Vom Mini-Camper zum Luxusliner
In der Welt der Wohnmobile gibt es mit ausgebauten und aufgebauten Modellen zwei Haupttypen
(dpa) - Wohnmobile boomen und die Welt der Camper wird immer größer. Vom kleinen Wägelchen mit Notschlafplatz bis hin zum Luxusbus mit Spa und eigener Autogarage ist alles im Angebot. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: „Ausgebaute Modelle und aufgebaute Modelle“, sagt Daniel Rätz vom Caravaning Industrie Verband (CIVD).
Bei den ausgebauten Modellen greifen Hersteller auf bestehende Fahrzeuge zurück und verändern die Außenstruktur meist nur minimal. Bei den aufgebauten Modellen dient in der Regel nur das Fahrgestell mit oder ohne Führerhaus als Basis für den Wohnaufbau der jeweiligen Herstellerfirma.
Mini-Camper:
Dazu zählt der TÜVganz kleine zum Freizeitfahrzeug ausgebaute Autos. Diese sind laut der Prüforganisation oftmals unter fünf Meter lang. Manche fallen auf durch schlaue Detaillösungen wie etwa einem modulartigen Aufbau mit Optionen für Schlafen, Sitzen und Kochen. Man kann den kleinen Wohnraum auch durch ein Heck- oder Vorzelt erweitern. Zu den Vorteilen zählt das gute Handling, denn solche kleinen Vans oder Lieferwagen fahren sich meist wie normale Pkw. Ein geringer Unterhalt und akzeptabler Spritverbrauch sind weitere Pluspunkte. Die kompakten Ausmaße machen sich auch bei den Kosten für Fähren, Maut und Campingplätzen bezahlt.
Campervans und Campingbusse:
Zu diesen größeren Modellen zählen Basisfahrzeuge wie Vans und Kleinbusse. Die von Wohnmobilherstellern ausgebauten Versionen verfügen oft über Drehsitze vorn. „Durch Drehung können Fahrer- und Beifahrersitz mit dem Essbereich zu einer Sitzgruppe zusammengeschlossen werden“, so Rätz. Dazu kommen zumeist eine Kochgelegenheit sowie Schlafmöglichkeiten für teils vier Personen. Diese finden sich nicht selten in einem Aufstelldach oder auf einer umgebauten Rücksitzbank. Vorteil ist die hohe Alltagstauglichkeit wegen noch kompakter Ausmaße und guter Motorisierung bei mäßigem Spritverbrauch.
Die Basis bilden Transporter und leichte Nutzfahrzeuge. Es finden sich je nach Ausführung Quer- oder Einzelbetten im Heck, Küchenblöcke mit Kühlschrank
Kastenwagen:
und je nach Modell Toilette und Dusche. Die Innenhöhe lässt normales Stehen meist zu.
Sie markieren den Einstieg in die Art der aufgebauten Fahrzeuge. Nutzfahrzeuge bilden die Basis für die Aufbauten der Wohnmobilanbieter. „Teilweise sind auch hier Fahrer- und Beifahrersitz dreh- und integrierbar“, sagt Rätz. Viele Schränke, großer Küchenbereich und geräumige Nasszelle sind allerdings typisch. Allerdings schränkt die schon recht beachtliche Größe die Alltagstauglichkeit ein.
Alkovenmodelle:
Teilintegrierte:
Das Fahrerhaus der Nutzfahrzeugbasis bleibt hier zwar klar erkennbar. „Ein ganz wesentliches Merkmal ist aber, dass die Vordersitze sich nach hinten drehen lassen und eine Einheit mit dem Wohnraum entsteht“, sagt Rätz. Die Vordertüren bleiben erhalten. Doch der hintere vom Campinghersteller gefertigte Wohnaufbau wird nahezu nahtlos angesetzt. Bis zu 7,50 Meter lang erfordern die Modelle erhöhte Achtsamkeit auf der Straße.
Wie der Name sagt, ist die technische Basis komplett
Vollintegrierte:
in den Wohnaufbau integriert. „In der Regel nutzt der Wohnmobilhersteller hier nur noch Motor und Fahrgestell des Autoherstellers und produziert den Aufbau ansonsten komplett eigenständig“, sagt Rätz. So fehlt natürlich auch das ursprüngliche Fahrerhaus. Es gibt dafür eine große Panoramafrontscheibe. Der Kaufpreis ist höher als für die meisten Reisemobile. Da sie meist über der 3,5 Tonnen-Grenze liegen, können sie von Einschränkungen wie etwa Überholverboten und höherer Maut betroffen sein. Vielfach ist der Führerschein Klasse C1 nötig.
Oft haben sie die Größe eines Reisebusses und verfügen über Auszüge in den Seitenwänden, um den Wohnraum auf Wohnungsniveau zu heben. Jeglicher Luxus bis hin zum Spa-Wellnessbereich ist denkbar. Manche haben sogar eine integrierte Minigarage, die einem Pkw zum Mitnehmen Platz bietet. Liner bauen in der Regel auf Reisebussen oder Lkw auf.
Darunter listet der TÜV auch Fernreisemobile, die oft über Allradantrieb – etwa für expeditionsähnliche Fahrten – verfügen und sehr teuer sind. Viel günstiger seien dagegen abnehmbare Wohnkabinen, die sich auf die Ladefläche von Pick-ups montieren lassen.
Liner:
Exoten: