Milchbauern demonstrieren in Heimenkirch
(pem) - Milchbauern aus Bayern und Baden-Württemberg werden am Freitag in Heimenkirch demonstrieren. Dazu aufgerufen hat der BDM (Bund Deutscher Milchviehhalter). Anlass sind die stockenden Gespräche mit den Molkereien. Der BDM hat nach eigenen Angaben 50 Traktoren und 100 Teilnehmer angemeldet. „Wir wissen aber nicht, wie viele genau kommen werden“, sagt der Kreisvorsitzende Armin Eugler aus Grünenbach. Das Landratsamt lässt wegen der Kundgebung die B 32 am Freitag von 9 bis 14 Uhr zwischen der Bach- und Tannenfelsstraße sperren. Zudem empfiehlt die Behörde allen Autofahrern, den Raum Lindenberg und Heimenkirch über die B 12 zu umfahren.
Die Kundgebung beginnt um 10.30 Uhr. Sie steht unter dem Motto „Wer sich nicht rührt, wird nicht gehört“. Sie ist Auftaktveranstaltung für Süddeutschland. Nicht von ungefähr hat sich der BDM dafür Heimenkirch ausgesucht. Dort befindet sich der Firmensitz der Hochland SE. Dessen Vorstandsvorsitzender Peter Stahl ist Vorsitzender des Milchindustrieverbandes
(MIV) mit circa 80 Unternehmen. Organisiert wird die Kundgebung von den BDM-Landesteams Bayern und Baden-Württemberg.
Ausgerüstet mit Kuhglocken, Fahnen und Faironikas – einer lebensgroßen Kuh aus Kunststoff, die für einen fairen Milchpreis steht – wollen sich Bauern vor dem Sitz von Hochland versammeln. Es gehe nicht darum, um ein paar Cent mehr Milchgeld zu betteln, oder um Hochland zu diffamieren, erklärt der BDM. Er fordert vielmehr einen „Systemwechsel“. Die Molkereien und der Milchindustrieverband würden sich allen Vorschlägen verweigern, die „Marktrahmenbedingungen so zu reformieren, dass wir gewinnbringende Milcherzeugerpreise erzielen können“, sagt der BDM. Er verweist in dem Zusammenhang auf „explodierende Kosten“und „steigende Lebensmittelpreise“: „Alle in der Wertschöpfungskette nach uns schlagen ihre Kostensteigerung auf den Preis auf. Und wir?“
Zur Teilnahme aufgefordert hat der BDM bayernweit. Mit Traktoren werden aber vor allem Milchbauern aus der Region erwartet.