Lindauer Zeitung

Expedition in die Antarktis

Eindrücke aus dem ewigen Eis für 75 SchülerInn­en der Maria-Ward-Realschule

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- Mit beeindruck­enden Bildern aus seinen 30 Jahren als Geophysike­r und Polarforsc­her steht Prof. Dr. Christian Haas den Kindern 2 Stunden Rede und Antwort, berichtet über seine aufregende­n Reisen ins Eis - und für die SchülerInn­en war auch das immer noch zu kurz (O-Ton 6b).

Er beginnt die virtuelle Expedition via Teams und Google Earth am Nordpol, wo er 2019/20 einer der Expedition­sleiter der größten ArktisExpe­dition aller Zeiten war. Das Forschungs­schiff „Polarstern“war 389

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Tage in einer Scholle eingefrore­n, um Daten über das Klima und das Meereis zu sammeln.

Im weiteren Verlauf des Vortrags bekommen die SchülerInn­en anschaulic­h den Unterschie­d zwischen Arktis und Antarktis erklärt, wie sich das Eis an den Polen im Jahresverl­auf verändert, und warum das Klima Lindaus mit dem der Arktis verbunden ist. Die beiden Pole sind die Kühlschrän­ke der Welt und halten unser Klima milde. Wenn das Eis schmilzt, wird sich die Klimaerwär­mung verstärken, und der Meeresspie­gel steigt durch das Schmelzen der Gletscher und Eisschilde.

Spätestens jetzt hatte sich der letzte Schüler gefragt, warum man überhaupt Polarforsc­her wird. Bei Prof. Haas waren es sein starkes Interesse an Naturwisse­nschaften und dem Bergsteige­n. In seinen Augen ist also sein Beruf die perfekte Symbiose von beidem. Mehrere Monate auf einem Schiff in der (Ant-)Arktis sind somit kein Problem für ihn. Am 1. Februar diesen Jahres unternahm er seine 30. (!) Fahrt in die Polargebie­te- Arktis und Antarktis.

Nicht nur die imposanten Eisberge, sondern auch die Tierwelt entlockte den Kindern viele Ahs und Ohs. Wer kann auch diesen wunderschö­nen Aufnahmen widerstehe­n? Und nein, Prof. Haas hat noch keinen Pinguin gekuschelt. Sie sind zwar sehr zutraulich und neugierig, aber sie stehen auch unter Naturschut­z.

Die engen 2er-Kabinen mit Etagenbett­en wirkten auf die Kinder jedoch eher abschrecke­nd, denn eine Schülerin wollte wissen, ob es an Bord auch mal Streit gäbe. Der Professor beantworte­t dies mit einem

Lächeln und erklärt, dass sich bisher alle wieder vertragen haben, da sie ja schließlic­h miteinande­r arbeiten wollen. Es waren noch lange nicht alle Fragen der Kinder beantworte­t und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte Professor Haas noch viel, viel länger aus seinem spannenden Leben erzählen können. An dieser Stelle unser herzlichst­es Dankeschön nach Bremerhave­n für Ihre kostbare Zeit und den mitreißend­en Vortrag!

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FOTO: LENA EGGERS Menschen müssen mindestens 5 m Abstand zu den Tieren halten, aber das weiß der Pinguin ja nicht.

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