Das „grüne Gold“lockt plündernde Avocado-Räuber auf Südafrikas Plantagen
(dpa) - In Südafrika hat die organisierte Kriminalität ein neues, lukratives Geschäftsfeld entdeckt: den Handel mit dem „grünem Gold“. Seit Avocados in Europa immer beliebter werden, ist ein Kampf um sie entbrannt. „Meine größte Angst ist, dass die Situation kippt: dass es Tote geben wird“, sagt Zander Ernst (Foto: dpa). Der Farmer – „Allesbeste“heißt sein Familienunternehmen – betreibt eine der größten Avocado-Farmen in Südafrika und beliefert auch den deutschen Discounter Lidl. Die Lage der Farm ist fast idyllisch – wären da nicht meterhohe Elektrozäune und Stacheldraht, die die Plantage schützen. Nachts patrouillieren dort private Sicherheitsdienste, denn in Südafrika hat die organisierte Kriminalität Avocados längst entdeckt. „Das sind schon kartellartige Strukturen. Wenn wir uns nicht schützen, dann klauen diese Banden in einer einzigen Nacht unsere gesamte Avocado-Ernte“, sagt Ernst. Südafrika ist einer der zehn größten Avocado-Exporteure in der Welt. „Dieses Jahr rechnen wir mit einem Export von 66 000 Tonnen“, sagt Derek Donkin, Chef des Subtropischen Farmerverbandes in Südafrika, und betont: „Deutschland ist einer unserer größten Märkte.“Wie hoch der Verlust der Industrie durch den Diebstahl 2021 bereits ist, vermag Donkin nicht zu sagen. „Aber ganz offensichtlich sind es hohe Verluste“, sagt er. Eine Verbandsstudie bezifferte den Schaden schon im Jahr 2018 nur für die Region Tzaneen auf 1,6 Millionen Euro. (dpa)