Wenn Vögel Pakete liefern
Der Paketversand boomt in diesen Zeiten! Logistikunternehmen suchen mit Hochdruck nach alternativen Transportmöglichkeiten, um Schnelligkeit und Kosten dieser Dienstleistung weiter zu optimieren. Die Lösung scheint in der Luft zu liegen: Logistikdrohnen sollen hier zum Einsatz kommen.
Ein Blick in die Natur verrät, dass dieser Paketdienst eigentlich keine neue Erfindung ist. Vögel picken und fressen Früchte von Pflanzen und bringen diese innerhalb kürzester Zeit an einen anderen Ort. Der unverdaute Samen landet gut in seiner eigenen Schale verpackt und umgeben von weichem Vogelkot an einem fernen Ort. Für den Absender, die Pflanze, steckt in diesem besonderen Paket die Hoffnung, dass die Nachkommenschaft auf offenen Boden fällt, damit diese dort Wurzeln schlagen möge. Der animalische Transporter Vogel wiederum bietet sogleich einen All-inclusive-Service an, denn der Dung zum optimalen Wachstum des winzigen Keimlings wird passgenau mitgeliefert.
Das, was die Natur uns vorführt, ist genial und klingt einfach. Es sollte sich mit unserem technischen Know-how gut auf die Miniroboter in der Luft übertragen lassen. Jedoch steckt der Teufel wie so oft auch hier im Detail. Wie gelangt das Paket zielgenau zum Kunden, der in einem Hochhaus wohnt? Wer füllt den Retourenschein aus, wenn der Empfänger nicht zu ermitteln ist? Da werden Ingenieure noch an einigen Lösungen tüfteln müssen. Unsere gefiederten Gesellen brauchen sich an dieser Stelle keine Gedanken machen, denn sie entledigen sich ihrer Hinterlassenschaften eben dort, wo ihnen danach ist. Leider ist der Landeort auf Autos und zunehmend versiegelten Flächen für die Pflanzenverbreitung äußerst ungeeignet. Auf dem Retourenschein dieser Vogelpakete müsste dann wohl unter dem Empfängerschild stehen: NATUR – unbekannt verzogen!
Tina Balke ist Pflanzenärztin. An sie wenden sich Garten- und Zimmerpflanzenbesitzer ebenso wie Profigärtner, die Probleme mit erkrankten oder schädlingsbefallenen Pflanzen haben und wissen wollen, wie sie diese loswerden. Die Diplom-Agraringenieurin und promovierte Phytomedizinerin bietet Pflanzensprechstunden online, Vorträge und in der Region Bodensee-Oberschwaben auch Gartenberatungen vor Ort an: www.die-pflanzenaerztin.de
Nein, einen Elefanten habe ich noch nie gesehen.“Der elfjährige Innocent Ntsako schaut in Richtung Osten. „Dort leben sie, nicht weit von meinem Zuhause entfernt. Das weiß ich.“Lulekane heißt das Dorf unweit der boomenden Kupferminenstadt Phalaborwa, in der der Junge lebt. In unmittelbarer Nähe des Krüger-Nationalparks. Es gibt keine asphaltierten Straßen und nur einfache Häuser, teils aus Lehm gebaut. Hühner und Ziegen rennen herum, und der Müll wird über die sandigen Böden geweht, bis er an einem Strauch oder Stein hängenbleibt. Reich sind die Menschen, die hier leben, keinesfalls.
Es ist die andere Seite Südafrikas, die Touristen selten zu Gesicht bekommen. Mit einer Arbeitslosigkeit von über 50 Prozent ist überall eine gewisse Perspektivlosigkeit zu spüren. Und Innocent ist auch nicht der Einzige, der noch nie einen Elefanten gesehen hat. Während es der schwarzen Bevölkerung Südafrikas in Zeiten der Apartheid verboten war, die Nationalparks ihrer Heimat zu besuchen, kann es sich nun kaum jemand von ihnen leisten. Viele der Dorfbewohner sind als Flüchtlinge aus Mosambik gekommen und kämpfen Tag für Tag ums Überleben. Und so sind ihnen die Zebras, Giraffen und Elefanten so fern, als lebten sie auf einem anderen Planeten.
Doch wie sollen Kinder die Wunder der Natur bewahren lernen, wenn sie diese noch nie gesehen haben? Mit Unterstützung der TUI Care Foundation haben in den vergangenen fünf Jahren rund 3000 Grundschulkinder der Klassenstufen fünf, sechs und sieben aus den benachbarten Dörfern rund um den Krüger-Nationalpark erfahren, was Natur- und Artenschutz bedeuten. Die ortsansässige Partnerorganisation Sefapane Community Development Fund organisiert dazu in Kooperation mit den Schulen vor Ort das Umweltbildungsprogramm EcoKidz. Neun Schulen nehmen teil.
„Unser Ziel ist es, bei den Mädchen und Jungen das Bewusstsein für die Bedeutung natürlicher Ressourcen zu stärken“, erklärt Vulani Mabunda, die das Projekt EcoKidz leitet. „Damit hoffen wir, frühzeitig eine umweltbewusste Generation zu fördern, die in Zukunft Verantwortung übernimmt und die einzigartigen Naturlandschaften Südafrikas schätzt und schützt“, fügt sie hinzu.
„Reuse, Reduce, Recycle!“ertönt es einstimmig aus dem Klassenraum der Chuchekane-Grundschule. Es geht um Umwelt- und Naturschutz und um kostbare Ressourcen, die es zu reduzieren und wiederzuverwerten gilt. Die Umweltschützerin Edith Baloyi erklärt den Mädchen und Jungen, die in ihren einheitlichen Schuluniformen gebannt zuhören, wie man Wasser auf einfache Weise einsparen kann und wie aus altem Papier Anzünder für die Feuerstelle hergestellt werden. Am Ende des Unterrichts pflanzen alle noch gemeinsam einen Baum auf dem Schulhof. „Bäume bedeuten Leben“, sagt