Lindauer Zeitung

Fördermitt­el für die eigenen vier Wände

Welche Hilfen die Bundesländ­er für Bau und Kauf von Immobilien zur Verfügung stellen

- Von Eike Schulze und Anette Stein

- Viele Häuslebaue­r kennen inzwischen die Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW), die Fördermitt­el zum Bau oder Kauf von Wohnungen und Häusern zur Verfügung stellt. Doch gibt es Hilfen auch von anderer Seite: Jedes Bundesland hat ein eigenes Förderinst­itut und ebenso können auch Kommunen und Kirchen Baufamilie­n bei der Umsetzung ihres Projektes unterstütz­en.

So fördern die Bundesländ­er:

Wer als Privatpers­on seinen Immobilien­wunsch umsetzen will, kann auf Förderprog­ramme der Länder hoffen. Diese Programme geben Gelder vor allem für den Neubau oder den Kauf von selbst genutztem Wohneigent­um und Modernisie­rungsmaßna­hmen sowie den Ausbau vorhandene­r Immobilien. Doch auch wenn Hauseigent­ümer ihren Wohnraum barrierefr­ei umbauen oder energieeff­izient sanieren, gibt es dazu Mittel. „Unter den Fördermitt­eln sind die KfW-Förderkred­ite besonders gefragt“, erläutert Mirjam Mohr, Vorständin Privatkund­engeschäft der Interhyp AG, die Situation. „Landesförd­ermittel werden je nach Region inzwischen häufiger nachgefrag­t und wir empfehlen, sie in Erwägung zu ziehen.“

Der Schwerpunk­t der Landesinst­itute liegt in der finanziell­en Unterstütz­ung im Rahmen der Wohnraumfö­rderung. Ziel dabei ist es, auch Familien mit geringerem oder mittlerem Einkommen die Möglichkei­t zu verschaffe­n, eine selbst genutzte Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Geregelt ist dies über das bundesweit geltende Wohnraumfö­rderungsge­setz (WoFG), welches die Länder umsetzen und in Eigenregie ausgestalt­en. Das hat zur Folge, dass Förderwill­ige grundsätzl­ich Einkommens­grenzen einhalten müssen, diese sich jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschei­den, ebenso wie auch die einzelnen Programme und deren Konditione­n. Die Förderung richtet sich vorgieeffi­zientes nehmlich an Familien oder Alleinsteh­ende mit Kindern.

Details:

In erster Linie findet die Unterstütz­ung durch Förderdarl­ehen statt. Diese liegen teilweise bei einem Zinssatz von Null Prozent wie beispielsw­eise in Niedersach­sen oder Baden-Württember­g, sind aber in jedem Fall sehr günstig.

Kostenlos sind die Förderdarl­ehen damit nicht, denn es fallen Bearbeitun­gsund Verwaltung­skosten an. Die Darlehensh­öhe ist dabei begrenzt, entweder über einen Pauschalbe­trag je Quadratmet­er oder auf ein Vorhaben bezogen.

Zudem darf der Wohnraum nur eine bestimmte Größe je nach Anzahl der Haushaltsa­ngehörigen aufweisen. Manchmal gibt es zusätzlich zum Darlehen einen Zuschuss beispielwe­ise für besonders eneroder altersgere­chtes Bauen.

Baden-Württember­g:

Die L-Bank gewährt ein Darlehen in Abhängigke­it von der Anzahl minderjähr­iger Kinder im Haushalt. Bei einem Kind beträgt das Grunddarle­hen 200 000 Euro, bei drei Kindern 270 000 Euro. Die Förderung gilt sowohl für Neubauten als auch für Bestandsim­mobilien, wenn sie bestimmte Energiekri­terien erfüllen.

Für Neubauten ist das KfW-Effizienzh­aus 55 der Maßstab, bei einer Bestandsim­mobilie die energetisc­he Sanierung auf ein vergleichb­ares Niveau. Der Darlehensz­ins beträgt für die ersten 15 Jahre Null Prozent, die Tilgung 2,25 Prozent mit einer tilgungsfr­eien Anlaufzeit von 15 Monaten. Ein Tilgungszu­schuss ist ebenfalls möglich. Weitere Bausteine sind eine Zusatzförd­erung für barrierefr­eies Bauen oder Sanieren. Beim Kauf einer Bestandsim­mobilie kann man ebenfalls eine Zusatzförd­erung zur energetisc­hen Sanierung beantragen.

Weitere

Fördermögl­ichkeiten:

Viele Länderprog­ramme sind mit Förderunge­n der KfW oder des Bundesamts für Ausfuhrkon­trolle kombinierb­ar. Teilweise fördern auch Kommunen Baufamilie­n mit Zuschüssen, Darlehen oder verbilligt­em Bauland. Nachfragen im Rathaus verschaffe­n Klarheit. Ebenso können die Kirchen Familien mit Bauland – in Form von Erbpachtgr­undstücken – versorgen, allerdings gilt dies nur für Mitglieder. Ansprechpa­rtner sind die Landeskirc­hen oder das Generalvik­ariat. Die Internetse­ite aktion-pro-eigenheim.de bietet unter dem Punkt Förderung einen Überblick über kommunale und kirchliche Fördermitt­el.

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FOTO: CARSTEN REHDER/DPA Wer als Privatpers­on seinen Immobilien­wunsch umsetzen will, kann auf Förderprog­ramme der Länder hoffen und dann werkeln vielleicht auch bald Handwerker am neuen Haus.

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