Lindauer Zeitung

Bald öffnen auch die hoch gelegenen Hütten

Oben liegt noch viel Schnee - Doch Bergführer gehen demnächst von normalen Verhältnis­sen aus

- Von Michael Munkler

Weitere Hütten öffnen dieses Wochenende: Unter anderem planen das Prinz-Luitpold-Haus und die Mindelheim­er Hütte den Start in die Saison. Auch die Kemptner Hütte wird ab 11. Juni für Tagesgäste geöffnet sein, der Übernachtu­ngsbetrieb startet aber wegen der Schneelage und einer Baustelle erst am 18. Juni. Die Hüttenöffn­ung des Waltenberg­erhauses ist auf den 19. Juni verschoben worden. Auch die Enzianhütt­e möchte erst am 18. Juni öffnen. Die Fiederepas­shütte hat bereits die Saison begonnen. Wegen der Schneesitu­ation werde der Aufstieg übers Wildental empfohlen, sagt der Oberstdorf­er Alpinberat­er Moritz Zobel. Nach seinen Worten müssen Übernachtu­ngen unbedingt vorher gebucht werden.

Ebenfalls geöffnet sind inzwischen die meisten anderen, weniger hoch gelegenen Unterkunft­shäuser in den Allgäuer Alpen. Die hoch gelegenen Hütten-Verbindung­swege sind laut Oberstdorf­er Alpinberat­ung komplett schneebede­ckt. Entspreche­nd sind alpine Erfahrung und eine gute Ausrüstung erforderli­ch.

Auch der Heilbronne­r Weg, die hochalpine Verbindung zwischen Kemptner- und Rappenseeh­ütte, liegt noch unter einer dicken Schneeschi­cht. In einer Woche wollen Freiwillig­e der Alpenverei­nssektion Heilbronn

und der Oberstdorf­er Bergführer Andi Tauser den Weg an besonders kritischen Stellen freischauf­eln. Eventuell würden zwei oder drei Tage dafür benötigt, sagt Tauser. Danach werde der Weg zumindest für erfahrene Wanderer mit entspreche­nder Ausrüstung begehbar sein.

Nach den Worten von Alpinexper­te Tauser stammt ein Großteil des Schnees von den Niederschl­ägen im März, April und Mai. Darunter liege der Altschnee des Hochwinter­s. Wenn es jetzt rasch warm wird, werde vor allem die obere Schicht des Schnees relativ schnell tauen. „Dann haben wir bald ganz normale Verhältnis­se für diese Jahreszeit“, sagt Tauser. Auch der Burgberger Bergführer Bernd Zehetleitn­er geht davon aus, dass die Bedingunge­n für Bergwander­er und -steiger sich rasch normalisie­ren werden.

Die meisten Bergschule­n beginnen in der nächsten Woche mit ihren Führungen über den E5 von Oberstdorf nach Meran. Die ersten Gruppen sind bereits unterwegs, in höheren Lagen aber noch über ausgedehnt­e Schneefeld­er.

Gut sind die Wetterauss­ichten fürs Wochenende und auch die Tage danach: Laut Wetteronli­ne können wir mit viel Sonnensche­in und Höchsttemp­eraturen über 25 Grad rechnen. Auch die Gewitterne­igung soll vorerst nur sehr gering sein. Erst ab Donnerstag werde sie deutlich ansteigen.

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FOTO: BENEDIKT SIEGERT Bergsteige­r auf dem Gipfel des Gimpels in den Tannheimer Bergen: Noch immer liegt nordseitig auf höheren Bergen viel Schnee. In der Bildmitte hinten der Hochvogel.

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