Von Walen, Rindern und Kindern
Während unsereiner wartet und wartet und über ein Viertele Astrazeneca oder ein paar Tropfen Biontech hocherfreut wäre, gibt es allerorten noch immer Menschen, die sich der Anti-Corona-Spritze verweigern. Weltweit kämpfen die Vernünftigen darum, die Ignoranten zu überzeugen – teilweise mit tollen Anreizen. Leckere Donuts gab es etwa bei einer Fast-Food-Kette in den USA als Belohnung für Neugeimpfte. In New York lockte das Naturkundemuseum allzu tranige Bürger: Wer wollte, wurde direkt unter dem legendären Blauwal-Modell geimpft und durfte danach gratis ins berühmte Museum.
Den Vogel schießt aber Jayson Sagum ab. Der Mann ist Bürgermeister der philippinischen Kleinstadt San Luis und hat sich eine Lotterie einfallen lassen: Wer sich impfen lässt, kann eine Kuh gewinnen. Monatlich wird bis zum Jahresende ein Rind verlost. Von 60 000 Einwohnern seien nur drei Prozent geimpft, sagte Sagum. Für alle anderen habe er sich eine Strategie überlegen müssen. „Und wir wissen, dass die Philippiner Glücksspiele mögen.“Kühe seien als Preise „perfekt“. Seine Stadt sei landwirtschaftlich geprägt, viele würden Reis anbauen oder Enten züchten.
Bei uns ist die Lage anders, da haben sich die obersten Impfstoffbeschaffer höchstselbst verzockt: Ursula von der Leyen hat beim Eurovakzinjackpot offenbar lauter Nieten gezogen und Jens Spahn versagt beim Dosenwerfen. All seine Versprechungen passen auf keine Kuhhaut. Während der Philippiner mit Rindern locken muss, sollen bei uns Kinder mit nicht vorhandenen Präparaten geimpft werden. Seltsame Welt. (jos)