Endlich wieder baden gehen
Wo und wann nun überall die Freibäder öffnen – und welche Regeln gelten
- Die Badesaison ist gestartet. Im Landkreis Lindau öffnen die Freibäder nach und nach die Türen. Am Freitag ist bereits das Aquamarin in Wasserburg in die Badesaison gestartet, am Samstag folgen das Strandbad Nonnenhorn und das private Römerbad in Lindau. Nun fehlt nur noch das gute Wetter. Aber die wirklichen Schwimm-Fans gehen auch schon bei Regen ins Wasser.
Nun geht es endlich los. Nachdem im Lockdown schwimmen gehen nahezu unmöglich war, können die Menschen in der Region Lindau endlich wieder die Badehose einpacken. Eine Änderung hat das Landratsamt kurzfristig noch bekannt gegeben: Anders als ursprünglich verkündet, entfällt die Terminvergabe bei den Freibädern nicht. Nur die Testpflicht ist weiterhin aufgehoben. Der Startschuss ist jedenfalls in Wasserburg gefallen. Den Leiter des Freibads Aquamarin, Michael Jeschke, schreckt das eher aprilhafte Wetter schon mal nicht. „Ich seh’s positiv”, sagt er, „unsere Becken sind gut beheizt, da kann man auch bei schlechtem Wetter gut schwimmen.” Am Freitag ist seit dem frühen Morgen im Bad schon viel los. Insgesamt 200 bis 300 Gäste zieht es trotz Nieselregens ins Wasser. Erfahrungsgemäß gebe es auch bei schlechtem Wetter einen guten Betrieb – und schon vor der Eröffnung habe es viele Anfragen gegeben. Die Öffnung selbst komme zwar insgesamt etwas kurzfristig, aber das Team habe optimistisch bereits im Vorfeld auf eine Lockerung spekuliert.
Eine Neuheit, auf die das Aquamarin stolz ist: die elektronische Personenzählanlage mit Drei-D-Sensor.
Diese ist am Eingangs-/Auslasssystem installiert und misst über Sensoren und ohne Kamera genau, wie viele Menschen im Freibad sind. Damit gebe es keine Sorgen um den Datenschutz und dennoch sei die Gästezahl jederzeit überprüfbar. Generell nutzt das Freibad die vielen Erfahrungen aus dem letzten Jahr. Die Besucherwege sind gekennzeichnet und es gibt auch etwas mehr Security, um auf die Einhaltung der Abstände achten zu können. Dass durch den niedrigen Inzidenzwert im Landkreis die Testpflicht wegfällt, erleichtert hier die Arbeit erheblich, denn, so Jeschke, „im Badebetrieb ist schwer zu unterscheiden, wer geimpft ist und wer nicht.” Besonders freut ihn, dass auch die Schwimmschule, die Surfschule und die Schwimmkurse wieder starten können. Alle haben funktionierende Hygienekonzepte und können wieder loslegen – auch damit die Kinder wieder schwimmen lernen können.
Die Gemeinde hat, so der Freibadleiter, das Freibad trotz weniger Einnahmen im Corona-Jahr 2020, offensiv und kräftig unterstützt. Zusammen habe man viel in die Schwimmbadtechnik investiert. Die wichtigste – und teuerste – Neuerung können die Gäste zwar nicht sehen, aber spüren. In der Pause hat eine komplette Filtersanierung stattgefunden. Damit ist die Wasserqualität in den Becken deutlich verbessert. Nun bestehe noch die Hoffnung, dass auch das Beachvolleyballfeld und der Fußballplatz öffnen dürfen. Auf den Sommer blickt Jeschke optimistisch: „Ich bin eh ein positiver Mensch und hoffe, dass bald wieder mehr möglich ist.”
Im Strandbad Nonnenhorn startet der Badebetrieb am Samstag um 13 Uhr. Betreiber und Gemeinde haben sich schon im Vorfeld abgesprochen und auf die Öffnung vorbereitet. Zwar ist von Landkreisseite keine Terminabsprache nötig, aber in Nonnenhorn sollten sich Besucher trotzdem vorher anmelden. Auch, weil aufgrund der Corona-Verordnung nur eine begrenzte Zahl an Schwimmern gleichzeitig ins Freibad darf. Beim Einlass werden auch die Kontaktdaten erfasst.
Die Anmeldung kann online über die Website des Strandbades gebucht werden. „Natürlich kann man es auch direkt am Schalter versuchen, aber ohne Voranmeldung gibt es halt keine Garantie, rein zu dürfen”, so Jutta Jäschke von der Gemeinde Nonnenhorn. Vom 22. Mai bis 1. Juni ist das Bad zunächst von 13 bis 19 Uhr geöffnet, danach sollen die regulären Öffnungszeiten gelten.
Das Römerbad steht nur Vereinsmitgliedern offen. Die aber sollen auch ab Samstag, 22. Mai, von 10 Uhr an wieder schwimmen dürfen – vorausgesetzt, so Vereinsvorsitzende Birgit Russ, das Wetter macht mit. Auch das Römerbad hat die Saisonund Corona-Pause für Renovierungsarbeiten genutzt.
Ursprünglich hatte der Verein noch mit einer Testpflicht gerechnet, diese entfällt jedoch nun auch beim Römerbad. Falls der Inzidenzwert allerdings doch wieder über die 50 klettert, wird ein entsprechendes Schild die Vereinsmitglieder darauf hinweisen, so Andreas Reich vom Römerbad.
Von der Therme Lindau gab es bis Redaktionsschluss noch keine Rückmeldung. Auf der Website steht, dass die Betreiber mit einer Eröffnung Ende Juni rechnen.
Noch ein wenig dauern wird es hingegen beim Freibad Oberreitnau. Sabine Gessler von den Bäderbetrieben Lindau erklärt, dass aktuell noch Sanierungsmaßnahmen stattfinden. Auch ein neues Kassensystem wird aktuell noch installiert. „Darüber werden dann Kontaktdatenerfassung und Terminierungen laufen, daher ist es so wichtig, dass das vorher fertig wird”, so Gessler. Deshalb hält das Freibad an dem ursprünglich angepeilten Öffnungsdatum Mitte Juni fest.
Dann sei vielleicht auch das Wetter besser. Trotzdem werden vermutlich viele Schwimmbegeisterte auch bei dem aktuell schlechten Wetter endlich wieder ins Wasser wollen – die Zwangspause war schließlich lang genug.