Die Renngeschwindigkeit macht Mut
Sandro Kaibach mit guten Rundenzeiten beim Porsche-Carrera-Cup
- Mit dem dritten Rennwochenende im Porsche-Carrera-Cup ist Sandro Kaibach wieder deutlich zufriedener gewesen. Nach den Enttäuschungen in Oschersleben kam der Bad Waldseer im österreichischen Spielberg viel besser zurecht und fuhr zweimal in die Punkteränge. Das war für Kaibach aber nicht das Entscheidende.
Die nüchternen Zahlen am RedBull-Ring lauteten für Kaibach Platz 14 im ersten und Platz 13 im zweiten Rennen. „Ich möchte derzeit gar nicht so sehr auf die Einzelerfolge schauen“, sagt Kaibach. „Wichtiger ist mir meine Entwicklung.“Und da konnte der Rennfahrer in Österreich nach eigener Aussage Schritte nach vorne ausmachen. „Platz 13 in einem sehr guten Starterfeld mit 32 Autos ist natürlich schon gut“, sagt Kaibach. „Mich stimmt vor allem positiv, dass im Rennen die Geschwindigkeit da war und ich mit meinen Zeiten vorne mithalten konnte.“
Allerdings gehört – wie so oft im Motorsport – in den entscheidenden Momenten auch ein wenig Glück dazu. Und das hatte Kaibach seiner Meinung nach im Qualifying nicht. „Auf meinem zweiten Satz Reifen hätte ich sicher noch drei bis vier Zehntelsekunden schneller sein können“, blickt der Bad Waldseer zurück aufs Wochenende. „Ich bin aber immer wieder in einen blöden Schwarm reingekommen.“Soll heißen: Es gab viel Verkehr auf der Strecke, Kaibach konnte nicht voll durchziehen und musste daher mit Startplatz 15 zufrieden sein.
Im ersten Rennen machte der Fahrer des Teams Fach Auto Tech gleich nach dem Start einen Platz gut, nach und nach verbesserte er sich auf Rang elf. Nach einer Safetycar-Phase wollte Kaibach an Rudy van Buren vorbeiziehen. „Ich habe es nach der Gerade außen versucht, vielleicht war das im Nachhinein ein Fehler“, sagt Kaibach. An van Buren kam er nicht vorbei, stattdessen verlor er sogar einen Platz. Nach einer weiteren Safetycar-Phase „hing ich im Verkehr fest“, das Rennen beendete Kaibach auf Rang 14.
Beim Start des zweiten Rennens fühlte sich der 23-Jährige an das enttäuschende Wochenende in
Oschersleben erinnert. Denn auch in Spielberg blieb der gleiche Konkurrent am Start vor ihm stehen, das kostete auch Kaibach Plätze. „Ich habe attackiert“, beschreibt er den weiteren Rennverlauf. Die Rundenzeiten mit seinem Porsche waren gut, so konnte Kaibach unter anderem Fabio Citignola nach langem Kampf überholen. „Ich bin die fünftbeste Runde des gesamten Feldes gefahren“, freut sich Kaibach. Bis auf fünf Sekunden kam er an die Top Sechs heran. „Am Red-Bull-Ring ist überholen aber sehr schwer, deswegen habe ich es nicht weiter nach vorne geschafft“, meint Kaibach. „Das Potenzial für mehr war da, deshalb fahre ich positiv gestimmt nach Monza.“
Für viel Freude hat bei Kaibach und seinen Fahrerkollegen die Rückkehr der Fans gesorgt. Jeweils 3000 Zuschauer durften bei den Rennen an die Strecke. „Motorsport ist auch Showsport, da gehören die Fans einfach dazu“, sagt Kaibach. „Es war ein super Gefühl, wieder Menschen auf den Tribünen zu sehen.“Nach zehn Punkten im belgischen Spa zum Saisonauftakt und nur einem Punkt in Oschersleben holte Kaibach in Spielberg sieben Punkte für die Gesamtwertung, dort liegt er nach den ersten sechs Rennen auf Rang 14. Sein Ziel sind die Top Zehn.
Die will Kaibach in Monza angreifen. Auf dem Traditionskurs nordöstlich von Mailand trägt der Porsche-Carrera-Cup am kommenden Wochenende (18. bis 20. Juni) sein 350. Rennen aus. „Die Strecke sollte mir liegen“, meint Kaibach, der allerdings noch nie in Monza gefahren ist. „Es gibt wie in Spielberg lange Geraden und dann muss man stark runterbremsen. Ich freue mich drauf.“
Das erste Rennen in Monza wird am Samstag ab 16.05 Uhr bei Sport1+ übertragen. Das zweite Rennen am Sonntag (16 Uhr) kommt live im FreeTV bei Sport1.