VfB trotz Corona-Krise mit guter Basis
Bundesligist muss bei Transfers ein Plus erzielen – Keeper Kobel wohl zum BVB
(dpa) - Die Suche nach einem zweiten Investor zieht sich weiter hin, dennoch ist der VfB Stuttgart bisher nach eigenen Angaben mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise gekommen. Zwar habe der Fußball-Bundesligist durch die Pandemie etwa 45 Millionen Euro an Verlusten hinnehmen müssen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger. Bei der Liquidität habe der letztjährige Aufsteiger, dem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Februar einen 25 Millionen Euro hohen Hilfskredit bewilligt hatte, jedoch eine sehr gute Basis. Und unterscheidet sich damit von manch anderem Proficlub. „Die Lage ist stabil bei uns“, betonte Hitzlsperger.
Zudem soll noch im Laufe dieses Jahres der schon längere Zeit gesuchte zweite Investor für die Profifußball-AG des VfB gefunden sein. Er sehe es als realistisch an, dass noch bis zum Jahresende neben Ankerinvestor Daimler ein zweites Unternehmen Anteile an der Aktiengesellschaft erwerben werde, meinte Hitzlsperger. Das würde weitere Millionen in die Kasse spülen.
Dennoch werde der Etat für die Mannschaft, die in der abgelaufenen Saison nach der Bundesliga-Rückkehr
mit erfrischendem Fußball und Rang neun sportlich überzeugt hat, in der kommenden Spielzeit niedriger ausfallen. Außerdem soll ein deutliches finanzielles Plus in der anstehenden Transferperiode die Lage weiter verbessern. „Wir brauchen auch Verkaufserlöse“, erklärte Hitzlsperger.
So steht Torwart Gregor Kobel offenbar vor einem Wechsel zum DFBPokalsieger
Thomas Hitzlsperger
Absteiger Schalke 04 hat für die kommende Spielzeit in der 2. Bundesliga den polnischen Innenverteidiger Marcin Kaminski unter Vertrag genommen. Wie der Club mitteilte, wechselt der 29-Jährige ablösefrei vom VfB Stuttgart zu den Knappen. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Kaminski ist bereits der vierte externe Neuzugang der Königsblauen.
„Wir freuen uns sehr, mit Marcin Kaminski einen weiteren Ankerspieler für die neue Schalker Mannschaft gefunden zu haben“, sagte Sportvorstand Peter Knäbel,
Borussia Dortmund. Als Ablösesumme sind laut Medienberichten etwa 15 Millionen Euro im Gespräch. VfBVorstandschef Hitzlsperger bestätigte „großes Interesse aus Dortmund“. Es sei aber noch nichts unterschrieben. Als Ersatz soll Sportdirektor Sven Mislintat ein Auge auf Florian Müller geworfen haben. Der 23-jährige Schlussmann war zuletzt
„er wird eine große Bereicherung für unser Team sein.“Vor Kaminski hatte Schalke bereits die Mittelfeldspieler Danny Latza (Mainz 05) und Victor Palsson (Darmstadt 98) sowie Stürmer Simon Terodde (Hamburger SV) für seine erste Zweitligasaison seit 1990/91 verpflichtet. Zudem statteten die Gelsenkirchener das Mittelfeldtalent Florian Flick mit einem Profivertrag aus. Kaminski absolvierte für den VfB 60 Partien in der 1. und 2. Liga. In der Saison 2018/19 war der ehemalige Nationalspieler an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. (SID) vom FSV Mainz 05 an den SC Freiburg ausgeliehen und würde im Vergleich zu Kobel etwa die Hälfte an Ablöse kosten.
Beim BVB stehen schon zwei Schweizer Keeper unter Vertrag – Roman Bürki (30) und Marwin Hitz (33). Der langjährige Stammkeeper Bürki wurde im Laufe der Saison durch Hitz ersetzt, spielte aber unter anderem im Finale des DFB-Pokals für die Borussia. Hitz hatte sich am 32. Spieltag verletzt und war in den letzten Saisonspielen ausgefallen.
Weitere Verkaufskandidaten beim VfB Stuttgart sind unter anderem Verteidiger Marc Oliver Kempf, der eine Verlängerung seines bis 2022 laufenden Vertrags kürzlich abgelehnt hat, sowie der argentinische Nationalstürmer Nicolás González. Auch Torjäger Sasa Kalajdzic hat einen Wechselwunsch zuletzt nicht gänzlich ausgeschlossen.
Es werde aber keinen Ausverkauf geben, erklärte Hitzlsperger. Denn „klar ist, dass wir ein paar Spieler haben, die das Niveau heben“. Gebe man zu viele davon ab, sei es schwer, den Qualitätsverlust zu kompensieren. Daher müssten sich die Ab- und Zugänge „die Waage halten“. Denn der VfB sei weiter ehrgeizig. „Wir wollen weiter so Fußball spielen und wir wollen uns in der Bundesliga etablieren.“
„Die Lage ist stabil bei
uns. Wir brauchen auch Verkaufserlöse.“