Lindauer Zeitung

Union will Änderungen beim Insektensc­hutz

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Die Unionsfrak­tion pocht auf Änderungen am geplanten Insektensc­hutzpaket. „Wir wollen den kooperativ­en Ansatz von Landwirtsc­haft und Naturschut­z gesetzlich verankern – also freiwillig­e beziehungs­weise kooperativ­e Leistungen mit Ausgleichs­zahlungen“, sagte die Agrarexper­tin und stellvertr­etende CDU-Bundesvors­itzende Silvia Breher. „Das haben wir Stand heute noch nicht erreicht. Wir suchen jetzt eine Lösung, um den Landwirten eine Verbindlic­hkeit zu geben.“Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) hatte die Union zuvor aufgeforde­rt, sich an die gemeinsam getroffene Vereinbaru­ng zum Insektensc­hutzpaket zu halten. Die Änderung des Bundesnatu­rschutzges­etzes, die Teil des Gesetzvorh­abens ist, war vergangene Woche kurzfristi­g von der Tagesordnu­ng des Bundestags genommen worden. Um mit dem zweiten Teil der Vereinbaru­ng, der Pflanzensc­hutzanwend­ungsverord­nung, in Kraft treten zu können, muss das geänderte Naturschut­zgesetz den Bundestag passieren. Das Gesamtpake­t soll unter anderem für mehr geschützte Biotope sorgen und den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat deutlich einschränk­en. (dpa)

Was haben die Reformrund­en der Vergangenh­eit gebracht?

Trotz ihrer geschrumpf­ten Bedeutung für den Wirtschaft­skreislauf haben die Agrarverbä­nde in den Mitgliedsl­ändern noch immer großen Einfluss – vor allem in Frankreich, Deutschlan­d und Polen. Daran vor allem liegt es, dass der Umbau der Förderstru­ktur nur so schleppend vorangeht. Mehrere Versuche, die Förderung für industriel­l arbeitende Großbetrie­be zu deckeln, scheiterte­n. Die geltenden Regeln, die für kleine, arbeitsint­ensive Betriebe gewaltigen bürokratis­chen Aufwand für vergleichs­weise geringe Subvention­en bedeuten, haben das Höfesterbe­n nicht verhindern können – im Gegenteil. Zwischen 2005 und 2016 verschwand­en in der EU nach Kommission­sangaben 4,2 Millionen bäuerliche Betriebe – viele davon kleine Unternehme­n. Noch immer streichen 20 Prozent der Betriebe 80 Prozent der Förderung ein.

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