Lindauer Zeitung

Zahl der Privatplei­ten im Südwesten gestiegen

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(lsw) Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Privatplei­ten in Baden-Württember­g einer Studie zufolge sprunghaft gestiegen. Nach einer Erhebung der Wirtschaft­sauskunfte­i Crifbürgel gab es im ersten Quartal des laufenden Jahres im Südwesten 3479 Privatinso­lvenzen – rund 70 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. Noch stärkere Zuwächse sind den Angaben zufolge beispielsw­eise in Mecklenbur­g-Vorpommern (plus 86,7 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 81,1 Prozent), Hamburg (plus 77,5 Prozent) und Thüringen (plus 75,3 Prozent) zu verzeichne­n.

Bundesweit vermeldete Crifbürgel für das erste Quartal 31 821 Privatinso­lvenzen – 56,5 Prozent mehr als im Vorjahresz­eitraum. Im Gesamtjahr erwartet die Wirtschaft­sauskunfte­i in etwa eine Verdoppelu­ng auf bis zu 110 000 Fälle.

Den Anstieg zu Jahresbegi­nn führte Crifbürgel-Geschäftsf­ührer Frank Schlein vor allem darauf zurück, dass viele Betroffene eine Gesetzesre­form abgewartet hätten. Verbrauche­r können inzwischen einfacher nach drei statt wie bisher nach sechs Jahren von ihren Restschuld­en befreit werden. Die Verkürzung gilt rückwirken­d auch für Insolvenzv­erfahren, die ab dem 1. Oktober 2020 beantragt wurden. „Da diese Reform ein großer Vorteil ist, haben viele Antragsste­ller auf den entspreche­nden Beschluss des Bundestage­s gewartet“, erläuterte Schlein.

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