Partyschiff könnte Modellprojekt werden
Andreas Karlinger stellt Antrag beim Sozialministerium – Landkreis entscheidet mit
- Andreas Karlinger hat sich mit den Partybooten XXL als Corona-Modellprojekt beim Sozialministerium BadenWürttemberg beworben. „Das Hygienekonzept steht, die geforderte, wissenschaftliche Begleitung ist sichergestellt“, sagt er. Und das Ministerium antwortet: „Im Laufe der kommenden Woche findet das Auswahlverfahren der Bewerbungen statt.“Mit im Boot sitzt auch das Gesundheitsamt des Landkreises, das ein Wörtchen mit zu reden hat.
„Was im Europapark möglich ist, könnte vielleicht auch bald auf dem Bodensee funktionieren“, hofft Andreas Karlinger und hat dem Sozialministerium ein umfangreiches Bewerbungsdokument vorgelegt. Darin enthalten ist auch eine wissenschaftliche Begleitung durch Thomas Dobbelstein, der sich bereit erklärt hat, das Modellprojekt auf „hoher See“zu unterstützen. Dobbelstein ist Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Ehrenprofessor an der südafrikanischen Durban University of Technology und Leiter des Forschungsinstituts Costumer Research 24 in Frickingen. Das Ziel des Angebots soll sein, „Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie trotz Pandemie wieder mehr Normalität in den Alltag der Menschen einkehren könnte.“
Beim Sozialministerium ist derzeit noch nichts über diesen konkreten Antrag zu hören. Allgemein heißt es aber, dass es sehr viele Bewerbungen gegeben habe, darunter auch Hochzeiten und die Öffnung von Bars und ähnlichem. Voraussetzung
TRAUERANZEIGEN
für ein solches Modellprojekt ist zum einen eine Inzidenz unter 100, was im Bodenseekreis der Fall ist. Ferner muss es eine wissenschaftliche Begleitung geben, auch das kann Karlinger vorweisen. Und das Projekt sollte nicht erst dann starten, wenn die Inzidenz bereits überall unter 100 liegt. Karlinger will das Projekt vom 16. Juli bis 11. September laufen lassen. Wie dann die Inzidenzzahlen in anderen Landkreisen
sind, kann niemand vorhersagen.
„Wir wären so glücklich, nach einem Jahr des kompletten Stillstands endlich wieder mit unseren Gästen feiern zu dürfen“, sagt Andreas Karlinger hoffnungsvoll. Gerne wolle er gemeinsam mit den BodenseeSchiffsbetrieben auch zeigen, wie es für die gebeutelte Veranstaltungsbranche unter sicheren Voraussetzungen wieder weiter gehen kann.
Die Fahrgastzahlen müssen auf die Hälfte der normalen Kapazität der Partyfähre MF Euregia reduziert werden. Das Hygienekonzept sieht die Aufteilung der Fähre in zwei Bereiche vor. Die Seitenwände der Euregia könnten vollständig geöffnet werden. „Für Durchlüftung wäre somit ausreichend gesorgt“, sagt Andreas Karlinger. Und ein digitales System zur Nachverfolgung von Kontaktpersonen steht ebenfalls zur Verfügung.
Beim Landkreis ist die Bewerbung ebenfalls eingegangen, es hat da aber noch keinerlei Rückmeldungen in der Behörde gegeben.
Robert Schwarz, Sprecher des Bodenseekreises, meint dazu: „Das wird in der kommenden Woche besprochen werden.“Andreas Karlinger ist guter Dinge. Sollte das Projekt bewilligt werden, könnte das erste Partyschiff quasi über Nacht ausgebucht sein.