Bayerische Krimikomödie
Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze (ARD, So., 20.15 Uhr)
– „Ich mag eigentlich gar keine Krimis und leide darunter, dass das deutsche Fernsehen so sehr von Krimifor- maten dominiert wird. Bei ,Frau Schrödingers Katze‘ handelt es sich für mich auch vor allem um eine tragisch-komische Sozialstudie über das kriminelle Potenzial des Kleinbürgertums“, sagt Regisseur Oliver Haffner. Und so ist dieser „Polizeiruf 110“aus München auch trotz mehrerer Toten nicht der knallharte Krimi, sondern daneben auch eine hintergründige Beschäftigung mit der Quantenmechanik des Physikers Werner Heisenberg, wonach alles mit allem zusammenhängt.
Doch keine Panik: Die naturwissenschaftlichen Ausführungen sind minimal, und es knistert dabei sogar. Denn die unaufgeregt-clevere, einfühlsame Polizistin „Bessie“Eyckhoff (Verena Altenberger) mit dem unverstellten Blick auf die Welt und ihre Verbrechen, lernt einen smart-vergeistigten Physiker kennen – und Heisenberg verstehen. Danach grübelt Bessie intensiv über ihren aktuellen Fall und die Frage nach, ob sie am Tod der Skaterin Vicky (Luna Jordan) eine Mitschuld trägt, weil sie Frau Schrödinger (liebenswert: Ilse Neubauer) zuliebe Suchanzeigen nach deren Katze Pandora aufhängte. Klingt kompliziert, ist es aber nicht, und so viel sei schon mal verraten: Der Plan der geldgierigen Erbschleicher geht nicht auf. Bessie aber wird befördert und entkommt endlich den vertrottelt-verbohrten Revierkollegen. Ihren nächsten Einsatz unter dem Titel „Bis Mitternacht“setzt Dominik Graf in Szene. Man darf gespannt sein.