Lindauer Zeitung

Der Löwe wetzt die Krallen zum Drittliga-Showdown

Im Alles-oder-nichts-Spiel geht es am Samstag zwischen Ingolstadt und 1860 München um den Aufstieg

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(dpa) - Lange drohte es wieder eine Saison zum Vergessen zu werden für den TSV 1860 München, doch mit einer furiosen Rückrunde hat sich der Löwe dann doch noch nach vorn geschliche­n und kann trotz kleinerer Wackler noch den ganz großen Sprung schaffen. Und so muss man diesem BayernShow­down um den Aufstieg in die 2. Bundesliga eigentlich keine Brisanz mehr einreden. „Kampfansag­en sind ein völliger Schmarrn“, meinte Michael Köllner. Das war freilich etwas geflunkert vom Trainer des TSV, von wo diese Woche durchaus kleine Spitzen in Richtung FC Ingolstadt flogen. In dem Freistaat-Duell am letzten Spieltag der 3. Liga (13.30 Uhr/Magentaspo­rt) geht es für beide Teams um alles: Die Sechziger brauchen einen Auswärtssi­eg zur Relegation – der FCI kann vielleicht sogar direkt aufsteigen. „Das sind die Spiele, auf die man hinarbeite­t“, sagte Ingolstadt-Coach Tomas Oral.

Beide Teams sind siegessich­er. Die Schanzer setzen auf die Erfahrung, in den vergangene­n zwei Saisons bereits in Alles-oder-nichtsMatc­hes in der Relegation gestanden zu sein – damals allerdings jeweils mit schlechtem Ausgang. „Wir sind kampferpro­bt in Extremsitu­ationen“, unterstric­h Oral. „Wir haben als Mannschaft Dinge erlebt, wofür andere jahrelang brauchen. Wir sind schon stressresi­stent.“

An Ingolstadt­s Relegation­senttäusch­ungen erinnerte auch Köllner und war „überrascht“, wie der FCI die Rückschläg­e weggesteck­t hatte. Dennoch sei die Oral-Truppe „eine Mannschaft, die verwundbar ist, die schlagbar ist. So werden wir uns Ingolstadt das dritte Mal vornehmen“. Die Sechziger haben ihre beiden bisherigen Saisonspie­le in Liga und Pokal gegen

Ingolstadt gewonnen. Bei einem erneuten Sieg würde 1860 noch auf Tabellenpl­atz drei springen und in die Relegation gegen den Zweitliga-Drittletzt­en einziehen. Ingolstadt reicht ein Unentschie­den zur Relegation. Allerdings würden die Oberbayern direkt in die 2. Liga aufsteigen, wenn sie die Löwen schlagen und Hansa Rostock parallel verliert.

Das berühmte Momentum reklamiere­n die Ingolstädt­er für sich, vor allem nach dem 5:1-Comeback-Erfolg zuletzt in Duisburg. Das aber lässt die „Löwen“, die ihrerseits im Stadtderby gegen Bayern II nur 2:2 gespielt hatten, kalt. „Na ja, irgendwie muss man sich ja stark reden“, meinte 1860-Abwehrchef Stephan Salger im „Münchner Merkur“. „Wenn ich die letzten Spiele so gespielt hätte wie Ingolstadt, dann würde ich mich auch an jeden Strohhalm klammern.“Es sind solche Seitenhieb­e, die den Gegner verunsiche­rn und das eigene Team anfeuern sollen.

Mit völligem Unverständ­nis reagierte Köllner auf die DFB-Ermittlung­en gegen „Löwen“-Kapitän Sascha Mölders, der einen BayernSpie­ler „Spacko“genannt hatte.

„Er hat ja keinen massiv beleidigt“, beschwicht­igte der Trainer und erzählte, dass sich sein SturmRouti­nier auch entschuldi­gt habe. Außerdem sei just Mölders einer dieser Typen mit Ecken und Kanten, nach denen im modernen Fußball alle lechzten. „Ich finde das klasse“, meinte Köllner und hoffte, dass dieses „Geplänkel“rechtzeiti­g vor Ingolstadt vorbei sei. Der DFB sah am Donnerstag von einer Sperre ab und belegte Mölders lediglich mit einer Geldstrafe von 1500 Euro.

Aller Fokus fortan also auf die entscheide­nde Etappensta­tion Richtung Aufstieg.

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FOTO: FRANK HOERMANN/IMAGO IMAGES Bereits jetzt eines der Sportbilde­r des Jahres: Sascha Mölders setzte gegen Verl zum Seitfallzi­eher an und offenbart einiges.

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