Razorbacks kassieren eine Klatsche
Ravensburg ist beim Debüt in der German Football League Süd chancenlos
- Gegen den mehrfachen deutschen Meister Schwäbisch Hall Unicorns sind die Ravensburg Razorbacks als klarer Außenseiter gestartet. Insgeheim hatten sich die Oberschwaben bei ihrem allerersten Spiel in der German Football League Süd aber sicher ein bisschen mehr erhofft. Bei den Unicorns waren die Ravensburger am Freitagabend vor allem im ersten und dritten Viertel total unterlegen und verloren die Partie mit 14:58.
607 Tage mussten die Razorbacks seit dem Aufstiegsspiel auf ihr Debüt in der höchsten deutschen Footballliga warten. Das erste Viertel war dann allerdings gleich ernüchternd. Zwar fing Michael Mayer direkt im ersten Angriff einen Pass des neuen Quarterbacks Ryan Deal und erlief ein sogenanntes First Down – Ravensburg überbrückte also die erforderlichen zehn Yards und bekam vier neue Angriffsversuche. Das war jedoch das einzige First Down bis Mitte des zweiten Viertels.
Schwäbisch Hall zeigte dagegen nach anderthalb Jahren direkt wieder tolle Spielzüge. Los ging es mit einem Trickspielzug: Quarterback Alexander Haupert warf einen Pass zurück zum Running Back John Santiago, der warf lang auf Yannick Mayr – schon hatten die Unicorns ihren ersten Touchdown. Im ersten Viertel folgte noch ein Touchdownlauf von Santiago, dazu blockte Schwäbisch Hall einen Punt des Ravensburgers Linus Diez, Cody Pastorino trug den abgefangenen Ball in die Endzone. Die Unicorns führten nach den ersten zwölf Minuten mit 21:0.
Die Ravensburger machten bei ihrem GFL-Debüt zu viele Fehler und schafften weder durch Laufspielzüge noch über Würfe von Deal größeren Raumgewinn. Wenige Sekunden nach Beginn des zweiten Viertels erhöhte Tyler Rutenbeck mit einem weiteren Touchdown auf 27:0, Kicker Tim Stadelmayr blieb ebenfalls souverän – 28:0.
Es drohte früh ein Debakel für die Razorbacks. Doch dann kamen die Oberschwaben besser rein. Der französische Nationalspieler Stanley Zeregbe brachte Halls Quarterback Haupert zu Fall, Kasper Kaufmann und Pascal Rüegg schafften jeweils ein First Down. Die Ravensburger erspielten sich eine gute Feldposition, doch dann leistete sich Deal eine Interception – einen Fehlpass. Aber in der Defensive setzten die Razorbacks den Meisterschaftsfavoriten nun auch häufig unter Druck. Die Unicorns kamen mit Ablauf der Uhr nur noch zu einem Fieldgoal und damit zum 31:0-Pausenstand.
Sollten sich die Razorbacks in der Pause erhofft hatten, in der zweiten Halbzeit weiter dranbleiben zu können, sahen sie sich schon im ersten Spielzug der Unicorns enttäuscht. Santiago lief 50 Yards zum nächsten Touchdown, dazu verlor Deal Sekunden später gleich wieder den Ball. Santiago ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte seinen nächsten Touchdown – das Debakel für die Razorbacks
nahm beim Stand von 45:0 seinen Lauf.
Nach nicht einmal drei Minuten im dritten Viertel hieß es schon 0:51. Deal leistete sich eine weitere Interception, das nutzte Schwäbisch Hall genauso aus wie kurz darauf einen Ballverlust der Ravensburger Offensive. Dazu verletzte sich auch noch Fabian Christoffersen. Immer wieder machten die Razorbacks durch unnötige Strafen das Leben noch schwerer, als es eh schon war. Viel zu selten zeigten die Oberschwaben, dass sie in der Offensive durchaus einiges an Potenzial haben. Um 20.51 Uhr hatten sie schließlich ihren ersten GFL-Touchdown geschafft. Deals Lobpass fiel direkt in die Arme von Ryan Smith – 6:51. Den Extrapunkt verpasste Diez.
Das Spiel war natürlich trotz der ersten Punkte der Ravensburger längst entschieden. Unicorns-Cheftrainer Jordan Neuman wechselte fleißig durch und brachte etwa den zweiten Quarterback Ian Gehrke. Die Razorbacks ließen sich nicht hängen und erzielten durch Jan Grischenig noch den zweiten Touchdown und durch Lennies McFerren die Two-Point-Conversion zum 14:51. Das machte es etwas erträglicher. Den Schlusspunkt setzte Schwäbisch Halls Sebastian Giel zum 58:14.
Das erste Heimspiel im Weingartener Lindenhofstadion bestreiten die Ravensburg Razorbacks am Sonntag, 13. Juni (15 Uhr) gegen die Munich Cowboys.