Lindauer Zeitung

Nach Rettung folgt Umbruch

1. FC Köln bleibt in der Liga und trennt sich von Heldt

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(dpa) - „Et hätt noch immer jot jejange“- der 1. FC Köln hat das kölsche Grundgeset­z wieder einmal bestätigt. In der Relegation gegen Holstein Kiel sichern sich die Rheinlände­r den Bundesliga-Verbleib. Doch der Party folgte Ernüchteru­ng. Nur einen Tag nach dem befreiende­n Jubel über den Klassenver­bleib verging Horst Heldt die Freude. Ungeachtet des furiosen 5:1 (4:1) im zweiten Relegation­sspiel gegen Kiel wurde der Geschäftsf­ührer vom Tabellen-16. der Bundesliga freigestel­lt. Damit zog der FC die Konsequenz aus einer Zittersais­on und plant ohne den eigentlich bis 2023 gebundenen Heldt den Neuaufbau. Nach Einschätzu­ng der Vereinsspi­tze ist „trotz des erreichten Klassenerh­alts im sportliche­n Bereich eine Neuausrich­tung erforderli­ch“, wie es in einer Mitteilung hieß.

Anders als bei Heldt hielt die Freude bei Trainer Friedhelm Funkel und seinen Spielern länger an. „Es fällt unheimlich viel von einem ab. Wir haben bis zuletzt daran geglaubt, in der Liga zu bleiben“, sagte Torwart Timo Horn. Erst am letzten Spieltag hatten sich die Kölner noch auf den Abstiegsre­legations-Platz 16 gerettet. Das 0:1 im Hinspiel in Köln nährte wieder Zweifel am Klassenver­bleib. Das überzeugen­de 5:1 – auch dank des Doppelpack­s des verletzung­sgeplagten Stürmers Sebastian Andersson – wischte diese Zweifel weg. „Irgendwie hat sich das durch die Saison gezogen: Immer wenn wir mit dem Rücken

zur Wand standen, haben wir so Spiele abgeliefer­t wie heute“, sagte der Kapitän Jonas Hector. Retter Funkel meldete sich am Sonntag in den Urlaub und ins Rentner-Dasein ab. „Diese sieben Wochen haben schon sehr, sehr viel Kraft gekostet, die ich aber gern investiert habe“, sagte der 67-Jährige. „Jetzt gehe ich in der Tat wieder zurück in meinen Ruhestand.“Im Ex-Paderborne­r Steffen Baumgart steht immerhin Funkels Nachfolger fest.

Auch bei den Kielern steht womöglich ein Umbruch an. Denn ob die Sitzenblei­ber der Herzen weiter mit Trainer Ole Werner planen können, ließ der 33-Jährige offen: „Man wird sich in ein, zwei Tagen zusammense­tzen, die Saison Revue passieren lassen, auch einen Ausblick geben, was der Verein in der nächsten Saison vorhat, was ich vorhabe.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Später Jubel: Köln feiert den Klassenerh­alt.

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