Notlandung am Bodensee-Airport in Friedrichshafen geht glimpflich aus
Maschine auf dem Weg von Bulgarien über Wien nach Rostock – Keine Verletzten
- Glück im Unglück: Bei einer Notlandung auf dem Bodensee-Airport ist am Donnerstagnachmittag nur Sachschaden entstanden. Die acht Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder eines kleineren Jets blieben nach Informationen der Polizei unverletzt. Die Maschine war eigentlich auf dem Weg nach Rostock.
Der Pilot der zwölfsitzigen Düsenmaschine hatte in der Luft ein Problem mit seinem Fahrwerk erkannt und gegen 15.15 Uhr um Notlandung in Friedrichshafen gebeten.
Die Maschine vom Typ Embraer Phenom 300 war laut Flughafen Friedrichshafen in Plovdiv in Bulgarien zu einem Charterflug über Wien mit dem Endziel Rostock gestartet. An Bord befanden sich zwei Piloten und sechs Passagiere. Die Piloten entschlossen sich zum Flug nach Friedrichshafen aufgrund des hier ansässigen Technikbetriebs, der das Flugzeug regelmäßig betreut, heißt es weiter.
„Es gab Großalarm“, fasst ein Polizeisprecher am Donnerstagabend den Einsatz zusammen. Die Feuerwehren Friedrichshafen und Meckenbeuren sowie die Flughafenfeuerwehr mit 47 Einsatzkräfte, 50 Rettungskräfte
mit einem Rettungshubschrauber und die Polizei mit 19 Einsatzkräften wurden alarmiert. Die Rettungskräfte kamen allerdings nicht zum Einsatz, Passiere und Besatzung blieben unverletzt.
Das Flugzeug landete dann gegen 16.05 Uhr, ohne größeren Schaden am Boden anzurichten. Die Polizei schätzt den Sachschaden am Flugzeug auf 100 000 Euro. Für die Bergung des Flugzeuges musste der Bodensee-Airport für rund eine Stunde für weitere An- und Abflüge gesperrt werden. Gegen 17.30 Uhr am frühen Donnerstagabend war alles wieder ruhig am Flughafen.
„Die Piloten und alle Einsatzkräfte haben sehr professionell gehandelt und damit schlimmeres verhindert. Mein Dank gilt hier allen Beteiligten bei diesem reibungslosen Einsatz“, wird Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Bodensee-Airports, in der Mitteilung des Flughafens zitiert.
Die Notlandung ist nicht der erste Vorfall dieser Art in diesem Jahr am Flughafen Friedrichshafen. Im März kam es gleich zu zwei Schreckmomenten innerhalb weniger Tage.
Zum einen setzte ein Privatflugzeug mit ausgefahrenem und eingerastetem Fahrwerk zum Landeanflug an, beim Aufsetzen brach nach aktuellem Stand der Ermittlungen jedoch das rechte Fahrwerk, und die einmotorige Maschine knickte ein.
Im Anschluss drehte sich die Maschine auf der rechten Tragfläche. Der Schaden wird auf etwa 20 000 Euro geschätzt.
Die Maschine vom Typ Mooney 252 war laut Pressemitteilung in Friedrichshafen zu einem Rundflug gestartet. An Bord befanden sich neben dem Piloten zwei Passagiere. Ihnen ist nichts passiert.
Nur wenige Tage später kam es zu einer weiteren unsanften Landung. An Bord befand sich eine 27-jährige Flugschülerin, die zuvor auch in Friedrichshafen gestartet war. „Sie war im Alleinflug unterwegs. Das Flugzeug ist über die Landebahn hinausgefahren, weil es im Landeanflug zu schnell war“, sagte ein Pressesprecher der Polizei im März. Die Pilotin wurde leicht verletzt und erlitt einen leichten Schock. Probleme bei der Landung hatten sich abgezeichnet, denn die Maschine landete erst im zweiten Anlauf.
Ungewöhnlich sei das aber nicht, erklärte Flughafen-Pressesprecher Wolfgang John zum Vorfall mit der Flugschülerin: „Dass die Landung nicht richtig eingeleitet werden kann, passiert auch normalen Linienmaschinen – man ist zu früh oder zu spät gesunken, das kommt schon vor.“