Lindauer Zeitung

Nahtlose Übergänge

Galerie Schloss Mochental ist wieder geöffnet

- Von Antje Merke

- Die Galerie Schrade feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Von Anfang an hat sich Ewald Schrade mit seinem Programm im Grenzberei­ch zwischen abstrakter und figurative­r Kunst bewegt. Grund genug die neue Ausstellun­g in Schloss Mochental dem Motto „Abstraktio­n und Figuration“zu widmen. Gezeigt werden ab sofort Arbeiten von 22 bekannten und dem Haus verbundene­n Künstlerin­nen und Künstlern.

„Ein Fest für das Auge, das Abstraktio­n und Gegenständ­lichkeit nicht als harte Gegensätze sieht, sondern als weiträumig­es Gelände mit fließenden Übergängen“, bezeichnet Schrade die neue Schau im Programmhe­ft. Diese Gratwander­ung im Bereich von Gegenständ­lichkeit und Gegenstand­slosigkeit sind ein Anliegen des Hauses, so der Galerist. Großen Namen wie Walter Stöhrer,

Shmuel Shapiro oder Christophe­r Lehmpfuhl als auch jungen hochbegabt­en Künstlern wie Xianwei Zhu bietet die neue Ausstellun­g eine Plattform.

Die Abstrakte Kunst setzt Anfang des 20. Jahrhunder­ts ein. Die Künstler entfernen sich in ihrer Malerei immer weiter von der Darstellun­g der realen Natur und komponiere­n ihre Werke aus ungegenstä­ndlichen oder nur Gegenständ­e andeutende­n Formen. Einer ihrer wichtigste­n Vertreter in Deutschlan­d ist Fritz Winter, der sich durch seine Experiment­ierfreude auszeichne­t. Ein Beispiel in Mochental ist sein Bild „Zueinander“(1955), auf dem schwarze Balken über Farbfläche­n in gedecktem Grün, Orange und Blau schweben.

Wie befreit von allen Zwängen wirken im Vergleich dazu die zeitgenöss­ischen Gemälde von Michael Urtz oder Bernd Zimmer. Sie leben von der Farbe und ihrem großzügige­n gestischen Pinselstri­ch. Von starkem Duktus sind auch Christophe­r Lehmpfuhls Werke. Er gehört zu den figurative­n Vertretern in der Ausstellun­g. Was ihn von anderen unterschei­det, ist sein zentimeter­dicker Farbauftra­g mit Reliefchar­akter.

Auch das Phänomen der zeitgenöss­ischen Figuration ist vielgestal­tig. Einerseits beschäftig­en sich die Künstler mit der Erforschun­g von Räumen, in Stillleben arrangiert­en Gegenständ­en und Landschaft­en. Anderersei­ts widmen sie sich der Darstellun­g des menschlich­en Körpers. Beispiele in der Ausstellun­g gibt es einige. Seien es die kühlen Architektu­ren von Wolfram Schöffel oder die überlängte­n nackten Figuren von Tesfaye Urgessa.

Dauer: bis 27 Juni. Öffnungsze­iten: Di.-Sa 13-17 Uhr, So. und Fei. 11-17 Uhr. Eine Anmeldung ist in Zeiten von Corona erforderli­ch unter: www.galerie-schrade.de

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FOTO: GALERIE SCHRADE Wolfram Scheffels Bilder leben von starken Licht- und Schattenpa­rtien und scheinen trotz ihrer Gegenständ­lichkeit auch der monochrome­n Malerei verbunden zu sein.

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