Petr Pohl wechselt nach Memmingen
(lz) - Eishockey-Oberligist ECDC Memmingen hat einen sehr erfahrenen Angreifer für die kommende Saison verpflichtet. Vom DEL2-Club Eispiraten Crimmitschau wechselt in Petr Pohl ein Stürmer mit Punktegarantie an den Hühnerberg. Der 34-jährige DeutschTscheche lief zuletzt, nach gut 200 Spielen in Tschechiens höchster Spielklasse und ebenso vielen Einsätzen in der DEL, zwei Jahre in der DEL2 auf.
Der ehemalige tschechische Nationalstürmer Pohl gilt als schneller Außenstürmer mit guter Technik und einem platzierten Schuss. In den vergangenen beiden Jahren gelangen Pohl in Dresden und Crimmitschau 77 Punkte (42 Tore, 35 Assists) in 87 Partien. Ausgebildet im tschechischen Vitkovice ging es für Pohl früh nach Nordamerika. 2004 wurde der 1,81 Meter große Stürmer vom NHL-Club aus Columbus gedraftet und verbrachte anschließend einige Jahre in deren Organisation. Es folgte die Rückkehr nach Tschechien, wo er vier Jahre in der höchsten Spielklasse aktiv war, ehe es für ihn erstmals in die DEL ging. Über die Stationen Berlin, Ingolstadt, Nürnberg und Wolfsburg, in denen er 134 Punkte in knapp 240 Spielen erzielen konnte, wechselte er anschließend eine Liga tiefer und war in Dresden und Crimmitschau aktiv.
„Petr soll ein Schlüsselspieler in unserem Angriff sein und den Unterschied ausmachen. So ein Spielertyp wie er es ist, hat uns im letzten Jahr in vielen Situationen gefehlt. Er hat jahrelang bewiesen, dass er ein starker Scorer ist und soll das nun auch in Memmingen zeigen“, sagt der Sportliche Leiter Sven Müller.
RAVENSBURG - Pfaffengut auf dem Trikot der Ravensburg Towerstars zu lesen weckt bei vielen Fans des Eishockey-Zweitligisten schöne Erinnerungen. Drei Jahre lang spielte Daniel Pfaffengut fest für die Towerstars, bevor er zu den Schwenninger Wild Wings wechselte und dort zum Nationalspieler aufstieg. Ab der kommenden Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 spielt sein jüngerer Bruder Denis Pfaffengut bei den Towerstars. Er vergrößert damit in Ravensburg die Riege der ExKaufbeurer.
Schon seit einigen Jahren haben die Towerstars Denis Pfaffengut im Blick. Der bisherige Geschäftsführer Rainer Schan versuchte bereits, den inzwischen 23-Jährigen von einem Wechsel aus dem Allgäu nach Oberschwaben zu überzeugen. Nun haben es der künftige Geschäftsführer Sport, Daniel Heinrizi, und der neue Trainer Peter Russell geschafft. „Ich hatte in den Gesprächen mit ihm das Gefühl, dass die Zeit für ihn jetzt reif ist, sich aus dem Wohlfühl-Nest herauszubewegen“, sagt Heinrizi. Pfaffengut spielte bislang ausschließlich für seinen Heimatverein ESV Kaufbeuren, schon als U19-Spieler gab er sein Debüt in der DEL2. „Er ist ein sehr zuverlässiger Verteidiger, sehr robust in den Zweikämpfen und hat seine Stärke im physischen Spiel, gerade an der Bande“, charakterisiert Heinrizi den neuen Towerstars-Verteidiger. Trainer Russell sagt über den Zugang: „Denis hat gute technische Fähigkeiten und spielt hart. Er wird damit zu uns und unserem Spielstil passen. Ich bin davon überzeugt, dass Denis bei weiterer Entwicklung auch auf einem höheren Niveau spielen kann.“
Nach Julian Eichinger und Florin Ketterer ist Pfaffengut der dritte Verteidiger, der in diesem Sommer vom ESVK zu den Towerstars wechselt. „Klar war Michael Kreitl (Kaufbeurer Geschäftsführer, Anm. der Red.) nicht glücklich, dass drei seiner besten Verteidiger den Club verlassen und dann auch noch alle zum großen Rivalen wechseln“, meint Heinrizi. Der künftige Towerstars-Geschäftsführer betont aber, dass das Verhältnis zu den ESVK-Verantwortlichen dennoch gut sei. Dazu gelte: „Wer sich nicht frühzeitig um Spieler bemüht, wird sie vielleicht nicht bekommen.“Da Russell und Heinrizi die drei Kaufbeurer unbedingt wollten, gab es frühzeitig Gespräche.
Alle drei konnte Russell auch mit seiner neuen Spielidee überzeugen. „Peter ist ein positivemotionaler Trainer“, sagt Heinrizi. Einer also, dem Profis gerne folgen. Eben auch Denis Pfaffengut. „Er hat letztes Jahr noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht“, lobt Heinrizi. Er könne einen ähnlichen Weg einschlagen wie sein großer Bruder. „Das Gesamtpaket bei Denis passt. Er hat alles, um ein DEL-Spieler zu werden“, meint Heinrizi. Wie eben Daniel Pfaffengut, der in der abgelaufenen Saison bei den Wild Wings fünf Tore schoss, sechs Vorlagen gab, dazu als starker Unterzahlspieler glänzte – was auch Bundestrainer Toni Söderholm nicht verborgen blieb. Daniel Pfaffengut durfte Teile der WMVorbereitung mitmachen. So weit ist Denis Pfaffengut noch nicht. Den nächsten Schritt in diese Richtung soll er in Ravensburg gehen. Heinrizi sieht im 23-Jährigen „einen jüngeren Pawel Dronia“. Wie der Pole weiß auch Pfaffengut seinen Körper einzusetzen. „Dazu ist er
Denis Pfaffengut über die Gespräche
mit seinem Bruder Daniel groß und hat einen guten Schuss“, sagt Heinrizi.
Natürlich hat sich Denis Pfaffengut vor dem Wechsel nach Ravensburg mit seinem Bruder ausgetauscht. „Ich habe mit Daniel oft darüber gesprochen, ob ich nach Ravensburg wechseln soll“, sagt Denis Pfaffengut laut Mitteilung der Towerstars. „Er hat immer gesagt, wie professionell in Ravensburg gearbeitet wird und wie schön es dort ist.“Das lernt der jüngere Bruder ab Herbst kennen – die neue Saison in der DEL2 beginnt Anfang Oktober.
Mit der Verpflichtung von Pfaffengut steht die Ravensburger Defensive. Zu den gestandenen Verteidigern Dronia, Eichinger, Ketterer, Pfaffengut, Kilian Keller und James Bettauer kommen die Talente Tim
Sezemsky und Eric Bergen. „In der Verteidigung“, sagt Heinrizi, „sind wir jetzt sehr gut aufgestellt.“Nun fehlen den Towerstars noch ein paar Stürmer und ein zweiter Goalie. Die werden jedoch nicht mehr vom ESV Kaufbeuren kommen.
„Er hat immer gesagt, wie schön es da ist.“
Der bisherige Kader der Towerstars für die Saison 2021/22: Trainer: Peter Russell, Co-Trainer: Marc Vorderbrüggen; Tor: Jonas Langmann; Abwehr: Kilian Keller, Pawel Dronia, James Bettauer, Julian Eichinger, Florin Ketterer, Denis Pfaffengut, Tim Sezemsky, Eric Bergen; Sturm: David Zucker, Andreas Driendl, Vincent Hessler, Robbie Czarnik, Charlie Sarault, Martin Hlozek, Alexander Dosch.