Frau schleust Lebensgefährten ein
(lz) – Die Bundespolizei hat am Freitagabend nach einem Hinweis der schweizerischen Behörden einen senegalesischen Migranten bei seiner im Landkreis Lindau wohnhaften Frau vorläufig festgenommen. Die Deutsche hatte ihrem angeblichen Ehemann zum zweiten Mal zur unerlaubten Einreise verholfen. Die Frau hatte den Mann am Grenzübergang Hohenems abgeholt und ihn unerlaubt nach Deutschland gebracht.
Durch den Abgleich der Personaldaten mit dem Fahndungsbestand stellten die Beamten fest, dass gegen den Senegalesen auch für die Bundesrepublik Deutschland ein bis 2023 gültiges Einreise- und Aufenthaltsverbot besteht. Der Afrikaner war bereits im Dezember 2019 durch Offenburger Bundespolizisten am Grenzübergang KehlEuropabrücke aufgegriffen worden. Der 25-Jährige, der damals ohne Aufenthaltstitel mit dem Fernreisebus unerlaubt nach Deutschland einreisen wollte, wurde daraufhin im Januar 2020 in den Senegal abgeschoben. Seine Lebensgefährtin hatte ihm ein Ticket gekauft und so Beihilfe zur unerlaubten Einreise geleistet.
Auf Anordnung der Bereitschaftsrichterin beim Amtsgericht Kempten fuhren Beamte der Lindauer Bundes- sowie Grenzpolizei zur Wohnung der 28-jährigen deutschen Lebensgefährtin. Dort trafen die Polizisten auf die Frau und auf den Senegalesen. In seiner späteren Vernehmung gab der 25-Jährige gegenüber den Bundespolizisten an, seine deutsche Freundin 2020 im Senegal geheiratet zu haben und sich derzeit ohne Aufenthaltstitel in Deutschland aufzuhalten. Der Senegalese wird sich nun wegen unerlaubter Einreise sowie unerlaubten Aufenthaltes verantworten müssen. Seine Lebensgefährtin erhielt aufgrund ihrer erneuten Hilfeleistung eine Anzeige wegen Einschleusens von Ausländern.