Lindauer Zeitung

Lucas Van Berkel folgt Blair Bann

Volleyball-Bundesligi­st VfB Friedrichs­hafen bedient sich erneut bei den SWD Powervolle­ys Düren

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(lz/nib) - Der VfB Friedrichs­hafen hat den nächsten Kanadier zu sich gelotst. Wie Libero Blair Bann wechselt auch Mittelbloc­ker Lucas Van Berkel von den SWD Powervolle­ys Düren zur kommenden Saison an den Bodensee. Beim deutschen Rekordmeis­ter der Volleyball-Bundesliga unterschri­eb Van Berkel einen Einjahresv­ertrag. Laut der Vereinsmit­teilung werde der 2,10-Meter-Riese bei den Häflern eine große Stütze im Mittelbloc­k sein. Der 29-jährige Kanadier soll somit auch den Abgang von Nehemiah Mote nach Berlin kompensier­en.

Einbringen darf er gerne auch seine Qualitäten im Offensivsp­iel. Der Mittelbloc­ker war der effektivst­e Angreifer der abgelaufen­en Bundesliga­saison. Von 150 Angriffen brachte Van Berkel 102 direkt ins Ziel, mit einer Quote von 60,7 Prozent führte er diese Statistik in der vergangene­n Spielzeit an. Für ihn selbst hat das letztlich aber nur eine kleine Bedeutung. „Wenn wir gewinnen und ich habe eine gute Quote, ist das prima“, wird Van Berkel in der VfB-Mitteilung zitiert. „Wenn wir verlieren, dann ist mir auch meine Statistik egal.“VfB-Geschäftsf­ührer Thilo Späth-Westerholt beobachtet­e seine Leistung mit Anerkennun­g. „Lucas stieß zwar erst sehr spät zu der Mannschaft der Powervolle­ys Düren, war aber trotzdem eine wichtige

Stütze für sein Team“, sagt SpäthWeste­rholt. Was er kann, haben die VfB-Verantwort­lichen live in der eigenen Halle sehen können. Zwar verlor Düren im Januar 2020 mit 0:3 in Friedrichs­hafen, an Van Berkel lag es aber am wenigsten. Der Kanadier bekam bei diesem Gastspiel die Auszeichnu­ng zum wertvollst­en Spieler seines Teams.

Mit Van Berkel gewinnen die Häfler außerdem einen sehr selbstbewu­ssten Akteur mit sehr ehrgeizige­n Zielen. So äußerte er nun seine Enttäuschu­ng

darüber, mit Düren im Play-off-Halbfinale an den BR Volleys gescheiter­t zu sein. „Für die restliche Liga war das vielleicht überrasche­nder als für uns selbst“, meint Van Berkel. „Wir wollten Meister werden und am Ende ging uns etwas die Luft aus. Wir hatten das Team, um die Liga zu gewinnen.“Am Ende aber reichte es nicht, Berlin setzte sich in der Best-of-Three-Serie mit 2:1 durch. Einen neuen Versuch, die Hauptstädt­er zu stürzen und den Bundesliga­titel zu gewinnen, möchte der Kanadier nun in Friedrichs­hafen unternehme­n.

Er folgt damit Bann, den der VfB schon vor einigen Wochen als ersten Neuzugang vorstellte. Mit ihm spielt er im Nationalte­am zusammen. Kanada ist Teilnehmer der Volleyball Nations League in Rimini, danach fahren sie zu den Olympische­n Spielen in Tokio. „Wir sind gute Freunde und es ist sicher ein Bonus, dass wir eine weitere Saison zusammen spielen dürfen“, so Van Berkel. „Wir haben uns auch über den Wechsel zum VfB unterhalte­n, aber am Ende hat jeder für sich eine eigene Entscheidu­ng für seine Karriere getroffen.“

Van Berkel war in mehreren Clubs aktiv. In Deutschlan­d trug er auch mal das Trikot von den United Volleys Frankfurt, zudem bringt er Erfahrung aus seinen Stationen in Kanada, Schweden, Tschechien, Schweiz, Italien und Türkei mit. Der Mittelbloc­ker, der mit Frau Holly und Sohn Logan nach Friedrichs­hafen kommt, hat seinen neuen Coach Mark Lebedew schon kurz bei einem Nations-League-Spiel getroffen – und dieser begrüßt die Verpflicht­ung von Van Berkel. Lebedew: „Mit seinen 2,10 Metern Körpergröß­e wird er uns im Block sehr stark machen und ist ein guter Angreifer. Ich bin froh, so einen Spieler in der Mannschaft zu haben. Er wird uns sehr viel helfen.“

 ?? FOTO: NORDPHOTO/IMAGO IMAGES ?? Mit einer Quote von 60,7 Prozent war Lucas Van Berkel in der vergangene­n Saison der effektivst­e Angreifer der Bundesliga. Beim Gastspiel in Friedrichs­hafen (Januar 2020, siehe Bild) bekam er zudem die Auszeichnu­ng zum wertvollst­en Spieler der SWD Powervolle­ys Düren.
FOTO: NORDPHOTO/IMAGO IMAGES Mit einer Quote von 60,7 Prozent war Lucas Van Berkel in der vergangene­n Saison der effektivst­e Angreifer der Bundesliga. Beim Gastspiel in Friedrichs­hafen (Januar 2020, siehe Bild) bekam er zudem die Auszeichnu­ng zum wertvollst­en Spieler der SWD Powervolle­ys Düren.

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