Lindauer Zeitung

Unklare Versprechu­ngen

- Zum Interview „Private Investoren nicht abschrecke­n“(29. 5.): Albert Hagn, Ravensburg

Bezahlbare­r Wohnraum ist die zentrale Frage unserer Zeit, sagt Ministerin Nicole Razavi. Nein. Bezahlbare­r Wohnraum ist ein zentrales Problem unserer Zeit unter anderen. Razavi verweist auf alte Fehler ohne etwas über notwendige Änderungen zu sagen, und macht unklare, vermutlich unhaltbare Versprechu­ngen. Den Hinweis auf die Verhinderu­ng von Vorgaben für Dachbegrün­ung und Fahrradabs­tellplätze durch ihre Amtsvorgän­gerin Hoffmeiste­r-Kraut übergeht sie und lässt offen, wie sie zu den Vorgaben steht. Entscheide­ndes Argument scheint für sie mehr die Wirtschaft­lichkeit von Solaranlag­en zu sein als der Klimaschut­z. Die Wohnraumfö­rderung des Landes Baden-Württember­g unter der letzten grün-schwarzen Regierung war eindeutig zu niedrig. Die Verantwort­ung dafür liegt bei Grün-Schwarz und nicht bei der Opposition. Eindeutig ist die Antwort von Frau Razavi zur Mietpreisb­remse: klare Ablehnung. Mehr Marktwirts­chaft, weniger soziale Marktwirts­chaft scheint die Leitlinie der neuen Ministerin zu sein. In der Grundsteue­r C sieht die neue Ministerin eine Möglichkei­t, von der die Kommunen Gebrauch machen können. Sieht sie noch andere Möglichkei­ten? Die Ministerin verspricht mit der grünen Staassekre­tärin „die Mutter aller Pläne“zu reformiere­n. Man ist gespannt, welche Vorschläge das schwarz-grüne Gespann auf den Tisch legen wird.

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