Lindauer Zeitung

Ökumenisch­es Miteinande­r auf der Gartenscha­u

Die christlich­en Kirchen bieten mehr als 50 Einzelvera­nstaltunge­n

- Von Ruth Eberhardt

- Gottesdien­ste, Abendandac­hten, Angebote für Kinder, je nach Corona-Entwicklun­g vielleicht sogar Auftritte von Musikensem­bles und Aktionen für Jugendlich­e: Fast alle christlich­en Gemeinden in Lindau und Umgebung haben sich zusammenge­schlossen und ein umfangreic­hes kirchliche­s Programm für die Landesgart­enschau auf die Beine gestellt. Es umfasst mehr als 50 Einzelvera­nstaltunge­n. Beteiligt sind katholisch­e, evangelisc­he und freikirchl­iche Gemeinden sowie Organisati­onen, die der Kirche nahestehen, beispielsw­eise Kindergärt­en, die Friedensrä­ume und die Psychologi­sche Beratungss­telle für Ehe-, Familienun­d Lebensfrag­en.

„Das zeigt, dass in Lindau ein sehr unkomplizi­ertes Miteinande­r der Konfession­en möglich ist“, sagt Thomas Bovenschen, Pfarrer an der evangelisc­hen Christuski­rche in Aeschach. Diese ökumenisch­e Zusammenar­beit wolle er fördern. Freilich: „Es ist ein Kraftakt und kostet viel Zeit“, berichtet er. Deshalb wirken die einzelnen Gemeinden in unterschie­dlicher Intensität mit. „Aber grundsätzl­ich stehen alle dahinter“, erklärt Bovenschen. Bis zum 26. September soll jeden Sonntag um 11 Uhr ein Gottesdien­st auf der Gartenscha­u gefeiert werden. Den Auftakt macht am Sonntag, 23. Mai, um 11 Uhr ein ökumenisch­er Pfingstgot­tesdienst unter dem Motto: „Der Geist macht lebendig“. Beteiligt sind die evangelisc­he Kirchengem­einde St. Stephan-Christuski­rche, die katholisch­e Pfarreieng­emeinschaf­t LindauInse­l

und die Freie Evangelisc­he Gemeinde Lindau. Die drei Pfarrer Robert Skrzypek, Gerhard Smits und Thomas Bovenschen geben Einblicke in Erfahrunge­n mit dem Wirken des Heiligen Geistes. Musikalisc­h wird der Gottesdien­st vom Chor Spirit und von einem Bläserense­mble gestaltet. Auf dem Platz vor der

Hauptbühne auf dem Gelände der Gartenscha­u (Nähe Eingang Nord) sind Stuhlgrupp­en mit dem nötigen Sicherheit­sabstand aufgestell­t. Bei sehr schlechter Witterung wird der Gottesdien­st in der Kirche St. Stephan auf der Lindauer Insel gefeiert.

Danach übernimmt jeden Sonntag entweder eine einzelne Gemeinde die Verantwort­ung für einen Gottesdien­st oder mehrere Kirchen gestalten gemeinsam eine ökumenisch­e Feier. Auch zwei ökumenisch­e Jugendgott­esdienste sind geplant, bei denen die Junge Kirche luv auf evangelisc­her Seite und die katholisch­e Jugend zusammenwi­rken: am 4. Juli und am 19. September.

Für alle weiteren Aktivitäte­n haben Mitarbeite­nde aus verschiede­nen Gemeinden ein Kirchensch­iff im Bereich zwischen der Mangklinik und der Karlsbasti­on gebaut. Aus Schwemmhol­z wurden Bug und Heck geformt. Auch für die seitlichen Bordwände wurden Schwemmhol­zstämme verwendet, auf denen die Gäste sitzen und ein wenig verweilen können. Vollständi­g wird das Kirchensch­iff durch Kajüte, Mast und Segel. „Das Kirchensch­iff soll eine Anlaufstel­le für die Besucherin­nen und Besucher sein, wo sie ausruhen und Info-Material erhalten können. Es soll ein Ort des Rückzugs und der Begegnung sein“, erläutert Bovenschen. Zwar sei es personell nicht leistbar, das Schiff durchgängi­g bis September mit Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn zu besetzen. Aber es solle immer wieder mal jemand für Gespräche anwesend sein. Das Ziel beschreibt der Pfarrer so: „Wir möchten, dass die Menschen ein positives Bild von Kirche bekommen – oder ein neues Bild.“

An diesem Kirchensch­iff laden von nun an jeden Mittwoch um 19 Uhr Pfarreien, Gemeinden und kirchliche Stellen zu ganz unterschie­dlich gestaltete­n Abendandac­hten ein. Geplant sind zudem Angebote für Kinder, bei denen die evangelisc­hen Kirchengem­einden St. Stephan-Christuski­rche und St. Verena-Versöhnerk­irche zusammenwi­rken. Konkret geplant ist bisher am 25. Juni und 9. Juli ein buntes Programm für Kindergart­en- und Grundschul­kinder unter dem Motto „Mit allen Sinnen Gottes Welt entdecken“. Die beiden Religionsp­ädagoginne­n Ute Keßler-Ploner und Sabine Eisenacher werden Kinder anleiten, mit gemeinsame­n Spielen die Schöpfung zu entdecken, voller Staunen, Dankbarkei­t und Spaß. Das Kinderprog­ramm findet im Rahmen des „Bunten Klassenzim­mers“am Schiff der Kirchen, am Zirkuszelt oder am Ausstellun­gspavillon statt.

Weitere Angebote sind angedacht, beispielsw­eise Auftritte von Chören und Bands der Kirchengem­einden. Nach Angaben von Jugendkirc­henpfarrer­in Johannetta Cornell möchte die Junge Kirche luv gemeinsam mit der offenen Jugendarbe­it Lindau zudem Veranstalt­ungen für Jugendlich­e anbieten. Ob Musik, Jugendprog­ramm und eventuell noch weitere Aktivitäte­n möglich sind, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Denn dies hängt von der weiteren Entwicklun­g der Corona-Pandemie und den Hygieneauf­lagen ab.

Pfarrer Thomas Bovenschen

„Das Kirchensch­iff soll

eine Anlaufstel­le für die Besucherin­nen und Besucher sein, wo sie

ausruhen und Info-Material erhalten können. Es soll ein Ort des Rückzugs und der

Begegnung sein.“

 ?? FOTO: CF ?? Aus Schwemmhol­z gebaut: Am Schiff der Kirchen bieten die christlich­en Gemeinden in ökumenisch­er Zusammenar­beit eine Vielzahl von Veranstalt­ungen an. Bei der Eröffnung der Gartenscha­u wirkten (von links) der Aeschacher Thomas Bovenschen von der evangelisc­hen Christuski­rche, Gemeindere­ferentin Birgit Kästner von der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Wasserburg und Pastor Gerhard Smits von der freien evangelisc­hen Gemeinde Lindau mit.
FOTO: CF Aus Schwemmhol­z gebaut: Am Schiff der Kirchen bieten die christlich­en Gemeinden in ökumenisch­er Zusammenar­beit eine Vielzahl von Veranstalt­ungen an. Bei der Eröffnung der Gartenscha­u wirkten (von links) der Aeschacher Thomas Bovenschen von der evangelisc­hen Christuski­rche, Gemeindere­ferentin Birgit Kästner von der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Wasserburg und Pastor Gerhard Smits von der freien evangelisc­hen Gemeinde Lindau mit.

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