IHK Schwaben fordert Abkehr von Sieben-Tages-Inzidenz
95 Prozent aller Unternehmen im bayerisch-schwäbischen Reise- und Gastgewerbe bezeichnen ihre Geschäftslage als „schlecht“
(lz) - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben fordert eine Abkehr von der SiebenTages-Inzidenz als alleinige Voraussetzung für die Lockerung der Corona-Maßnahmen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Die IHK sagt dennoch voraus, dass die regionale Wirtschaft von einer weiteren Öffnung profitieren wird.
Der wirtschaftliche Schaden, den der Corona-Lockdown im bayerischschwäbischen Reise- und Gastgewerbe sowie in Teilen des stationären Einzelhandels hinterlassen habe, lasse sich weder durch Wirtschaftshilfen noch durch gute Geschäfte im verbleibenden Jahr ausgleichen, so die Mitteilung weiter.
„Dennoch werden es besonders diese hart getroffenen Branchen sein, die von den Lockerungen der bayerischen Corona-Beschränkungen profitieren werden“, kommentiert IHK-Präsident Andreas Kopton die Beschlüsse des Bayerischen Ministerrats vom Freitag. „Was wir allerdings weiterhin kritisieren, ist die starre und alleinige Ausrichtung an der Sieben-Tages-Inzidenz, die zusammen mit der bis Ende Juni gültigen Bundesnotbremse wie ein Damoklesschwert über der Wirtschaft hängt.“
Vor gut einem Monat haben 95 Prozent aller Unternehmen im bayerisch-schwäbischen Reise- und Gastgewerbe sowie 41 Prozent der regionalen Einzelhändler ihre Geschäftslage als „schlecht“bezeichnet.
Dieses Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeige, dass sich der wirtschaftliche Schaden des bundesweiten Lockdowns auch durch die nun beschlossenen Öffnungsschritte nicht ausgleichen lässt. Und Andreas Kopton sagt: „Das Insolvenzrisiko in den Corona-Branchen
ist weitaus höher als in der restlichen Wirtschaft.“Weitere Hiobsbotschaften wie neuerliche Schließungen würden viele Unternehmen wirtschaftlich nicht überleben. „Daher muss das Alles-oder-Nichts-Kriterium der Sieben-Tages-Inzidenz vom Tisch und einer ausgewogenen Entscheidungsgrundlage unter anderem aus Inzidenz, Impfquote und Intensivbettenauslastung Platz machen.“