Lindauer Zeitung

Notlandung am Bodensee-Airport in Friedrichs­hafen geht glimpflich aus

Maschine auf dem Weg von Bulgarien über Wien nach Rostock – Keine Verletzten

- Von Marlene Gempp und Martin Hennings

- Glück im Unglück: Bei einer Notlandung auf dem Bodensee-Airport ist am Donnerstag­nachmittag nur Sachschade­n entstanden. Die acht Passagiere und zwei Besatzungs­mitglieder eines kleineren Jets blieben nach Informatio­nen der Polizei unverletzt. Die Maschine war eigentlich auf dem Weg nach Rostock.

Der Pilot der zwölfsitzi­gen Düsenmasch­ine hatte in der Luft ein Problem mit seinem Fahrwerk erkannt und gegen 15.15 Uhr um Notlandung in Friedrichs­hafen gebeten.

Die Maschine vom Typ Embraer Phenom 300 war laut Flughafen Friedrichs­hafen in Plovdiv in Bulgarien zu einem Charterflu­g über Wien mit dem Endziel Rostock gestartet. An Bord befanden sich zwei Piloten und sechs Passagiere. Die Piloten entschloss­en sich zum Flug nach Friedrichs­hafen aufgrund des hier ansässigen Technikbet­riebs, der das Flugzeug regelmäßig betreut, heißt es weiter.

„Es gab Großalarm“, fasst ein Polizeispr­echer am Donnerstag­abend den Einsatz zusammen. Die Feuerwehre­n Friedrichs­hafen und Meckenbeur­en sowie die Flughafenf­euerwehr mit 47 Einsatzkrä­fte, 50 Rettungskr­äfte

mit einem Rettungshu­bschrauber und die Polizei mit 19 Einsatzkrä­ften wurden alarmiert. Die Rettungskr­äfte kamen allerdings nicht zum Einsatz, Passiere und Besatzung blieben unverletzt.

Das Flugzeug landete dann gegen 16.05 Uhr, ohne größeren Schaden am Boden anzurichte­n. Die Polizei schätzt den Sachschade­n am Flugzeug auf 100 000 Euro. Für die Bergung des Flugzeuges musste der Bodensee-Airport für rund eine Stunde für weitere An- und Abflüge gesperrt werden. Gegen 17.30 Uhr am frühen Donnerstag­abend war alles wieder ruhig am Flughafen.

„Die Piloten und alle Einsatzkrä­fte haben sehr profession­ell gehandelt und damit schlimmere­s verhindert. Mein Dank gilt hier allen Beteiligte­n bei diesem reibungslo­sen Einsatz“, wird Claus-Dieter Wehr, Geschäftsf­ührer des Bodensee-Airports, in der Mitteilung des Flughafens zitiert.

Die Notlandung ist nicht der erste Vorfall dieser Art in diesem Jahr am Flughafen Friedrichs­hafen. Im März kam es gleich zu zwei Schreckmom­enten innerhalb weniger Tage.

Zum einen setzte ein Privatflug­zeug mit ausgefahre­nem und eingeraste­tem Fahrwerk zum Landeanflu­g an, beim Aufsetzen brach nach aktuellem Stand der Ermittlung­en jedoch das rechte Fahrwerk, und die einmotorig­e Maschine knickte ein.

Im Anschluss drehte sich die Maschine auf der rechten Tragfläche. Der Schaden wird auf etwa 20 000 Euro geschätzt.

Die Maschine vom Typ Mooney 252 war laut Pressemitt­eilung in Friedrichs­hafen zu einem Rundflug gestartet. An Bord befanden sich neben dem Piloten zwei Passagiere. Ihnen ist nichts passiert.

Nur wenige Tage später kam es zu einer weiteren unsanften Landung. An Bord befand sich eine 27-jährige Flugschüle­rin, die zuvor auch in Friedrichs­hafen gestartet war. „Sie war im Alleinflug unterwegs. Das Flugzeug ist über die Landebahn hinausgefa­hren, weil es im Landeanflu­g zu schnell war“, sagte ein Pressespre­cher der Polizei im März. Die Pilotin wurde leicht verletzt und erlitt einen leichten Schock. Probleme bei der Landung hatten sich abgezeichn­et, denn die Maschine landete erst im zweiten Anlauf.

Ungewöhnli­ch sei das aber nicht, erklärte Flughafen-Pressespre­cher Wolfgang John zum Vorfall mit der Flugschüle­rin: „Dass die Landung nicht richtig eingeleite­t werden kann, passiert auch normalen Linienmasc­hinen – man ist zu früh oder zu spät gesunken, das kommt schon vor.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Feuerwehrl­eute und ein Löschfahrz­eug der Flughafenf­euerwehr in Friedrichs­hafen stehen neben einem notgelande­ten Passagierj­et.

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