Bereits mehr Geimpfte als angenommen
93 188 haben eine Erstimpfung – Priorisierung im KIZ fällt weg – 5600 diese Woche
- Von den rund 218 000 Einwohnern des Bodenseekreises haben bereits 93188 eine Erstimpfung gegen das Coronavirus bekommen, 33930 haben die Vollimmunisierung erreicht. Das geht aus einer Statistik hervor, die das Gesundheitsminsiterium des Landes jetzt veröffentlicht hat. Erstmals fließen in diese Übersicht die Personen ein, die an den Zentralen Zentren oder anderen Impfstellen außerhalb des Kreises den Piks bekommen haben. Es sind unterm Strich mehr Menschen geimpft als bislang angenommen.
111815 Impfungen wurden laut dem Covid-19-Dashboard des Bodenseekreises Stand 7. Juni im Kreis verabreicht, davon waren 82 308 Erst- und 29 507 Zweitimpfungen. „Dabei handelt es sich aber nur um die Impfleistung, die im Bodenseekreis erbracht wurde“, sagt Robert Schwarz, der Pressesprecher des Bodenseekreises. Nach den neuen Zahlen des Landes ist klar: rund 11 000 Menschen mehr haben bereits eine Erstimpfung. Eine gute Nachricht, „aber nicht überraschend“sei das für das Gesundheitsamt des Kreises, sagt Schwarz. Nach der Auswertung des Landes werden die in den Impfzentren Geimpften nach den Postleitzahlen des Wohnortes erfasst und können somit den Landkreisen zugeordnet werden. Eine Unschärfe entsteht laut Kreisverwaltung durch die Tatsache, dass Geimpfte bei den Hausärzten nach der Postleitzahlen der Praxen erfasst werden. Wer also etwa im Landkreis Ravensburg wohnt und im Bodenseekreis beim Hausarzt geimpft wird, wird dort statistisch erfasst. „Für den Bodenseekreis sehen wir hier aber keine markanten Verwerfungen“, sagt Schwarz.
Nach den neuen Zahlen haben 42,7 Prozent der Bevölkerung im Bodenseekreis eine Erstimpfung, der Landesschnitt liegt bei 41,7 Prozent. 16,3 Prozent der Menschen sind vollständig geimpft (Landesschnitt 17,3 Prozent). „Das belegt, dass hier alle Beteiligten ihre Arbeit gut machen“, sagt Schwarz. Aber: „Allzu kleinkarierte Vergleiche sind hier aus unser Sicht nicht zielführend, denn jede Region hat ihre Besonderheiten.“Tatsächlich hänge die jeweilige Quote vor allem an den Impfstofflieferungen. „Unsere wöchentlich veröffentlichten Zahlen zeigen aber nichtsdestotrotz, dass es beim Thema Impfen mit beachtlichen Schritten vorwärts geht, trotz aller berechtigter Kritik am Anmeldesystem“, sagt Schwarz. Das technische System hierfür werde landeseinheitlich durch die Kassenärztliche Vereinigung bereitgestellt. Das Landratsamt erreichen demnach viele Beschwerden über die als umständlich und mühsam empfundene Anmeldemöglichkeit für einen Impftermin.
Die Versorgungslage mit Impfstoff schwanke von Woche zu Woche: „In der vergangenen Woche mussten wir kurzfristig Astrazeneca-Impfstoff aus anderen Impfzentren hinzuholen, um die Termine halten zu können“, sagt Schwarz weiter. In dieser Woche sei man gut ausgestattet und rechne mit etwa 5600 Impfungen nur im KIZ, was bereits wieder nahe an der Maximallast sei. Für die kommenden Wochen seien die Lieferankündigungen noch nicht ganz klar, „sodass wir heute noch nicht sagen können, wie viele neue Termine wir freigeben können“. Für impfwillige Menschen lohne es sich, immer wieder in das Online-System der 116117 zu schauen.
Ab sofort gibt es – wie seit einigen Wochen bei den Hausärzten – auch im KIZ in der Messe Friedrichshafen keine Priorisierung mehr. Jede und jeder könne sich entsprechend der arzneimittelrechtlichen Zulassung der im KIZ verfügbaren Impfstoffe um einen Impftermin bemühen, ohne dafür eine bestimmte Berechtigung nachweisen zu müssen. Wegen des erhöhten Beratungsbedarfs in den ärztlichen Gesprächen könne es im KIZ zu längeren Wartezeiten kommen, die nicht vorhersehbar seien. Die Kreisverwaltung bittet die Patienten, Geduld mitzubringen.
Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie lag laut dem Wochenrückblick des Gesundheitsamtes am Montagmorgen im Bodenseekreis bei 7677. Als akute Infektionsfälle galten demnach zu Wochenbeginn 58 Personen. 16 Menschen wurden im Zusammenhang mit Covid-19 stationär in den Kliniken im Landkreis behandelt. In der zurückliegenden Woche von Montag, 31. Mai bis einschließlich Sonntag, 5. Juni sind dem Gesundheitsamt Bodenseekreis insgesamt 32 neue Corona-Infektionsfälle gemeldet worden.
In dieser Zeit wurde 21-mal eine Virusvariante labordiagnostisch nachgewiesen.