Die Towerstars-Verteidigung nimmt weitere Formen an
Florin Ketterer wechselt mit großen Zielen vom DEL2-Rivalen ESV Kaufbeuren nach Ravensburg
- In der vergangenen Saison hat Florin Ketterer beim ESV Kaufbeuren in der Verteidigung oft ein Pärchen mit Julian Eichinger gebildet. Das könnte sich in der kommenden Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 fortsetzen. Nur eben in einem anderen Trikot. Wie Eichinger wechselt auch Ketterer zu den Ravensburg Towerstars. Die Verteidigungsreihen der Towerstars sind damit fast schon geschlossen.
In Ketterer bekommen die Ravensburger einen Verteidiger, der in erster Linie nicht durch Tore oder Vorlagen auffällt. „Ich mag es, Schüsse zu blocken, hart zu spielen, für den Gegner unangenehm zu sein“, sagt Ketterer. „Ich muss nicht im Mittelpunkt der Mannschaft oder der Öffentlichkeit stehen.“Für den künftigen Geschäftsführer Sport, Daniel Heinrizi, und den neuen Trainer Peter Russell war Florin Ketterer ein Wunschspieler. „Er blockt wahrscheinlich mehr Schüsse, als er selbst aufs Tor bringt“, sagt Heinrizi. „So ein Spieler ist für jede Mannschaft elementar wichtig.“Ketterer werde laut Heinrizi „ein ganz wichtiger Baustein“auf dem Weg zu sportlichem Erfolg.
Und den hat sich der 27-jährige Verteidiger fest vorgenommen. „Wir wollen den größtmöglichen Erfolg und hier natürlich nicht gegen den Abstieg spielen“, meint Ketterer. Dass die Towerstars in der kommenden Saison keine der drei Mannschaften sein werden, die um den DEL-Aufstieg spielen können, stört den gebürtigen Starnberger nicht. „Ravensburg ist ein Team, das die
Pläne dieser drei Mannschaften durchkreuzen kann“, sagt Ketterer selbstbewusst.
Der Verteidiger will seine Zeit in Ravensburg „nicht nur als zweites Standbein“sehen. Mit seiner Verlobten – im Sommer ist die Hochzeit geplant – zieht er nach Ravensburg. „Wir brechen unsere Zelte komplett ab und hier komplett neu auf“, sagt Ketterer. Nach fünf „wunderschönen“Jahren in Kaufbeuren sei es jetzt Zeit für etwas Neues. Alles neu ist aber auch nicht, denn schließlich wechselt er zusammen mit Julian Eichinger nach Ravensburg. „Es ist schön, dass sich die zwei auf dem Eis und auch privat gut verstehen“, sagt Heinrizi. Da beide den gleichen Spielerberater haben, „musste ich nur eine Nummer wählen“, sagt der künftige Geschäftsführer Sport schmunzelnd.
In James Bettauer und Eichinger haben die Towerstars in der kommenden Saison zwei schussgewaltige Offensivverteidiger, in Ketterer und Kilian Keller zwei „Arbeitsbienen“, wie sie Heinrizi lobend beschreibt. Dazu kommen der Abwehrchef Pawel Dronia, die Talente Tim Sezemsky und Eric Bergen sowie möglicherweise noch ein DEL2-erfahrener Verteidiger. „Ich glaube, wir haben in der nächsten Saison eine der besten Verteidigungen der Liga“, meint Heinrizi. Es werde bei den Towerstars in der neuen Spielzeit eine andere Identität geben als bisher, glaubt Ketterer. „Mir steht es nicht zu, besser oder schlechter zu sagen, aber sie wird anders“, sagt der 27-Jährige. Sein neuer Chef Heinrizi präzisiert: „Wir wollen, dass eine neue Siegermentalität, eine Wir-Mentalität entsteht.“
Ketterer soll und will im neuen Team eine wichtige Rolle spielen. Und er wird auch in Ravensburg noch ab und an erwähnen müssen, dass in seinem Vornamen kein Buchstabe fehlt. Viele Stadionsprecher nennen ihn stets Florian, worüber er aber lachend hinwegsehen kann.
Die Ravensburg Towerstars basteln weiter am Kader – und können sich auf die Loyalität einiger Sponsoren verlassen. „RS Farbroller hat seinen Umfang in den vergangenen Jahren immer erhöht, darüber sind wir sehr froh“, sagte der künftige kaufmännische Geschäftsführer der Towerstars, Raphael Kapzan. „Es kommen große Herausforderungen, da brauchen wir solche Partner.“RS Farbroller aus Baienfurt bleibt weitere drei Jahre einer der Topsponsoren der Towerstars. Die Partnerschaft zwischen dem 40 Mitarbeiter starken Unternehmen und den Towerstars besteht seit acht Jahren. Firmeninhaber Jürgen Gaugel sitzt zudem im Aufsichtsrat des EishockeyZweitligisten. „Ich kann mitgestalten und den Verein voranbringen“, sagte Gaugel.