscht sind: Um mit ihr den Sternhimmel zu beobachten, wird die Sternkarte mit dem Bild nach unten über den Kopf gehalten und den Himmelsrichtungen entsprechend ausgerichtet. Der Zenit, der Himmelspunkt direkt über dem Kopf, entspricht dem Schnittpunkt der gedachten Nord-Süd- mit der OstWest-Linie. Zur angegebenen Uhrzeit tummeln sich dort Teile der Sternbilder „Drache“, „Bärenhüter“und „Herkules“.
Sternkarte
Der aktuelle Sternhimmel und weitere besondere Ereignisse werden auch in öffentlichen Vorführungen des Planetariums in Laupheim erläutert.
Nähere Informationen unter der Rufnummer 07392/91059 und im Internet unter www.planetariumlaupheim.de.