Ehemalige Lotto-Fee Karin Tietze-Ludwig feiert 80. Geburtstag
(dpa) - Als Karin TietzeLudwig das erste Mal die Lottozahlen präsentierte, flimmerte das Fernsehbild noch in Schwarz-Weiß. Mehr als drei Jahrzehnte war die Moderatorin mit der blonden Föhnfrisur ganz nah dabei, wenn Menschen zu Millionären wurden. Am Montag wird die Grande Dame des Lotto 80 Jahre alt.
„Mein größter Wunsch ist es, gesund zu bleiben, das gilt ja nicht nur in der jetzigen
Corona-Zeit, sondern grundsätzlich“, sagt TietzeLudwig, die in der
Nähe von Frankfurt lebt, am Telefon. Natürlich gebe es mit zuneh- mendem Alter kleine Zipperlein,
„aber ich erfreue mich – glaube ich – bester Gesundheit“.
Wie sie sich fit halte? „Nach Möglichkeit spiele ich zweimal in der Woche Golf und schwimme jeden zweiten Tag.“Zudem lese sie viel und sei politisch und wirtschaftlich interessiert. „Das ist, was einen aufrecht hält, man muss einfach am Tagesgeschehen teilnehmen, sonst verödet man.“Auch die Corona-Zeit habe sie „ziemlich unbelastet“überstanden. „Wenn man einen Garten hat und raus kann, dann ist das schon ein ziemliches Privileg.“
Im mittelhessischen Biedenkopf aufgewachsen, lernte Tietze-Ludwig den Beruf der Fremdsprachensekretärin. Danach wollte sie eigentlich Stewardess werden, doch ihr Vater war dagegen und so bewarb sie sich beim Hessischen Rundfunk. Dort arbeitete sie ab 1964 zunächst als Ansagerin, „das war damals noch ein eigenständiger Beruf, der längst ausgestorben ist“. Die Lottozahlen präsentierte Tietze-Ludwig erstmals 1967 – noch vor dem Start des Farbfernsehens im selben Jahr. Im Jahr 1998 übergab sie die Moderation der Lotto-Sendung an Franziska Reichenbacher, die den Job bis heute macht. Bei ihrer Verabschiedung hat Tietze-Ludwig gesagt: „Ich freue mich nun auf ein ganz normales Hausfrauendasein, das ich bisher ja nur nebenbei geführt habe.“Ihr Mann, der Redakteur Hans-Jürgen Tietze, starb nur wenige Jahre später.
Ihren Geburtstag wird Tietze-Ludwig am Mittelmeer in der Sonne verbringen, wie sie sagt. Auf ihr Leben blicke sie dankbar und zufrieden. „Im Großen und Ganzen bin ich mit mir im Reinen.“Das liege daran, dass sie grundsätzlich eine Optimistin sei. „Ich sehe im Negativen immer noch etwas Positives.“