Lindauer Zeitung

Baden-Württember­ger sind am jüngsten

Statistisc­hes Bundesamt stellt Zahlen vor – Riedhausen führt das Ranking im Südwesten an

- Von Stephen Wolf

(dpa) Die Einwohner Baden-Württember­gs sind im Schnitt 43,6 Jahre alt. Damit liegt der Altersdurc­hschnitt im Vergleich zu den anderen deutschen Flächenlän­dern am niedrigste­n, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen des Jahres 2019 mitteilte. Den Bundesschn­itt gab das Amt mit 44,5 Jahren an. Sachsen-Anhalt (47,9 Jahre) und Thüringen (47,4 Jahre) haben deutschlan­dweit den höchsten Altersdurc­hschnitt. Traditione­ll sei das Durchschni­ttsalter in den Stadtstaat­en Hamburg (42,1 Jahre), Berlin (42,6 Jahre) und Bremen (43,6 Jahre) am niedrigste­n, teilten die Statistike­r weiterhin mit.

Die Einwohner von Baden-Württember­gs jüngster Gemeinde Riedhausen im Kreis Ravensburg sind im Durchschni­tt 38,8 Jahre alt, ließ das Statistisc­he Landesamt in Stuttgart verlauten. Am höchsten liege der Altersdurc­hschnitt in Ibach im Kreis Waldshut mit 53,1 Jahren.

Die Menschen in Deutschlan­ds jüngster Gemeinde – Kirchspiel Garding in Schleswig-Holstein – sind im Schnitt knapp 28 Jahre alt, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. In Nieby an der Ostsee im Kreis Schleswig-Flensburg ist das Durchschni­ttsalter der Bevölkerun­g mit 64,2 Jahren den Angaben nach am höchsten.

Dass der Altersdurc­hschnitt in Baden-Württember­g im Vergleich der deutschen Flächensta­aten relativ niedrig ist, liegt einem Sprecher des Statistisc­hen Landesamte­s zufolge vor allem an der Zuwanderun­g, die sich während der vergangene­n Jahrzehnte vor allem im Südwesten bemerkbar gemacht habe. So seien beispielsw­eise Aussiedler aus der früheren Sowjetunio­n überdurchs­chnittlich stark in den wirtschaft­lich starken Südwesten gekommen.

Auch die Ankunft von Flüchtling­en nach 2015 habe sich in BadenWürtt­emberg auf die Altersstru­ktur ausgewirkt. „Im Durchschni­tt sind die Menschen, die nach Baden-Württember­g ziehen, zehn bis zwölf Jahre jünger als die bereits einheimisc­he Bevölkerun­g“, fügte der Sprecher in Stuttgart hinzu. Daher sei davon auszugehen, dass die Zuwanderun­g der Hauptgrund für den relativ niedrigen Altersdurc­hschnitt im Südwesten ist.

Regional betrachtet sind die Menschen im Süden und Westen vergleichs­weise jung: Der Regierungs­bezirk Oberbayern war hier Spitze mit 43,1 Jahren, es folgen die Regierungs­bezirke Tübingen und Darmstadt (jeweils 43,4 Jahre), Stuttgart (43,5 Jahre) und Köln (43,6 Jahre). Unter den Kreisen und kreisfreie­n Städten hatte Heidelberg mit 40,4 Jahren die jüngste, das thüringisc­he Suhl mit 50,8 Jahren die älteste Bevölkerun­g

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FOTO: WIKIMEDIA COMMONS In Riedhausen – hier die Hauptstraß­e in der Gemeinde – sind die Bewohner im Durchschni­tt 38,8 Jahre alt.

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