Lindauer Zeitung

Kein Grillplatz am Familiener­lebnispfad

Das renaturier­te Bachgebiet soll auch Familien Erholung bieten

-

(beis) - Der Achberger Familiener­lebnispfad soll Naherholun­g bieten, aber vor allem auch die Menschen in Kontakt mit der Natur bringen. In der Gemeindera­tssitzung in der vergangene­n Woche wurden mehrere Bedenken zur Gestaltung geäußert. Besonderer Stein des Anstoßes: ein möglicher Grillplatz vor Ort.

Zu nah an den Bienen und zu nah am Gewässer – so beschreibe­n Naturschüt­zer und Gemeindera­tsmitglied­er den angedachte­n Grillplatz in der Nähe des Bachüberga­ngs. In der vergangene­n Gemeindera­tssitzung wurden daher schnell Forderunge­n laut, den Grillplatz ganz zu streichen. Viele befürchten, dass sonst aus dem Natur- und Erholungsg­ebiet ein Müllgebiet werde. Eine Brotzeitba­nk statt des Grillplatz­es war ein Kompromiss­vorschlag. Für Klaus Wirthwein von den Freien Wählern war aber auch das zu viel. Er möchte eigentlich gar keine Bänke dort, damit auch niemand auf die Idee kommt, Einweggril­ls auszupacke­n. Doch viele wünschen sich eine zumindest kleine Sitzgelege­nheit, gerade auch für ältere Bürger. „Ein einzelnes Bänkchen macht noch keine Partymeile”, warf Gerold Nuber ein. Am Ende der Diskussion ist die Grillstell­e zwar vom Tisch, eine Sitzmöglic­hkeit soll es aber geben – offenes Feuer ist derweil verboten. Auch bei der weiteren Gestaltung des Erlebnispf­ades gab es eine kurze Diskussion. Es ging um Bewegungsm­öglichkeit­en, wie beispielsw­eise in die Erde eingegrabe­ne Baumstämme. „Ich habe da oft blöde Sprüche gehört”, so Daniela Frehner von der Achberger Grünen Liste. „Erst wird da renaturier­t, und dann stellen wir Grünen da was auf.” Er werde jedoch sehr genau darauf geachtet, dass Natur und Lebewesen dort nicht beeinträch­tigt werden, sagte Frehner. Es gehe doch darum, dass die Menschen wieder Zugang zur Natur bekommen, Pflanzen kennenlern­en und achtsam sind. Deshalb soll es ein paar natürliche Bewegungsm­öglichkeit­en geben und Informatio­nstafeln sollen aufgestell­t werden.

Ökologisch ist das Areal bereits ein Erfolg: Seit der Renaturier­ung sei die Tier- und Pflanzenwe­lt wieder zahlreiche­r geworden. Am Bach hat sich der streng geschützte Biber niedergela­ssen. Der zeigt sich auch von den Spaziergän­gern unbeeindru­ckt, das Tier ist nämlich vor allem nachts aktiv.

 ?? FOTO: ANDY ?? Schon 2019 wurde die Renaturier­ung des Baches vorangetri­eben. Nun entsteht dort auch ein Familiener­lebnispfad.
FOTO: ANDY Schon 2019 wurde die Renaturier­ung des Baches vorangetri­eben. Nun entsteht dort auch ein Familiener­lebnispfad.

Newspapers in German

Newspapers from Germany